Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)
Gottes Kinder waren.
Tritt diese Gotteskindschaft wieder ein,
dann wird das Paradies geöffnet sein.
Der Himmel auf Erden
Vom Himmel geht ein Segen aus
wie hier vom lieben Vaterhaus,
in dem der Vater nie vergißt,
daß er des Hauses Säule ist.Vom Himmel geht ein Segen aus
wie hier vom lieben Vaterhaus,
in dem die Mutter nie vergißt,
daß sie des Hauses Seele ist.Vom Himmel geht ein Segen aus
wie hier vom lieben Vaterhaus,
in welchem nie ein Kind vergißt,
was es den Eltern schuldig ist.Vom Himmel geht ein Segen aus
wie hier vom lieben Vaterhaus,
in welchem Keiner je vergißt,
daß jeder Mensch ihm Bruder ist.So geht vom lieben Vaterhaus
ein wahrer Himmelssegen aus,
und ließ die Welt ihn bei sich ein,
sie würde bald ein Himmel sein.
Vorwärts!
Wer geht mit mir? Ich bleibe nicht!
Warum soll ich noch länger warten?
Ich lege ferner kein Gewicht
auf Dinge, die bisher mich narrten.
Wozu in aller Welt der Streit,
das fieberhafte Vorwärtseilen,
wenn man dabei doch weit und breit
nur um sich schlägt mit Vorurteilen!Welch eine Welt liegt rings umher:
Wohin ich schau, nur Fragezeichen!
Ist denn die Antwort gar so schwer?
Natürlich, schwerer als das Schweigen!
Man denkt, man fühlt, man ahnt Etwas
doch wagt man nicht, es laut zu sagen.
Es droht der Spott; es droht der Haß,
und das verursacht Unbehagen.Man weiß ein wunderbares Land
Jenseits der Fragezeichen liegen,
doch der verständige Verstand
Versteht es nicht, sich zu besiegen.
Es ängstigt ihn das »leere Nichts«,
das zwischen hier und dort sich breitet
und ihm »das ganze Reich des Lichts«
und »seine Seligkeit« verleidet.Und doch, wie ist dies Nichts belebt,
genau, genau wie unsre Erde!
Und wie ist dieses Nichts bestrebt,
daß es ein Etwas für uns werde!
Jedoch in Vorurteilen blind,
vermögen wir nicht, es zu sehen,
und bleiben wir so, wie wir sind,
kann’s durch ein Wunder nur geschehen.Wer geht mit mir? Ich bleibe nicht!
Ich will nun endlich vorwärtsschreiten.
Wem es dazu an Mut gebricht,
der bleib; er ist nicht zu beneiden.
Des Glaubens Schuhe zieh ich an;
die Hoffnung gürtet mir die Lenden,
und was nicht ich vollbringen kann,
das wird ein Anderer vollenden!
Die zweite Welt
»Ich bin nicht frei. Ich werde fest gehalten.
Ich fühl’s, hab oft darüber nachgedacht.
Ich will nach Gottes Willen mich gestalten,
und das wird mir so schwer, so schwer gemacht.
O, dürfte meine Frageaufwärts schweben,
wie ich’s für sie ersehne, himmelan,
empor zur Wahrheit, die mir Antwort geben,
die mich befrein, die mich erlösen kann!«»»Komm mit! Ich trage dich auf leichten Schwingen
von dieser Erde fort zur zweiten Welt.
Ich kann dich nicht bis in den Himmel bringen;
er öffnet keinem Sterblichen sein Zelt;
doch will ich dir eins seiner Wunder zeigen,
wenn du dich meiner Führung anvertraust.
Dein Staunen braucht nicht gegen mich zu schweigen.
Du darfst mir Alles sagen, was du schaust.««»Ich seh der Erde finstre Schatten fallen,
unendlich weit, auf Ewigkeiten hin,
und hör aus ihnen grelle Stimmen schallen
empor zum Glanz, in dem ich mit dir bin.
Wir schweben hoch, im sanften Erdenscheine,
so mild, wie ihn die stille Mondnacht liebt,
und um uns klingen überirdisch reine
Akkorde, die es nicht auf Erden gibt.«»»Das ist nicht Erdenglanz und nicht ihr Schatten;
das ist der Seelen Finsternis und Licht.
Dort fehlt das Licht, weil sie es niemals hatten,
doch hier war’s stets, drum fehlt auch jetzt es nicht.
Wo du hier bist, das bleibe dir verschwiegen;
doch deiner Seele ist es wohlbekannt.
Schau hin, schau hin! Siehst du es vor dir liegen,
der zweiten Welt geheimnisvolles Land?««»Der zweiten Welt? Ist das nicht auch die Erde?
Gebirge, Land und Wasser, Feld und Au,
so gleich, so ähnlich, daß fast irr ich werde,
sogar der Dörfer und der Städte Bau!
In klarer Schönheit ragt empor das Reine,
als hab es sich vom Irdischen befreit;
ein Nebelzwielicht sondert das Gemeine;
in finstern Schluchten haust die Niedrigkeit.«»»Du siehst den Trieb nach. oben und nach unten,
die Flug- und Zugkraft dieser Wunderwelt.
Die Gegensätze scheinen zwar verbunden,
doch nur, bis Gott die letzte Frage stellt.
Nun schau, wie ihr auf sie euch vorbereitet,
indem ihr hier an eurer Antwort baut!
Das Sein, das sich vor deinem Auge breitet,
es spricht schon jetzt bestimmt genug und laut.««»Es leuchtet mir, den Nebeln hoch entstiegen,
als träumte ich ein nie geahntes Land.
Ich seh es wie ein Eden vor mir liegen,
gesegnet überreich von Vaters Hand.
Doch
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