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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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fühlen uns geehrt, Eure Majestät«, sagte Inos frostig.
    Queen Rasha verengte ihre dunklen Augen zu Schlitzen. »Das solltet Ihr auch. Ich erinnere mich nicht an eine Königin Inosolan? Krasnegar? Land der Kobolde?«
    Prinzessin Kadolan antwortete ihr. »Meine Nichte hat soeben ihren Vater verloren, König Holindarn. Heute? Ich schätze, jetzt ist schon morgen – gerade gestern also.«
    Die Zauberin lächelte Inos höhnisch an. »Und Ihr habt ein magisches Fenster geerbt, und das erste, was Ihr gemacht habt, war, damit herumzuspielen?«
    »Ich war verzweifelt!« rief Inos. »Imperiale Truppen haben mein Königreich eingenommen, die Menschen stehen kurz vor einem Bürgerkrieg, und Kalkor wird hier einmarschieren, sobald das Eis geschmolzen ist!«
    Sultana Rashas feine Augenbrauen hoben sich wieder. »Kalkor?« »Der Than von Gark.«
    »O ja, ich habe von ihm gehört.« Jetzt war sie offensichtlich neugierig geworden. »Und welches Interesse hat der Imperator an einem unbedeutenden Lehen wie Krasnegar? Das klingt mir nicht nach Emshandar. Vielleicht sein neuer Marschall? Will er die Jotnar provozieren?«
    »Ich glaube nicht, daß der Imperator überhaupt weiß, daß seine Truppen hier sind. Der Prokonsul in Pondague hat einen Handel abgeschlossen– «
    Inos bliebt abrupt stehen. Rap fragte sich nach dem Grund dafür; er hatte immer noch große Schwierigkeiten, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Die Zauberin beanspruchte viel zu viel seiner Aufmerksamkeit – die Diamanten, die an ihren Ohren funkelten, die glatte Perfektion ihres Arme. Lustig, daß er zuerst angenommen hatte, ihre Arme seien von Ärmeln verhüllt! Die Anstrengung, bei ihr nicht seine Sehergabe anzuwenden, verursachte ihm Kopfschmerzen, dabei war es ganz unnötig, denn ihre heiße, rote Haut schien durch den durchsichtigen Stoff ihrer Kleidung hindurchzuleuchten.
    Rasha kam auf ihn zu, doch ihre Aufmerksamkeit ruhte weiter auf Inos. »Ein Handel? Lügt mich nicht an, Mädchen. Ich kann Eure Gedanken lesen, wenn ich will, oder Euch mit einem Wahrheitszauber belegen. Das täte ich lieber nicht – das macht gar keinen Spaß. Welche Art von Handel?«
    Einen Augenblick lang standen sich Inos und Rasha Auge in Auge herausfordernd gegenüber. Sie hatten ungefähr dieselbe Größe, dasselbe Alter – aber wie hatte Rap jemals glauben können, Inos sei schön? Wie gewöhnlich und langweilig wirkte sie gegen die strahlende Erscheinung der anderen Frau! Wie erschöpft und verdreckt! Sie umfaßte ganz fest Raps Hand, dann ließ sie ihren Blick zu Boden sinken.
    »Ich habe eine entfernte Cousine – oder Urgroßtante oder so ähnlich – die Herzoginwitwe von Kinvale. Sie will mich an ihren Sohn verheiraten. Er beansprucht meinen Thron, wenn eine Frau das Erbe nicht antreten kann.«
    »So!« Die Sultana strahlte. »Und kann eine Frau das Erbe antreten?« »Ich glaube schon!« antwortete Inos wütend., »Mein Vater hat das gesagt! Nach den Gesetzen des Impire könnte ich es.«
    »Aber Kalkor ist anderer Meinung, also wollen die Imps die Jotnar aufhalten? So, so!« Das Lächeln der jungen Königin Rasha war reizend, jedoch unheimlich genug, daß sich Raps Nackenhaare aufstellten. »Politik ist ein ermüdendes Spiel der Männer, aber manchmal sind wir armen, schwachen Frauen gezwungen, uns ein wenig einzumischen, um unsere Interessen zu schützen.«
    »Ihr werdet mir helfen?« rief Inos aus.
    »Wir werden sehen«, antwortete die Zauberin düster. »Ich werde ein wenig mehr darüber erfahren müssen.« Sie sah sich im Zimmer um, und ihre Augen blieben an Sagorn hängen, der steif am Ende der Reihe stand. »Männer können manchmal so unangenehm sein…«
    Sie runzelte die Stirn, als sei sie verwirrt und schlenderte zu ihm hinüber. Rap hatte noch niemals eine Frau gesehen, die sich so anmutig bewegte. Selbst ohne seine Sehergabe konnte er die Schönheit ihrer langen Beine erkennen, die sich unter der durchsichtigen Robe bewegten, und er erhaschte einen Blick auf ihre winzigen, silbernen Sandalen. Oh, diese Hüften! Natürlich war hier Zauberei am Werk. Keine Frau sollte in der Lage sein, seinen Herzschlag derart in Wallungen zu bringen, nur weil sie an ihm vorbeiging. So hatte sie nicht ausgesehen, als – aber er konnte sich nicht erinnern, wie sie ausgesehen hatte, als sie aufgetaucht war. Wichtig war, wie sie jetzt aussah. Oh, Wunder der Weiblichkeit! Oh, Vision der Wünsche des Mannes! Zauberei vernebelte sein Hirn – gefährlich! Er wußte es, wußte,

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