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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Unterlippe und kniff grübelnd die Augen zusammen. Der Angreifer hatte lediglich den Schuppen angezündet, nicht das Wohnhaus, und er hatte sie zwar bewusstlos geschlagen, aber nicht getötet, obwohl er die Gelegenheit dazu gehabt hätte.
    Wer immer er war, er wollte ihr Angst einjagen. Macht über sie ausüben. Und sie wissen lassen, dass er ihr einziges Kind in seiner Gewalt hatte.
    Also musste es jemand gewesen sein, der wusste, wie wichtig dir das Mädchen war, wie schwer es dir gefallen war, das Baby wegzugeben. Ein Verwandter? Ein Freund? Ein Vertrauter?
    Schließlich hatte sie ihre Schwangerschaft nicht geheim gehalten. Viele Leute in der kleinen Stadt hatten davon gewusst.
    Und was hat Dani Settlers Entführung mit Mary Beths Tod zu tun?, fragte sich Shannon. Warum hatte der Dreckskerl sie am Leben gelassen, dann aber Mary Beth ermordet? Entsetzlich.
    Shannon lehnte sich an das Gatter. Ein leichter Wind wirbelte Staub auf und trieb trockenes Laub über die Wiesen. Wie schon die ganze Nacht hindurch kreisten ihre Gedanken auch jetzt um Mary Beth. Sie konnte es einfach nicht fassen, dass ihre Schwägerin tot war.
    Atlas kam zu ihr und schmiegte sich an ihr Bein. Shannon tätschelte seinen breiten Kopf und lächelte schwach. Er war ihr bester Spürhund. Selbstbewusst, aber nicht aggressiv, gesellig, wobei er jedoch stets zuverlässig gehorchte. Seine Intelligenz und seine gute Nase machten ihn zu einem hervorragenden Spür- und Rettungshund. »Braver Junge«, sagte Shannon und kraulte ihn hinter den Ohren. »Später arbeiten wir zwei zusammen. Versprochen.« Er wedelte mit seinem langen Schwanz.
    Allmählich machte die Hitze Shannon zu schaffen, sie fühlte sich zerschlagen und hatte Schmerzen, doch sie nahm sich zusammen.
    Sie trieb die Hunde in die Zwinger zurück. Auf dem Rückweg zum Haus hörte sie das Telefon klingeln. Sie lief, so schnell es ihre Verletzungen erlaubten, und erreichte beim vierten Klingeln die Küche, gerade als der Anrufbeantworter ansprang. Im Display stand die Nummer des Anrufers. Es war Shea. Shannon nahm den Hörer ab und meldete sich. »Hi, was gibt’s?«
    »Eine ganze Menge«, erwiderte Shea. Er klang angespannt. »Erstens: Wie es aussieht, wurde Mary Beth ermordet.«
    Travis hatte also recht gehabt. Shannon begann innerlich zu zittern. »Es ist so unfassbar.«
    »Weil ich ein Angehöriger bin, hat man mir dringend nahegelegt, die Ermittlungen jemand anderem zu überlassen. Du bekommst wahrscheinlich bald einen Anruf von Nadine Ignacio; sie ist meine Stellvertreterin und leistet gute Arbeit.«
    »Du bist suspendiert?«
    »Das hat niemand gesagt«, widersprach er, und es klang ein wenig bitter. »Ich bin immer noch der Leiter der Abteilung Brandermittlung, soll mich aber aus Fällen heraushalten, die meine Familie betreffen, einschließlich des Brandes bei dir. Ich gelte als befangen.«
    »Das wird ja immer besser.«
    »Angeblich geschieht es nur zu meinem eigenen Schutz.«
    »Glaubst du das?«
    »Natürlich nicht, aber was soll ich tun?«, versetzte er trocken. »Die Kollegen werden dir also noch mehr Fragen stellen, Nadine ebenfalls, und jetzt wohl auch noch jemand vom Morddezernat, wahrscheinlich Detective Paterno.«
    »Wer ist das?«
    »Er war jahrelang bei der Polizei in San Francisco. Inspektor bei der Mordkommission. Er hat unter anderem im Fall Cahill ermittelt, der vor ein paar Jahren durch die Presse gegangen ist.«
    »Daran erinnere ich mich nicht.«
    »Nun ja, der Fall hat Aufsehen erregt; es ging um einen Promi mit Amnesie. Wie auch immer, Paterno geriet dadurch ins Rampenlicht, und das hat ihm offenbar nicht gefallen. Vor eineinhalb Jahren ist er nach Santa Lucia umgezogen. Ich weiß von ihm, dass er gute Arbeit leistet. Und er ist fair. Du kannst ihm vertrauen.«
    »Warum sollte ich nicht?«, fragte Shannon. Ihr dämmerte, dass Shea sie vor irgendetwas warnen wollte.
    »Weil die Vernehmung etwas unangenehm werden könnte, Shannon. Ich habe eben eine Stunde lang mit Paterno gesprochen, und er interessiert sich nicht nur für den Brand in Roberts Haus, sondern auch für das Feuer auf deinem Grundstück, für das Verschwinden von Dani Settler, und er gräbt sogar die alte Geschichte vom ›unsichtbaren Feuerteufel‹ und Ryans Tod wieder aus.«
    Sheas Sorge übertrug sich auf Shannon. »Die Geschichte vom ›unsichtbaren Feuerteufel‹? Wieso denn?«
    »Das weiß ich nicht. Er will wohl alles in Betracht ziehen, was irgendwie von Bedeutung sein könnte. Er arbeitet

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