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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bedrohliches Vorspiel zu etwas überaus Unangenehmem. Dasselbe galt für das Tragen ihres roten Lederanzugs.
    »Kahlan«, erwiderte Richard, indem er auf das Spiel einging, »Ihr wisst schon, meine Frau. Wo ist sie?«
    In seltener weiblicher Amüsiertheit rümpfte Cara die Nase. Ein so auffälliges Mienenspiel war bei ihr derart ungewöhnlich, dass Richard nicht nur überrascht war, sondern sich sogar zu einem Lächeln hinreißen ließ.
    »Eine Frau«, wiederholte sie gedehnt und tat plötzlich geziert. »Tja, das ist ja mal was völlig Neues – Lord Rahl nimmt sich eine Ehefrau.«
    Es erschien ihm manchmal selbst nach wie vor unwirklich, sich plötzlich in der Rolle des Lord Rahl, des Herrschers des d’Haranischen Reiches, wiederzufinden. Normalerweise gehörte dies nicht zu den Dingen, die sich ein im fernen Westland aufgewachsener Waldführer ausmalte, nicht einmal in seinen kühnsten Träumen.
    »Tja, einer von uns musste ja den Anfang machen.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und versuchte, seinen Verstand aus den Spinnweben des Schlafes zu befreien. »Wo ist sie?«
    Caras Lächeln wurde noch breiter. »Kahlan.« Sie neigte den Kopf in seine Richtung und zog eine Braue hoch. »Eure Gemahlin.«
    »Ganz recht, Kahlan, meine Ehefrau«, sagte Richard betont beiläufig. Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass man Cara am besten nicht die Genugtuung gab, sich anmerken zu lassen, dass einem ihre Scherze auf die Nerven gingen. »Ihr werdet Euch gewiss erinnern – klug, grüne Augen, hoch gewachsen, langes Haar und natürlich die schönste Frau, die ich je gesehen habe.«
    Caras Lederanzug knarzte, als sie ihren Rücken durchdrückte und die Arme vor der Brust verschränkte. »Ihr meint selbstverständlich, die schönste außer mir.« Wenn sie lächelte, bekamen ihre Augen einen strahlenden Glanz, trotzdem fiel er nicht auf den Köder herein.
    »Na ja«, sagte sie schließlich mit einem Seufzer, »sieht ganz so aus, als hätte Lord Rahl während seines langen Schlafes jedenfalls einen interessanten Traum gehabt.«
    »Ich habe lange geschlafen?«
    »Zwei volle Tage, tief und fest – nachdem Nicci Euch geheilt hat.«
    Richard fuhr sich mit den Fingern durch sein schmutziges, verfilztes Haar. »Zwei Tage …«, murmelte er, während er sich mit seiner bruchstückhaften Erinnerung abzufinden versuchte. Caras Spielchen gingen ihm allmählich auf die Nerven. »Also, wo ist sie?«
    »Eure Gemahlin?«
    »Ja, meine Gemahlin.« Die Hände in die Hüften gestemmt, beugte er sich zu seiner Leibwächterin vor. »Ihr wisst schon, die Mutter Konfessor.«
    »Mutter Konfessor. Ich muss schon sagen, Lord Rahl, nicht einmal im Traum macht Ihr halbe Sachen. Sie ist klug, wunderschön und obendrein die Mutter Konfessor.« Cara beugte sich zu ihm, einen spöttischen Ausdruck im Gesicht. »Und bestimmt ist sie außerdem noch ganz vernarrt in Euch?«
    »Cara …«
    »Oh nein, Augenblick.« Abwehrend hob sie eine Hand und wurde unvermittelt ernst. »Nicci bat mich, sie im Falle Eures Aufwachens sofort zu benachrichtigen. Sie hat darauf bestanden und gesagt, sobald Ihr aufwacht, muss sie sofort nach Euch sehen.« Cara begab sich zur einzigen geschlossenen Tür an der hinteren Wand der Stube. »Sie schläft zwar erst seit zwei Stunden, trotzdem will sie bestimmt sofort wissen, dass Ihr aufgewacht seid.«
    Sie war nicht länger als einen kurzen Moment im Hinterzimmer verschwunden, da kam Nicci bereits aus dem Dunkel gestürzt und hielt kurz inne, um sich am Türrahmen festzuhalten. »Richard!«
    Noch ehe er überhaupt ein Wort hervorbringen konnte, eilte Nicci, die Augen vor Erleichterung, ihn lebend zu sehen, weit aufgerissen, zu ihm hin und fasste ihn bei den Schultern, so als sei er eine in die Welt der Lebenden zurückgekehrte Gütige Seele, die nur durch ihr entschlossenes Zupacken im Diesseits gehalten werden könne.
    »Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Wie fühlst du dich?«
    Er fühlte sich so erschöpft, wie sie aussah; sie hatte sich ihr blondes Haar nicht ausgebürstet, außerdem schien sie in ihrem schwarzen Kleid geschlafen zu haben. Aber trotz alledem hatte ihr unordentliches Äußeres lediglich zur Folge, dass ihre außergewöhnliche Schönheit nur umso deutlicher hervorstach.
    »Na ja, im Großen und Ganzen ganz gut, wenn man davon absieht, dass ich mich erschöpft und noch etwas benommen fühle, und das, obwohl ich nach Caras Worten ziemliche lange geschlafen habe.«
    Mit zarter Hand winkte Nicci ab. »Das war

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