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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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auf. Haines, Collins und Alex probierten es erfolglos, doch Sten war der einzige, der es wissen konnte.
    Hakone hatte diesen Namen benutzt, als er ihm von der Schlacht um Saragossa erzählt hatte.
    Rykor gönnte sich die kleine Freude unterzutauchen, als Sten gerade ein Licht aufging, doch bevor er etwas erklären konnte, tauchte sie wieder auf und fuhr fort: »Punkt zwei: Die Verschwörer waren eine Spur zu – gerissen; ich glaube, du hast dieses Wort dafür benutzt. Sie konnten der Versuchung nicht widerstehen, ihren kleinen Unternehmungen bedeutungsvolle Namen zu geben. Punkt drei: Alle diese Leute sind durch die Schlacht um Saragossa miteinander verbunden.«
    »Collins«, raunte Sten. »Der Name lautet Gades. Er war der Admiral bei Saragossa. Ich brauche seine Akte, alles über ihn. Lebt der Kerl überhaupt noch?
    Ist das etwa der Clown, den wir suchen?«
    Collins war bereits zum nächsten Terminal unterwegs.
    »Achten Sie auf die Querverweise, Sergeant«, sagte Haines und folgte ihr. »Kann gut sein, dass das Dokument vermint ist.«
    Da Stens Magen momentan keine Saltos mehr schlug, hatte er den Eindruck, sich einen weiteren Drink verdient zu haben.
    Alex ging mit respektvoller Miene zu Rykors Bassin hinüber. »Wenn du schon nix trinken willst, Mädel, kann ich dir vielleicht eine andere kleine Belohnung bringen? Vielleicht ’nen leckeren Fisch?«
    Rykor bäumte sich auf, ihre Flossen kamen weit aus dem Wasser heraus, schlugen zusammen und sandten einen Wasserschwall quer durch den Raum. Einen Augenblick dachte Sten schon, sie leide an krankhaften Zuckungen.
    »Sergeant Kilgour!« stieß Rykor hervor, als sich die Wogen einigermaßen geglättet hatten. »Ich dachte all die Jahre über, ihr Menschen hättet überhaupt keinen Sinn für Humor. Aber Sie sind richtig!«
    »Alex«, säuselte Sten und legte einen Arm um seinen Sergeanten. »Endlich haben wir jemanden gefunden, der deine Witze versteht. Bei deinem nächsten Auftrag gehst du als Walross.«
     
    Leider erwies sich Stens erhoffte Lösung als Trugschluss.
    Admiral Rob Gades war sehr, sehr tot, gestorben von eigener Hand – drei Jahre, nachdem ihn ein Imperiales Kriegsgericht wegen des Debakels von Saragossa seines Postens enthoben hatte.
    Obwohl Gades’ Rückzugsbefehl erwiesenermaßen ein Drittel der Invasionsflotte vor der Vernichtung bewahrt hatte, war die Imperiale Flotte ebenso wenig wie der Imperator selbst in der Stimmung, sich die Erklärung eines Verlierers anzuhören. Obwohl ihn das Verfahren davor bewahrte, degradiert und zu einem Strafbataillon versetzt zu werden, reichten die Aussagen zu seiner Entlastung nicht aus, um ihn im aktiven Dienst zu belassen.
    Mit seinem Entlassungsgeld kaufte er sich in einem Pioniersystem einen kleinen Planetoiden, den er ziemlich luxuriös ausstattete. Dann blieb er von der Bildfläche verschwunden. Die Besatzung des Postschiffs, das dreimal im Jahr die Planetoiden anflog, fand die Leiche; sechs Monate, nachdem sich Gades in sein Paradeschwert gestürzt hatte.
    Die Saragossa-Episode war der einzige dunkle Fleck in seinem Leben. Er war einer der jüngsten Offiziere im Admiralsrang gewesen, selbst wenn man die Beförderungswelle im Verlauf der Mueller-Kriege berücksichtigte.
    Sohn eines Imperialen Raumoffiziers … hervorragende Leistungen während der Ausbildung … mit dem Mindestzugangsalter zu einer Militärakademie zugelassen … viertbester Abschluss seines Jahrgangs … Einsatz und Dienst auf mehreren Kampfschiffen, Flottenzerstörern, Adjutant eines prominenten Admirals, Zweiter Kommandant eines Kreuzers, Kommandeur einer Zerstörer-Flottille, Generalstabsschule, militärischer Verbindungsoffizier bei drei wichtigen diplomatischen Missionen, Kommandant eines neu in Dienst gestellten Schlachtschiffs, und dann Admiral.
    »Ein wahres Glückskind, abgesehen von der letzten Minute«, stellte Alex fest.
    Sten nickte nur.
    »Tststs«, macht Rykor erstaunt. Durch die robbenartige Struktur ihres Schädels hörte es sich eher wie abfälliges Schnalzen an, aber die Absicht war trotzdem allen klar.
    »Ihr zwei enttäuscht mich. Mahoney sagte mir, dass ihr –« Rykor wollte schon »Mantis-Soldaten« sagen, besann sich jedoch eines Besseren, da sie nicht wusste, wie viel Haines und Collins darüber wußten, »dass ihr zwei an so etwas wie Glück nicht glaubt.«
    Sten blickte Alex an.
    »Wir haben wohl etwas übersehen.«
    »Genau. Die kleine Krabbenfresserin weiß was.
    Gönnen wir ihr den kleinen Triumph!«
    Rykor

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