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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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schleunigst etwas unternehmen, ehe er in seiner Rage zu weit ging. Leise schlich er näher, bis er in den Raum sehen konnte. Narjana saß gefesselt auf einem Stuhl. Hinter ihr stand ein Dämon, der ein langes Messer in seiner Hand hielt, bereit, Narjana damit wehzutun. Banajak stand vor Narjana und seine Augen waren vor Hass rot wie Glut. Narjana hielt ihr Kinn erhoben und erneut verspürte Tordjann Stolz für seine Gefährtin. Ihre Wange war gerötet und wirkte leicht geschwollen, doch ansonsten schien sie zum Glück unversehrt. Er musste irgendwie dafür sorgen, dass der Dämon mit dem Messer sie nicht angreifen konnte, wenn er versuchte, Narjana zu befreien. Vorsichtig löste er eine Schindel und warf sie weit weg von sich zur Außenmauer. Sofort waren die Wachen an der Mauer alarmiert.
    »Sieht so aus, als wenn dein Gefährte gekommen ist«, sagte Banajak triumphierend. Er sah Narjana grinsend an, dann wandte er sich an den Dämon hinter Narjana. »Bewache sie gut, ich sehe kurz nach, ob man meinen verräterischen Halbbruder gefasst hat. Ich will, dass er dabei zusieht, wie ich seine Schlampe langsam zu Tode foltere.« Ein eiskaltes Lächeln umspielte seine dünnen Lippen. »Ich werde dir als Erstes deinen Bastard aus dem Leib schneiden.«
    Tordjann ballte die Fäuste. Sein Bruder würde nicht dazu kommen, seine Drohungen wahrzumachen. Er würde bezahlen für das, was er getan hatte und was er zu tun plante. Banajak verließ den Raum und Tordjann konnte es kaum glauben, dass sein Halbbruder tatsächlich so dämlich war, auf seinen Trick hereinzufallen. Natürlich hatte er darauf gehofft, doch dass er jetzt bestätigt sah, wie unfähig Banajak war, machte ihn irgendwie noch wütender. Es war eine Schande, mit so einem Idioten verwandt zu sein.
    Mit einem grimmigen Lächeln kletterte er durch das Fenster in den Raum und schlich sich an den Dämonen heran. Noch so ein Idiot, der zu dumm war, um das Leben, das er hatte, zu verdienen. Es schien, dass Banajak nicht einmal in der Lage war, sich vernünftige Gefolgsmänner auszusuchen. Der Dämon mit dem Messer war so unachtsam und ahnungslos, dass er nicht bemerkte, dass der Tod direkt hinter ihm lauerte. Tordjann grinste finster.
    »Hinter dir«, knurrte er ironisch und der Dämon wandte sich erschrocken um. Tordjann hatte keine Mühe, dem Kerl die Klinge zu entreißen und zwischen die Rippen zu stoßen. Röchelnd, mit geweiteten Augen, sackte der Mistkerl zu Boden.
    Narjana blickte beinahe gelangweilt zu Tordjann auf. Im Gegensatz zu ihrer Wache hatte sie ihn bemerkt.
    »Wurde ja auch Zeit, dass du kommst«, murrte sie. »Ich bin hungrig. Die Mistkerle haben mir nichts zu essen gegeben. Mach schon, binde mich los!«
    Tordjann durchtrennte die Fesseln und riss Narjana auf die Füße, um sie zu küssen.
    »Du wirst genug zu essen bekommen, wenn wir zu Hause sind«, sagte er. »Erst einmal müssen wir meinen missratenen Bruder gefangen nehmen. Ich verspreche dir, dass er leiden wird für alles, was er getan hat und was er dir antun wollte. Dir und unserem Sohn.«
    Er wandte den Kopf und lauschte. Ein Grinsen trat auf seine Züge.
    »Sie kommen. Keinen Laut! Wir werden ihnen eine Überraschung liefern. Tu so, als wäre nichts passiert.«
    Narjana nickte und setzte sich zurück auf den Stuhl, die Hände hinter sich, als wäre sie noch gefesselt, während Tordjann sich hinter der Tür aufstellte.
    Die Schritte kamen näher und die Tür öffnete sich.
    ***
    »Was hast du uns zu berichten?«, wollte Bruder Junoha wissen. »Wo ist der verdammte Ignis?«
    Der Seeker, der die undankbare Aufgabe hatte, dem Komitee der Umbra die schlechten Nachrichten zu überbringen, zuckte bei dem scharfen Ton des Ältesten zusammen. Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn und er zitterte.
    »Er …«, begann er unsicher. »… er meldete sich bei unserem Informanten mit den Worten …« Der Seeker schluckte und musterte die fünf Ältesten des Komitees unbehaglich. Wie sollte er ein Wort rausbringen, wenn ihm die Angst so tief in den Gliedern saß? Bruder Junoha würde nicht mögen, was er zu berichten hatte. Sie würden ihn umbringen.
    »WAS sagte er? Ich will es wortwörtlich von dir hören«, verlangte Bruder Junoha zu wissen. »Sprich, wenn dir dein wertloses Leben lieb ist!«
    »Er … er sagte: Richte den … den hä-hä…«
    »Hä was? Jetzt rede, oder muss ich dich foltern lassen, um die Wahrheit aus dir herauszubekommen?«
    »Hä-hässlichen a-alten Sä-säcken aus, d-dass ich

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