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Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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Stellen aus dem Tiedgeschen Buche »Dorothea, letzte Herzogin von Kurland«, dem selbst wieder jene vorerwähnten Tagebücher und Briefe zugrunde liegen, werden am besten die Beweisführung übernehmen. Wir lassen die Stellen in chronologischer Ordnung folgen.
    »1785. Es waren des großen Friedrich letzte Tage. Die sanfte fürstliche Frau hatte den Beifall des Königs gewonnen; er sandte ihr wiederholentlich niedliche Körbchen, mit den feinsten und seltensten Früchten gefüllt, mit den erlesensten Blumen geschmückt und jedesmal von einigen freundlichen Zeilen begleitet. Bei Gelegenheit der ersten dieser Sendungen beklagt er sich, daß seine Krankheit ihn des Vergnügens beraube, sie selbst zu bewirten; er müsse es seinem Neffen überlassen, ihren und ihres Gemahls Aufenthalt in Potsdam und Berlin so angenehm als möglich zu machen… Im Herbst fanden Truppenversammlungen statt, Paraden und kriegerische Übungen zu Ehren des Fürstenpaares… Auch von den übrigen Höfen der königlichen Familie (Prinz Heinrich, Prinz Ferdinand) wurde dem Herzog und seiner Gemahlin ein Empfang zuteil, der sich zu einer herzlichen Verbindung entwickelte. Mit der Prinzessin Luise, der Tochter des Prinzen Ferdinand, knüpfte die Herzogin eine Freundschaft an, die sich in einem ununterbrochenen Briefwechsel durch das ganze Leben fortsetzte.
    1786. Im Herbste, nach beinah halbjähriger Abwesenheit, trafen der Herzog und seine Gemahlin wieder in Friedrichsfelde ein. Der große König war inzwischen gestorben. Friedrich Wilhelm II. erwies dem herzoglichen Paare eine besondere Auszeichnung, so daß allgemein die Sage ging, es seien bereits Verabredungen für die künftige Vermählung der Töchter des Herzogs mit den Prinzen des königlichen Hauses getroffen. Diese Tage waren kurz, schon im Dezember trat die Herzogin ihre Rückreise nach Kurland an.
    1791. Während ihres Aufenthaltes in Warschau (wohin sie sich im April begeben) erhielt sie von der preußischen Prinzessin Friederike eine schmeichelhafte Einladung zur Vermählung ebendieser Prinzessin mit dem Herzoge von York wie auch zu der ihrer Schwester mit dem ältesten Prinzen des Erbstatthalters in Holland, welche beide Vermählungen im September gleichzeitig in Berlin vollzogen werden sollten. Sie nahm die Einladung an… Der Empfang von seiten der königlichen Familie war ein auszeichnender… Bei der Anordnung der Vermählungsfeierlichkeiten befahl der König, daß der Herzogin ihr Platz an der Tafel der königlichen Familie angewiesen werden solle. Der Oberkammerherr remonstrierte, die ›Hausgesetze würden es nicht zulassen, die Herzogin von Kurland bei einer so feierlichen Gelegenheit an die königliche Familientafel zu ziehen und an dem Fackeltanze teilnehmen zu lassen‹. Friedrich Wilhelm antwortete: ›Lassen wir es bei der ersten Anordnung; ich hoffe es beim Könige und bei den Hausgesetzen verantworten zu können.‹… Bei Gelegenheit dieser Feierlichkeiten gab auch die Erbstatthalterin ihrem lebhaften Wunsche Ausdruck, ihren zweiten Prinzen mit der ältesten Tochter der Herzogin, der Prinzessin Wilhelmine, die damals zehn Jahre alt war, dereinst vermählt zu sehen. Der König unterstützte diesen Wunsch und bot sogar seine Verwendung an, um, wenn der Herzog ohne männliche Nachkommen sterben sollte, die Erbfolge in Kurland und Semgallen für den künftigen Gemahl der Prinzessin zu vermitteln… Dieser Plan wurde geraume Zeit hindurch festgehalten… Vierzehn Tage nach Vollziehung der vorerwähnten Vermählungsfeierlichkeiten verließ die Herzogin Berlin (es ist fraglich, ob sie während dieser Besuchstage überhaupt in Friedrichsfelde war) und kehrte über Warschau nach Kurland zurück.
    1793. Im April dieses Jahres trat die Herzogin ihre Reise nach Berlin an; die Dinge in Kurland hatten bereits einen solchen Charakter angenommen, daß es gut war, einen Zufluchtsort zu haben…. In stiller Zurückgezogenheit lebte sie in Friedrichsfelde, wo sie den 21. August 1793 ihren Gemahl mit einer Tochter beschenkte, die den Namen Dorothea erhielt….
    In Kurland rückte inzwischen das Ende der herzoglichen Herrschaft immer näher.
    Die Herzogin verblieb in Berlin und Friedrichsfelde bis in das nächste Jahr hinein; dann ging sie nach Leipzig, wo sie sich noch stiller einrichtete als in Berlin, 1795 nach Sagan, an welchem Orte sie mit ihrem Gemahl zusammentraf… Kurland war inzwischen eine russische Provinz geworden; der Herzog hatte resigniert.«
    So etwa die

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