Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
ihrem Bauch regte sich flatternd. Das tat es immer, wenn sie aufgeregt war. Sie legte automatisch eine Hand auf den Bauch.
    ›Schon gut, mein Kleiner‹, beruhigte sie ihren Sohn. ›Mama ist nur ein wenig ärgerlich, weil irgend so ein dämlicher Dämon seinen Job nicht gemacht hat. Wir machen jetzt ein kleines Schläfchen und bald sind wir wieder fit.‹
    Der Angriff kam unerwartet und Narjana hatte keine Chance, sich zu verteidigen. Ein Netz hatte sich um sie gelegt und sie spürte eine seltsame Energie in ihren Leib kriechen, die sie nicht nur bewegungsunfähig sondern auch noch stimmlos machte. Panik erfasste sie. Ein Schrei kam lautlos über ihre Lippen. Sie wollte nach dem Netz greifen, doch ihre Glieder gehorchten ihr nicht und hingen stattdessen nutzlos an ihr herunter. Sie sah sechs unbekannte Dämonen. Einer von ihnen warf sie sich über die Schulter und sie wurde davongetragen.
    »Hilfe! Toooordjaaaann!«, schrie sie aus voller Kehle, doch kein Ton war zu hören. Tränen der Verzweiflung traten in ihre Augen. Sie war so unbeschreiblich wütend. Es war also keine Nachlässigkeit gewesen, dass die meisten Lichter erloschen waren. Es war pure Absicht gewesen, damit ihre Angreifer sich in den dunklen Schatten verborgen halten konnten. Irgendjemand hatte diesen Überfall sorgfältig geplant. Die Frage war nur, warum man sie entführte und wer dahintersteckte.
    ›Tordjann‹, dachte sie traurig. ›Was wird nur aus unserem Kind?‹
    Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich richtig hilflos und verzweifelt. Es war kein Gefühl, das sie mochte. Sie hasste es!
    ***
    »Hast du gut geschlafen?«, erklang eine raue Stimme hinter ihr und zwei muskulöse Arme schlangen sich von hinten um ihren Oberkörper.
    Sie lehnte sich seufzend gegen Darrens breite Brust zurück. Der Wind war recht kühl und seine Hitze in ihrem Rücken zu spüren, war sehr angenehm. Als Ignis hatte er eine höhere Körpertemperatur und sie blieb auch trotz kalter Umgebung konstant.
    »Ja, danke«, sagte sie leise. »Es ist schön hier. So … friedlich.«
    Sie blickte über den See vor ihr. Es war etwas neblig heute, doch gerade das verlieh diesem Morgen einen besonderen Charme. Ein paar Krähen grüßten den jungen Tag mit ihrem Krächzen - das Einzige, was die sonst absolute Stille kurzfristig durchbrach. Sie wünschte, sie könnte diesen Moment anhalten.
    Darren küsste sie sanft hinter dem Ohr und sie bekam eine wohlige Gänsehaut. Die Erinnerung an letzte Nacht ließ sie leicht erröten. Wer hätte gedacht, dass sie in einem Ignis ihren Gefährten finden würde? Und wer hätte gedacht, dass er so zärtlich sein würde? Er behandelte sie, als wäre sie etwas Besonderes für ihn. Niemand hatte ihr solche Aufmerksamkeit geschenkt, seit ihre Eltern tot waren.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte sie.
    »Worüber? Über uns?«
    »Das auch.« Sie lachte. »Aber das meinte ich nicht. Nein! Ich habe nachgedacht über Faith und Cole. Ich bin sicher, dass sie noch immer in Gefahr sind. Ich mache mir Sorgen um sie. Nur weil du den Mordauftrag nicht ausgeführt hast, heißt das nicht, dass nicht jemand anderes an deine Stelle treten wird, um die Sache zu Ende zu bringen. «
    »Davon kannst du ausgehen«, bestätigte Darren. »Die Umbra will Faith tot sehen. Man hat mir zwar nicht gesagt, warum, doch es war mehr als deutlich, dass es ihnen sehr ernst damit war. Aus irgendeinem Grund scheinen sie deine Freundin zu fürchten.«
    »Siehst du? Sie sind in großer Gefahr. Wir … wir müssen ihnen helfen!«
    »Wir? Ihnen helfen?«
    Julia wandte sich in seinen Armen um und schaute ihn flehentlich an. Seine harten Gesichtszüge wurden weich und er hob eine Hand, um über ihre Wange zu streichen.
    »Wenn es dir so am Herzen liegt«, sagte er rau und beugte sich hinab, um sie zu küssen.
    »Ja«, hauchte sie zwischen den Küssen. »Das tut es.«
    »Dann soll es so sein«, murmelte er an ihren Lippen. »Aber erst möchte ich noch eine Kostprobe von meiner Gefährtin.«
    Er hob sie mühelos hoch und trug sie zurück in die Hütte.

K apitel 11
    »Narjanaaaaa!«, brüllte Tordjann, als er wie ein Berserker durch die Gänge stürmte. Er hatte sie überall gesucht. Seit Stunden krempelte er jeden Zentimeter des Palastes um, doch von Narjana keine Spur. Niemand hatte sie gesehen. Ein ungewohntes Gefühl der Panik ergriff von ihm Besitz.
    »Herr«, erklang die Stimme eines seiner Diener. »Eine Nachricht, mein Suhl.«
    »Nicht jetzt, du Idiot«, fuhr Tordjann ihn

Weitere Kostenlose Bücher