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Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi

Titel: Das Teekomplott - Ostfrieslandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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fahren?“
    „Instinkt und Kombinationsgabe,
Hasenkrug“, erwiderte Büttner. „Das braucht man als Rechtsanwalt. Ein bisschen
mehr davon könnte Ihnen auch nicht schaden.“
    Für den Rest der Fahrt schwieg
der junge Polizist. Er war beleidigt.

11
    Nur wenige Minuten später fuhren
Büttner und Hasenkrug in den Hof der Tierarztpraxis ein. Luise Alberts hatte
sich damals, als sie nach ihrem Studium nach Hinte gezogen war, eine alte Hofanlage
ausgebaut und sich damit ein wahres Kleinod geschaffen. Der Innenhof, in dem
die Polizisten jetzt standen, war mit Kopfstein gepflastert, überall standen
große Pflanz- und Blumenkübel herum, die jetzt im Sommer ihre ganze Pracht
entfalteten und zahlreiche Insekten anlockten, die fröhlich summend um sie
herumschwirrten. Eine Entenmutter watschelte mit sechs kleinen Küken im Gefolge
laut schnatternd über den Platz. Die Hofanlage selbst umfasste drei Gebäude in
rotem Klinker, die als Hufeisen um den Innenhof herum angeordnet waren. In
einem befanden sich die Praxisräume, der mittlere Bau diente als Wohnhaus und
die rechte Flanke als eine Art Tierpension, in der sich kranke Tiere von ihrem
Leiden erholen konnten. Weiße Sprossenfenster mit dunkelgrünen Fensterläden
sowie sich an den Fassaden entlang rankende Pflanzen verliehen der Anlage einen
nostalgischen Charme. Geradezu erhaben wirkten die großen, grünweiß
gestrichenen und mit gusseisernen Elementen verzierten Eingangstüren sowie das
ausladende, ebenfall in grün und weiß gehaltene Scheunentor.
    Schwer beeindruckt von diesem
Anblick schauten sich die Polizisten um. „Alle Achtung“, sagte Büttner, während
er seinen Blick über die Fassaden gleiten ließ, „hier kann man es aushalten.“
    Hasenkrug nickte zustimmend. „Ja,
nicht schlampig“, sagte er, „muss `ne alte Frau lange für stricken.“
    Gerade, als sie an der Haustür
klingeln wollten, bog ein schwerer Geländewagen in das Hoftor ein, und wenige
Augenblicke später entstieg ihm eine zierliche Frau in kariertem Hemd,
olivgrüner Cargohose und Gummistiefeln.
    „Gibt es einen Notfall?“, rief
sie den Polizisten mit besorgtem Blick entgegen.
    „Ähm ... n-nein“, stammelte
Büttner, der sich unter einer Landtierärztin immer ein eher stämmiges und
kräftiges Mannweib vorgestellt hatte und dem jetzt vor lauter Überraschung der
Mund offen stehen blieb.
    „Womit kann ich Ihnen dann
helfen?“, fragte Luise Alberts und reichte den Männern lächelnd die Hand. Sie
kannte diese Reaktion auf ihre Person nur allzu gut und war es gewohnt,
unterschätzt zu werden. Aber besser so als umgekehrt, pflegte sie zu sagen.
    „Wir ... sind von der Polizei.
Mein Name ist David Büttner, mein Assistent hier ist Sebastian Hasenkrug.“
    „Luise Alberts. Darf ich fragen,
was Sie zu mir führt?“
    „Wir ermitteln in den Mordfällen
Lübbo Krayenborg und Johann Schepker.“
    „Ach, darum geht’s“, nickte sie.
    „Sie haben von den Fällen
gehört?“
    „Ja, sicher. In der ganzen Region
spricht man von nichts anderem. Ich komme viel herum, wissen Sie. Da bin ich
über alles jederzeit genau informiert.“
    „Sie sind heute morgen in Canhusen gesehen worden.“
    „Ja, natürlich. Ich bin fast
täglich dort, das bringt mein Job so mit sich. Heute war ich bei Bauer Franzen
und bei Immo Krayenborg.“
    „Ein Zeuge sagte uns, er habe sie
mit einem Gewehr gesehen.“
    „Mit einem Gewehr?“, fragte sie
verdutzt und zog die Stirn in Falten. Dann zeigte sie aufs Wohnhaus. „Ach,
kommen Sie doch erstmal rein. Haben Sie Lust auf eine Tasse Tee?“
    „Gerne.“
    Luise Alberts führte die beiden
Polizisten durch die herrschaftliche Eingangstür in eine große, helle
Wohnküche. Sie war in einem hellen Landhausstil eingerichtet und fügte sich
nahtlos in das ansprechende Bild des Gesamtensembles ein. Von der Küche aus
hatte man einen herrlichen Blick in einen naturbelassenen Garten mit eigenem
Teich, auf dem Enten und Gänse ihre Runden drehten.
    „Sie haben hier ein wahres
Idyll“, bemerkte Büttner anerkennend und nahm auf einem der weißen Küchenstühle
Platz. „Wenn ich eine Frage stellen darf: Wie schaffen Sie es, ein solches
Anwesen zu finanzieren?“
    Luise Alberts lächelte, füllte
den Wasserkocher und holte drei Tassen aus blauem Steingut aus dem Schrank.
„Ich habe das Glück, aus einem vermögenden Elternhaus zu kommen. Außerdem
verdienen mein Mann und ich nicht schlecht.“
    „Was macht Ihr Mann beruflich?“
    „Er ist Apotheker. Hat

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