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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Das war kein Zufall«, sagte Anna. »Der Überfall war geplant.«
    Ben schaute sie wie benebelt an. Dann wandte er den Kopf nach vorn und sagte: »Danke.«
    Keine Antwort. Erst jetzt sah er, dass Vorder- und Rücksitze durch eine Plexiglasscheibe getrennt waren.
    Die Scheibe war vorhin noch nicht da gewesen. Sie musste gerade erst hochgefahren worden sein. Er hörte auch keinen Polizeifunk.
    Anna schien das Glas im selben Moment aufgefallen zu sein, denn sie beugte sich vor und klopfte an die Scheibe. Die beiden Polizisten reagierten nicht.
    Dann hörten sie ein schnappendes Geräusch. Beide Hintertüren waren abgesperrt.
    »Mein Gott«, flüsterte Anna. »Das sind keine Polizisten.«
    Sie rüttelten an den Türgriffen. Nichts. Sie versuchten die Türknöpfe herauszuziehen. Nichts.
    Die Lichter der entgegenkommenden Wagen rasten vorbei, während sie auf einer vierspurigen Schnellstraße in hohem Tempo die Stadt verließen. Ben hämmerte mit beiden Fäusten gegen die Trennscheibe, aber weder Fahrer noch Beifahrer reagierten.
    Der Wagen verließ die Schnellstraße, fuhr ein Stück auf einer mit Bäumen gesäumten Landstraße und bog dann abrupt in einen dunklen Feldweg, der wenig später unter ein paar Bäumen endete.
    Der Motor wurde abgestellt. Kurze Zeit herrschte völlige Stille.
    Die beiden Männer schienen sich zu beraten, dann stieg der Beifahrer aus und ging zum Heck des Wagens. Der Kofferraum sprang auf.
    Nur wenige Sekunden später kam der Mann wieder zurück und blieb neben der Hintertür auf der Beifahrerseite stehen. Seine Linke umklammerte etwas, das aussah wie ein Stofffetzen, die Rechte hielt eine Pistole. Die hinteren Türknöpfe glitten nach
oben. Der Fahrer stieg aus und zog eine Pistole aus seinem Schulterhalfter.
    Der Fahrer, der offensichtlich das Kommando hatte, riss die Tür auf Annas Seite auf und bedeutete ihr mit der Pistole, herauszukommen. Sie stieg langsam aus und hob die Hände. Er trat einen Schritt zurück und warf mit der freien linken Hand die Tür zu. Ben saß jetzt allein im Wagen.
    Eine verlassene Seitenstraße, zwei bewaffnete Männer... die klassische Hinrichtungsszene.
    Der andere falsche Polizist ging zu Anna, die mit erhobenen Händen dastand. Vielleicht war er sogar wirklich Polizist, aber was machte das schon für einen Unterschied? Jedenfalls begann er, sie nach Waffen zu durchsuchen. Er fing unter den Armen an und tastete dann etwas zu lang ihre Brüste ab.
    Dann fuhren die Hände die Hüften hinunter und zwischen die Beine, wo sie wieder unangemessen lange verweilten, bevor sie an den Innenseiten der Beine bis zu den Fußknöcheln abwärts glitten. Schließlich trat er einen Schritt zurück. Anscheinend war er zufrieden. Er zog einen Jutesack aus seiner Uniformjacke, stülpte ihn über Annas Kopf und band ihn mit einer Schnur am Nacken lose zusammen.
    Der Fahrer brüllte etwas Unverständliches, worauf Anna auf die Knie fiel und die Hände hinter dem Kopf verschränkte.
    Ben schaute entsetzt zu.
    Der Fahrer brüllte bereits einen weiteren Befehl, worauf sein Helfer die Tür an Bens Seite öffnete. »Langsam aussteigen.« Die Pistole war auf Bens Kopf gerichtet.
    Er hatte keine Chance. Die Straße war zu weit weg, Anna kniete blind auf dem Boden, zwei Männer richteten Waffen auf sie beide. Er stieg aus und hob die Hände. Dann wurde auch er abgetastet. Allerdings schneller und unsanfter.
    »Er ist sauber«, erklärte der Mann.
    An Ben gewandt, sagte er leutselig: »Eine falsche Bewegung, und du bist tot. Klar?«
    Klar. Dann sind wir beide tot.
    Dann bekam auch Ben einen Jutesack verpasst, der nach Pferdestall stank und ihm fest um den Hals gezurrt wurde. So fest, dass es ihn würgte. »Ich ersticke fast«, krächzte er.

    »Halt’s Maul!«, sagte einer der Männer. Dem Klang der Stimme nach war es der ältere, der Boss der beiden. »Noch ein Muckser, und du bist dran.«
    Er hörte Annas flüsternde Stimme. »Halten Sie den Mund. Wir haben keine Wahl.«
    Etwas Hartes drückte gegen seinen Hinterkopf. »Runter auf die Knie.«
    Er kniete sich hin und verschränkte unaufgefordert die Hände hinter dem Nacken. »Was wollen Sie von uns?«, fragte Ben.
    »Maul halten!«, fuhr ihn der jüngere an. Hart knallte etwas auf seinen Hinterkopf. Ben stöhnte auf vor Schmerz.
    Die Entführer wollten nicht reden. Ben und Anna würden sterben - am Ende eines Feldwegs auf einem Acker in einem fremden Land. Er dachte daran, wie alles angefangen hatte, wie man ihn am Bahnhofplatz in

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