Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Albtraum«, flüsterte Shannon. Die von Rauch und Dampf geschwängerte Luft stach ihr in der Nase. Dann entdeckte sie Shea, der mit dem Feuerwehrhauptmann sprach, und Aaron, der sich durch die Menge zu ihr nach vorn drängte. Über allem hing ein feiner Sprühnebel vom Löschwasser.
    »Ich habe Robert erreicht«, teilte Aaron ihr mit. Eine tiefe Erleichterung durchströmte Shannon – ihrem Bruder war nichts zugestoßen. »Er ist auf dem Weg hierher.«
    »Was ist mit den Kindern? Und mit Mary Beth?«
    »Die Kinder sind bei Margaret. Mary Beth war hier, als er abfuhr.«
    »Hier …!« Sie schlug die Hand vor den Mund. Im nächsten Moment ermahnte sie sich selbst, nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen. Vielleicht hatte Mary Beth sich ja rechtzeitig vor dem Feuer in Sicherheit gebracht. »Hat jemand sie gesehen?«
    Aarons Blick war sehr ernst, eine steile Sorgenfalte stand zwischen seinen Augenbrauen, und Travis, der noch immer ihren Ellenbogen hielt, verstärkte seinen Griff. Aaron schien etwas erwidern zu wollen, doch dann schweifte sein Blick wieder ab, über Shannons Schulter hinweg, und er biss die Zähne zusammen. »Bleib hier«, befahl er und ging raschen Schrittes weiter. Er drängte sich an einer Gruppe von Männern und Frauen in Morgenmänteln und Hausschuhen vorbei, die mit ausdruckslosen Gesichtern wie hypnotisiert das Schauspiel verfolgten.
    Shannon reckte den Hals und sah, worauf Aaron zusteuerte.
    Robert hatte seinen geliebten BMW mit laufendem Motor stehen gelassen und rannte zwischen den Gaffern hindurch. Sein Gesicht war vor Entsetzen verzerrt, seine Augen schwarz vor Angst. Aaron versuchte, mit ihm Schritt zu halten, redete auf ihn ein, doch Robert schien ihn nicht zu hören. Sein Blick war starr auf das Haus gerichtet, er beschleunigte seinen Schritt, bahnte sich einen Weg durch die Menge und lief, ohne die Polizisten zu beachten, auf die Haustür zu.
    »Mary Beth!«, brüllte er mit vor Angst heiserer Stimme.
    Ein bulliger Feuerwehrmann stellte sich ihm in den Weg. »Niemand darf ins Haus«, sagte er. Dann erkannte er Robert und kniff verblüfft die Augen zusammen. »Robert?«
    »Meine Frau ist da drin!« Robert drängte sich an seinem Kollegen vorbei zur Tür. Der Feuerwehrmann unternahm keinen Versuch, ihn zurückzuhalten.
    Shannon stürmte hinter ihm her, gefolgt von Travis und Aaron.
    »Mary Beth!« Robert sprintete die Treppe hinauf, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm.
    Shannons Augen tränten vom Rauch, doch sie lief weiter, die Treppe hinauf und in den Flur, wo zwei Feuerwehrmänner am Boden knieten.
    Dort blieb sie wie vom Donner gerührt stehen.
    Einer der beiden Männer öffnete gerade den Reißverschluss eines langen schwarzen Sacks. Der andere hielt eine Leiche, so verbrannt, dass sie kaum als Mary Beth zu erkennen war.
    »Lieber Gott!«, flüsterte Aaron erschüttert.
    »Sehen Sie nicht hin«, warnte Travis Shannon, aber es war zu spät. Ungläubig und von Grauen geschüttelt starrte sie auf die verkohlten Überreste ihrer Schwägerin, die noch vor kürzester Zeit eine vitale, junge Mutter gewesen war.
    Ihr wurde übel, und ihr Verstand weigerte sich zu begreifen. Das konnte nicht Mary Beth sein! Nein! Shannon taumelte zurück bis an die Türschwelle zum Zimmer ihres Neffen und erbrach sich heftig. Travis blieb an ihrer Seite, Aaron stand mit kreideweißem Gesicht reglos da.
    »Schafft die Leute raus!«, befahl jemand.
    Währenddessen zischte und fauchte das ersterbende Feuer, Asche wehte aus den geborstenen Fenstern.
    Und alles, die Sirenen, Funkgeräte, die gebellten Befehle und das Poltern schwerer Stiefel, wurde übertönt von einem gellenden Klageton, der Shannon durch Mark und Bein ging.
    Im rußgeschwärzten Flur sah sie Robert, der zwischen zwei Feuerwehrmännern stand, auf die Knie fallen.

16.Kapitel
    K ommen Sie, ich bringe Sie hier raus«, sagte Travis.
    Shannon war immer noch übel, und ihre Rippen schmerzten, doch sie antwortete mit zittriger Stimme: »Nein, ich muss bei Robert bleiben. Ich kann jetzt nicht gehen.« Sie hatte einen ekligen Geschmack im Mund und fühlte sich wie durch die Mangel gedreht.
    »Hier können Sie doch nichts ausrichten. Ihre Brüder werden sich um ihn kümmern.«
    »Aber ich muss mit ihm reden … Ich muss …« Hilflos hob sie eine Hand. In diesem Moment betrat Shea das gedrängt volle Wohnzimmer. Er bahnte sich einen Weg durch die kleine Gruppe von Feuerwehrmännern und ging neben seinem Bruder in die Hocke. Robert weinte

Weitere Kostenlose Bücher