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Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen

Titel: Decker & Lazarus 11 - Der wird Euch mit Feuer taufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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überließ die Kinder dem Rettungsteam. Rasch lud das gemeinsame LAPD/SWAT-Team die Kinder in einen kugelsicheren Bus.
    Es dämmerte bereits. Das war gut, weil sie dann mehr Licht bei der Arbeit hatten. Aber auch schlecht, weil sie sichtbarer waren. Decker robbte zum Schlammkrater und grub wie besessen. McCarry, Stone, Oliver, Martinez und Webster gruben neben ihm, alle auf dem Bauch, die Köpfe mit Schutzhelmen bedeckt.
    Wie viel Minuten waren vergangen?
    Zwei … vielleicht zweieinhalb?
    Noch drei, vier Minuten, um sie zu retten.
    »Komm schon, Margie, tu was, damit ich weiß, dass du da bist!« Deckers Arme steckten bis zu den Ellbogen im Schlamm, blindlings tastete er mit den Fingern herum. »Warum lassen die Drecksäcke uns nicht in Ruhe und jagen sich selbst in die Luft?«
    McCarry fluchte. »Das Mädchen sagt, Bob will sich mit einem Riesenknall verabschieden. Sieht aus, als erfüllt sich sein Wunsch.«
    »Ich hab auch einen Wunsch«, sagte Decker. »Ich wünschte, ich könnte ihm ganz langsam die Haut abziehen …« Seine Fingerspitzen berührten glatte Haut. Er wollte sie festhalten, aber sie entglitt seinen Fingern. »Da unten ist jemand«, brüllte er. »Ich hab was gefühlt!«
    Mit verstärktem Eifer schaufelten sie den Schlamm weg. Aber wieder wurde auf sie geschossen, Decker musste den Arm rausziehen, um seinen Kopf zu schützen.
    »Verdammte Hurensöhne!« fluchte Decker. Diesmal schossen McCarry und Oliver zurück, damit Decker wieder in den Morast tauchen und diejenigen retten konnte, die noch da drinnen waren, einschließlich seiner besten Freundin und Partnerin der letzten zehn verdammten Jahre!
    Ihm blieben vielleicht noch drei Minuten.
    Los, Decker, los, los!
    »Wie viele Kinder waren vor Marge?« brüllte Decker.
    »Lauren kann sich nicht erinnern.«
    »Wieso weiß sie das nicht?«
    »Sie hatte keine Zeit, die Kinder zu zählen.«
    »Hier! Ich hab was, ich hab …« Wieder war Deckers Arm im Schlamm versunken, sein Gesicht nur Millimeter über der schwarzen Pfütze. Zum zweiten Mal berührte er Haut, Gliedmaßen, krallte sich daran fest. »Ich hab jemanden. Zieht mich raus, zieht mich raus!«
    Webster, Martinez und Oliver zogen mit aller Kraft, während die anderen rund um seinen Arm Erde wegschaufelten.
    Decker redete mit Gott. »Gib mir die Kraft festzuhalten. Und bitte lass sie jetzt nicht schießen.«
    Wieder flogen Kugeln durch die Luft. Aber diesmal hörten sie nicht auf. Die Männer zogen weiter, die anderen gruben, alle beteten, dass die Geschosse sie nicht trafen.
    Decker hielt mit aller Macht fest und versuchte, den Körper aus dem Erdreich zu befreien. Bald wurde ein dünner Arm sichtbar. Die Männer griffen danach, krallten ihre Finger in das schlüpfrige Fleisch. Augenblicke später hatten sie einen schlammbedeckten Jungen aus der morastigen Hölle befreit. Rasch wischten sie ihm das Gesicht ab.
    Marge blieben noch zwei Minuten! Während die anderen verzweifelt weiter gruben, drückte Decker den Mund des Jungen auf, steckte ihm den Finger in den Hals, wollte einen Atemweg freilegen, ohne ihn zum Würgen zu bringen. Wenn Schlamm in die Lunge drang, konnte der Junge eine schwere Lungenentzündung bekommen. Als Decker spürte, dass er einen Atemweg freigelegt hatte, bedeckte er die Nase und den Mund des Jungen mit seinem eigenen und blies ihm drei rasche Atemzüge ein.
    Nichts.
    Wieder steckte er ihm den Finger in den Hals und beatmete ihn. Diesmal hob sich der Brustkorb des Jungen.
    »Ich hab einen Atemweg freigelegt!«, brüllte er, während ihm der Schweiß über das verdreckte Gesicht lief. »Halleluja! Ich brauch einen Sanitäter! Wo sind die verdammten Sanitäter?«
    »Sie sind hinter dem Graben!«, rief Elise.
    »Wie weit weg?«
    Stone antwortete nicht. Völlig erschöpft, gab sie endlich nach und schluchzte, schaufelte aber weiter den Schlamm weg. Oliver warf ihr einen Blick zu, war selbst kurz vorm Heulen. Bilder seiner Partnerin standen ihm vor Augen, unter meterdickem Erdreich und Schlamm begraben …
    »Komm schon, Baby! Komm schon!« Seine Kraft nahm ab, aber das Adrenalin ließ ihn weitermachen. »Komm schon. Du musst da doch irgendwo sein!«
    Irgendwas krachte hundert Meter von ihnen entfernt in die Erde. Fels- und Granitbrocken wurden hochgeschleudert.
    »Hurensöhne!«, brüllte Martinez, die Arme tief im Schlamm. »Hurensöhne – oh, heilige Jungfrau, ich glaube, ich fühle was!« Er wühlte seine Arme tiefer hinein. »Ich hab was! Das ist Stoff! Grabt hier! Grabt um

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