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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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wie er es gerade tat.
    Onrack, der Trulls Mühen bemerkte, drehte sich um und versetzte den beiden Jungtieren einen raschen Klaps auf die flache Stirn. Angemessen eingeschüchtert hörten die Emiava auf, in die falsche Richtung zu zerren, und trotteten mit gesenkten Köpfen weiter.
    »Ihre Mutter würde das Gleiche tun«, sagte Onrack.
    »Die Pranke der Disziplin«, sagte Trull lächelnd. »Ich frage mich, ob wir das Gleiche auch bei unserem Führer da vorn voraussetzen können.«
    Rud Elalle war zehn Schritt vor ihnen - vielleicht konnte er Trulls Worte hören, vielleicht auch nicht.
    »Ja, sie teilen das gleiche Blut«, sagte Onrack nickend. »So viel war klar, als sie Seite an Seite gestanden haben. Und wenn die Mutter Eleint-Blut hat, dann auch der Sohn.«
    »Ein Wechselgänger?«
    »Ja.«
    »Ich frage mich, ob er diese Erschwernis vorausgeahnt hat?« Trull meinte Cotillion.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Onrack, der nur zu gut verstand. »Die Aufgabe, die uns erwartet, wird immer ungewisser. Freund Trull, ich habe Angst um diese Imass. Um diese ganze Sphäre.«
    »Dann überlasse es dem Magier und seinem Sappeur, den Anforderungen unseres Wohltäters zu entsprechen, und wir werden uns darum kümmern, diesen Ort zu schützen - und deine Verwandten, die ihn ihr Zuhause nennen.«
    Der Imass warf ihm aus leicht zusammengekniffenen Augen einen Blick zu. »Das sagst du so einfach, mit einer solchen Leichtigkeit?«
    »Der Magier ist derjenige, der hier sein muss, Onrack. Seine Macht - er wird die Hand unseres Wohltäters in dem sein, was kommen wird. Du und ich, wir waren nur seine Eskorte, seine Leibwächter, wenn du so willst.«
    »Du hast mich falsch verstanden, Trull Sengar. Meine Verwunderung gilt der Bereitwilligkeit, mit der du erneut dein Leben aufs Spiel setzen willst. Dieses Mal für ein Volk, das dir nichts bedeutet. Für eine Sphäre, die nicht die deine ist.«
    »Sie sind deine Verwandten, Onrack.«
    »Entfernte Verwandte. Es sind Bentract.«
    »Wenn es … sagen wir der Stamm der Den-Ratha gewesen wäre, der die Oberherrschaft über alle Stämme der Edur errungen hätte, und nicht mein eigener Stamm, die Hiroth - würde ich dann nicht mein Leben geben, um sie zu verteidigen, Onrack? Sie sind immer noch mein Volk. Für dich ist es das Gleiche, oder? Logros, Bentract - einfach nur Stämme - aber das gleiche Volk.«
    »In dir steckt zu viel, Trull Sengar. Du beschämst mich.«
    »Vielleicht liegt darin dein eigenes Missverständnis, mein Freund. Vielleicht ist alles, was du hier siehst, meine Suche nach einer Aufgabe, nach etwas, wofür ich kämpfen kann. Etwas, wofür ich sterben kann.«
    »Du wirst hier nicht sterben.«
    »Ach, Onrack …«
    »Es kann gut sein, dass ich kämpfe, um die Bentract und diese Sphäre zu schützen, aber sie sind nicht der Grund, warum ich hier bin. Du bist es.«
    Trull konnte seinem Freund nicht in die Augen sehen, und in seinem Herzen war Schmerz. Tiefer, alter, neu erwachter Schmerz.
    »Der Sohn«, sagte Onrack ein paar Herzschläge später, »er scheint… sehr jung.«
    »Nun, das bin ich auch.«
    »Nicht, wenn ich dir in die Augen schaue. Bei diesem Wechselgänger ist es anders«, fuhr er fort, scheinbar ohne auf die Wunde zu achten, die er gerade geschlagen hatte. »Nein, diese gelben Augen sind jung.«
    »Unschuldig?«
    Ein Nicken. »Arglos. Wie die eines Kindes.«
    »Dann hatte er also eine einfühlsame Mutter.«
    »Sie hat ihn nicht großgezogen«, sagte Onrack. Oh, dann waren es also die Imass. Und jetzt fange ich an zu erkennen, zu verstehen. »Wir werden wachsam sein, Onrack.«
    »Ja.«
    Rud Elalle führte sie in einen Spalt zwischen zwei Erhebungen aus geschichtetem Fels, auf einen Pfad, der sich um riesige Felsbrocken wand, bevor er sich zum Dorf der Imass öffnete.
    Felsenschutzhütten entlang einer Klippe. Von Stoßzähnen eingerahmte Hütten, die dürren Rahmen von Trockengestellen, auf die Häute gespannt waren. Kinder rannten wie gedrungene Kobolde inmitten einer Gruppe von vielleicht dreißig Imass herum. Männer, Frauen, Alte. Ein Krieger stand vor allen anderen, während ein Stück abseits drei weitere Imass standen; ihre Kleidung war zerschlissen und unterschied sich im Schnitt und im Stil etwas von der der Bentract. Die Fremden, wurde Trull klar - Gäste, die dennoch abseits blieben.
    Als Onrack sie erblickte, wurde sein freundlicher Gesichtsausdruck hart. »Mein Freund«, sagte er leise zu Trull, »pass auf die drei da drüben auf.«
    »Zu diesem

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