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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ja, zurzeit beherberge ich keine Hunde außer meinen eigenen.«
    »Aber sie genießen nicht das Privileg, im Haus zu wohnen?«
    »Nur zeitweise, abwechselnd. Aber alle diese Jungs hier… oh, und Mädels, entschuldige, Cissy«, unterbrach sie sich und kraulte der Border-Collie-Hündin das Fell. »Als Welpen habe ich sie alle im Haus aufgezogen. Wie gesagt, von Zeit zu Zeit wohnt jeder mal bei mir, aber alle zusammen, das wäre doch ein bisschen viel«, sagte sie mit einem Blick auf Khan. »Der da ist natürlich entsetzlich verwöhnt. Ich nenne ihn den ›Auserwählten‹, und er benimmt sich entsprechend.« Sie tätschelte Khans Kopf, und er leckte ihre Hand. »Sehen Sie, was für ein Charmeur er ist?« An den Hund gewandt, bemerkte sie: »Heute zeigst du dich von deiner besten Seite, wie?«
    Khan wedelte mit dem Schwanz, als hätte er jedes Wort verstanden.
    »Ein Hund muss sich das Recht, mein Schlafzimmer zu teilen, verdienen.«
    Travis sah sie von der Seite an. »Khan schläft bei Ihnen?«
    »Meistens, ja. Eigentlich soll er ja in seinem Bett bleiben, das in meinem Zimmer unter dem Fenster steht, aber oft genug schleicht er sich mitten in der Nacht auf mein Bett, und dann bin ich gewöhnlich zu müde, um mich zu wehren. Das Schlimmste ist, er schläft gern in der Bettmitte, und ich wache dann immer ganz an den Rand gedrängt auf. Nicht wahr?«, sagte sie zu dem Hund und streichelte ihn erneut. Sie richtete sich auf und sah Travis an. »Ist das ein Problem?«
    »Wohl kaum, nur …«
    »Nur was?«, fragte sie und griff nach der Hundeleine.
    »Ich dachte nur, ein Hund im Bett wäre vielleicht nicht allzu willkommen, wenn …«
    »Wenn was? Wenn ich fernsehen will oder … Oh, Sie meinen, wenn ich nicht allein bin?«, fragte sie, erstaunt über diese intime Frage. »Sie nehmen kein Blatt vor den Mund, wie?«
    »Es kam mir nur so in den Sinn.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Darüber mache ich mir Gedanken, wenn das Problem sich stellt.« Sie hakte die Leine an Atlas’ Halsband ein, dann holte sie aus einem Spind im Zwinger den Plastikbeutel mit Danis Sweatshirt. »Komm, Alter«, sagte sie zu dem Hund, und zu Travis gewandt erklärte sie: »Atlas ist mein bester Spürhund. Wenn es hier irgendeine Fährte gibt, wenn Dani sich in der Nähe aufhält, wird er sie wittern. Allerdings sind die Aussichten nicht besonders gut.« Sie führte den Hund nach draußen. »Erstens ist, wie wir beide wissen, die Chance, dass der Entführer Dani in diese Gegend gebracht hat, sehr gering. Zweitens ist die Umgebung meines Hauses durch den Brand, die vielen Menschen und das Löschwasser kontaminiert. Und drittens sind mehrere Tage vergangen, seit der Täter auf meinem Grundstück war … mit Sicherheit ohne Dani. Ich glaube nicht, dass wir hier mit den üblichen Verfahren weiterkommen, aber wir wollen sehen, ob der Hund möglicherweise eine Fährte findet. Sie sollten sich aber keine allzu großen Hoffnungen machen.«
    »Hoffnung ist alles, was ich habe.«
    Shannon streifte ein Paar Handschuhe über und nahm das Sweatshirt ihrer Tochter aus dem Plastikbeutel. Dabei bemühte sie sich, sachlich zu bleiben und sich nicht von Gefühlen überwältigen zu lassen, doch das Herz tat ihr weh, als sie den Hund an dem Kleidungsstück schnuppern ließ, und sie betete stumm, dass Atlas etwas finden möge.
    Irgend etwas.
    Einen winzigen Hoffnungsfunken.
    Travis an ihrer Seite wirkte angespannt.
    »Such!«, befahl sie dem Hund, und Atlas stürmte los. Die Nase dicht am Boden, umrundete er in raschem Tempo das Areal.
    »Woher wissen Sie, ob er Witterung aufgenommen hat?«, fragte Travis.
    »Er zeigt es mir«, erklärte Shannon, doch während sie Atlas folgte und zusah, wie er Gebäude und Wiesen umrundete, schwand ihre Hoffnung zusehends.
    Der Schäferhund gab sich alle Mühe.
    Er suchte die Gegend um den Zwinger, die Garage, das Haus, den Stall und den niedergebrannten Schuppen ab, dann lief er die Zufahrt entlang, aber nicht ein einziges Mal kehrte er zu Shannon zurück, bellte oder signalisierte sonst irgendwie, dass er Danis Witterung aufgenommen hatte.
    Er lief im Zickzack, kehrte um, zog immer weitere Kreise. Er überquerte Koppeln und ausgetrocknete Felder, lief durch den Wald, folgte einem Wildwechsel, kroch unter einem Zaun hindurch und suchte die Wiesen der Umgebung ab, einschließlich des Baulandes, von dem aus Travis in der Brandnacht Shannons Haus beobachtet hatte.
    Vergebens – der Hund fand einfach keine

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