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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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kannst.«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Cole und schüttelte den Kopf. »Warte hier. Ich komme mit Faith irgendwann im Laufe der Nacht zurück.«
    Cole erhob sich und wandte sich ab. Er hörte, wie sie aus dem Loch kletterte und drehte sich um.
    »Ich hab gesagt, dass du warten sollst!«
    »Ich folge dir. Ob du es willst oder nicht. Ich bleibe auf gar keinen Fall allein hier. Das kannst du gleich vergessen!«, beharrte sie und stemmte die Hände in die Hüften.
    Cole seufzte.
    »Also gut, komm mit. Aber du wirst dich nicht in die Aktion einmischen!«

K
apitel 9
    Weder das Frühstück noch das Mittagessen, das ein junges Mädchen mir gebracht hatte, hatte ich angerührt. Ich war viel zu aufgeregt, um etwas essen zu können. Was, wenn Cole es nicht schaffte? Wie wollte er überhaupt vorgehen? Er konnte unmöglich hier einfach ins Dorf marschieren und mich rausholen. Und wie sollte er sie bekämpfen? Er war allein und dieser Stamm hatte bestimmt eine Menge Krieger und nach dem, was ich bisher gesehen hatte, waren sie kampferprobt und gemein. Meine Zuversicht sank immer mehr, je länger ich darüber nachdachte. Es schien hoffnungslos zu sein. Ich hatte versprochen, dass ich alles durchstehen und auf ihn warten würde, doch wenn er getötet wurde? Was sollte ich dann tun? Den Rest meines Lebens an der Seite eines Kannibalenhäuptlings verbringen? Wohl kaum. Das konnte ich nicht ertragen. Es musste eine Lösung geben. Vielleicht konnte ich fliehen? Diese Bestie im Schlaf … Nein! Ich war keine Mörderin. Ich war mir sicher, dass ich keinen Menschen im Schlaf umbringen könnte. Im Kampf vielleicht, aus Notwehr, doch jemanden zu töten, wenn er hilflos war, das war feige und gemein. Das war ich nicht.
    Zum wiederholten Mal trat ich ans Fenster und starrte hinaus. Alles schien damit beschäftigt, die heutige Zeremonie vorzubereiten. Auf einem freien Platz am Boden wurden Pfähle aufgestellt und dekoriert. Auf zahlreichen Feuerstellen wurde gekocht und Männer schleppten erlegtes Wild herbei, das von den Frauen weiterverarbeitet wurde. Ich hoffte, dass wenigstens kein Menschenfleisch auf dem Speiseplan stand.
    Schritte näherten sich auf der Plattform vor meiner Hütte, dann öffnete sich die Tür. Vier Frauen kamen herein und ich ahnte schon, was sie wollten. Sicher würde man mich jetzt für meinen großen Auftritt vorbereiten. Ich legte nicht gerade Wert darauf, mich für den Barbaren schön zu machen, doch meine Meinung zählte hier bekanntlich nicht. Ob mit oder ohne meine Einwilligung, man würde streng nach Protokoll vorgehen. Da war ich mir sicher.
    »Komm!«, sagte eine der Frauen.
    »Nein!« Ich hatte mich entschieden, nicht zu kooperieren.
    Die Frauen starrten mich an, als wäre ich verrückt geworden. Vielleicht war ich das ja auch, wenn ich mich dieser Anordnung widersetzte, die diese Frauen ausführen sollten.
    »Komm«, wiederholte die Frau. »Wir müssen dich vorbereiten.«
    Ich schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust, um zu verbergen, dass meine Hände zitterten. Ich gab mich cool, doch innerlich war ich ein nervöses Wrack.
    Die Frauen schauten sich hilflos an und verließen die Hütte. Als die Tür sich hinter ihnen schloss, ließ ich mich zitternd auf das Bett fallen. Was hatte ich getan? Sicher würde man es nicht dabei belassen und mich in Ruhe lassen. Wenig später waren erneut Schritte zu hören und zwei Krieger in Begleitung der Frau, die mich angesprochen hatte, platzten in den Raum. Ihre Blicke waren hart und unnachgiebig. Ich sprang vom Bett auf und presste mich mit dem Rücken gegen die Wand neben dem Fenster.
    Einer der beiden Männer trat auf mich zu und packte mich grob am Arm. Sein Griff war schmerzhaft, doch ich unterdrückte einen Aufschrei. Mit der anderen Hand griff er in meine Haare und zog so fest daran, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Ich wimmerte leise und wand mich, doch sein Griff in meinen Haaren wurde nur noch fester. Ich starrte dem Mann in die kalten Augen.
    »Du wirst jetzt mitkommen oder ich werde dich bestrafen«, raunte er. »Und ich werde jede Sekunde davon genießen, meine Kleine.« Das lüsterne Grinsen auf seinen dünnen Lippen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich wollte lieber gar nicht herausfinden, welche Methoden der Bestrafung diesem Monster durch den Kopf gingen.
    Ich versuchte zu nicken, was bei seinem festen Griff nicht einfach war, doch er schien verstanden zu haben, denn er ließ meine Haare los. Nur den Griff um meinen

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