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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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Schlimmes nicht. Aber es steht sehr böse, Sir, böse! Es steht sehr böse. Und Doktor Jeddler unser Klient, Mr. Craggs.«
    »Und Mr. Alfred Heathfield ist auch so etwas wie ein Klient, Mr. Snitchey«, meinte Mr. Craggs.
    »Und Mr. Michael Warden auch so etwas wie ein Klient«, fiel der Besuch ruhig in die Rede, »und kein schlechter, weil er zehn oder zwölf Jahre lang leichten Sinnes verbracht hat. Aber Michael Warden hat sich jetzt ausgetobt; dort in dem Kasten liegen die Ergebnisse und Instrumente, um reuig fortan sein klügeres Leben zu beginnen. Und um das zu beweisen, hat Mr. Warden die Absicht, Marion, des Doktors liebenswürdige Tochter, zu heiraten und mit sich fortzuführen.«
    »Wirklich, Mr. Craggs?« hub Snitchey an.
    »Wirklich, Mr. Snitchey und Mr. Craggs«, unterbrach sie der Klient. »Sie wissen Ihre Pflichten gegen Ihren Klienten, und wissen ferner genau, daß Sie nicht verpflichtet sind, sich in eine Sache zu mischen, die bloß eine Liebesgeschichte ist und die ich Ihnen anvertrauen muß. Ich möchte die junge Dame nicht ohne ihre Zustimmung davonführen. Dabei ist nichts Ungesetzliches. Ich war niemals Mr. Heathfields Busenfreund. Ich mache mich durchaus nicht eines Vertrauensbruchs gegen ihn schuldig. Ich liebe, wie er liebt, und gedenke zu gewinnen, was er gewinnen wollte, wenn es mir möglich ist.«
    »Es ist ihm nicht möglich, Mr. Craggs«, sagte Snitchey, offenbar sehr beunruhigt. »Es kann ihm nicht möglich werden, Sir. Sie hängt sehr an Mr. Alfred.«
    »Mr. Craggs, sie hängt sehr an ihm«, beteuerte Snitchey.
    »Ich habe nicht vergebens sechs Wochen lang in des Doktors Haus gelebt; und ich hatte bald daran meine Zweifel«, meinte Mr. Warden. »Sie würde ihn lieben, wenn es nach dem Wunsch ihrer Schwester geschähe, aber ich habe sie beobachtet. Marion mied es, ihn zu nennen und zu erwähnen; sie litt bei der leisesten Anspielung auf ihn offensichtlich.«
    »Wieso sollte sie dies, Mr. Craggs? Warum sollte sie dies, Sir?« forschte Snitchey.
    »Wieso, weiß ich nicht, wiewohl es viele Gründe der Erklärung dafür gibt«, sagte der Klient lächelnd ob der Betretenheit und Verwirrung, die in Snitcheys Gesicht zu lesen war, und ob der vorsichtigen Manier, auf die er selbst die Unterhaltung lenkte, um von der Angelegenheit mehr zu erfahren, »aber ich weiß, daß es sich so verhält. Sie war sehr jung, als sie sich verlobten wenn man das überhaupt so bezeichnen darf und hat es vielleicht bereut. Vielleicht es klingt anmaßend, aber ich meine es wirklich nicht so hat sie sich in mich verliebt, wie ich mich in sie verliebt habe.«
    »He, he! Mr. Alfred, ihr alter Spielkamerad«, sagte Snitchey verlegen lächelnd, »kannte sie ja schon von früher Kindheit an!«
    »Um so wahrscheinlicher ist es, daß sie es satt hat, an ihn zu denken«, fuhr der Klient selbstsicher fort, »und daß sie nicht abgeneigt ist, ihn gegen einen neuen Liebhaber einzutauschen, der ihr unter romantischen Voraussetzungen entgegentritt oder hoch zu Roß sich produziert; der in dem für ein Mädchen vom Lande recht lockenden Ruf steht, leichten Sinnes und flott gelebt zu haben nach dem Motto: Leben und leben lassen! und der es seinem Äußern nach das mag sich wieder anmaßend anhören, indessen bei meiner Ehre, ich meine es nicht so wohl auch noch mit Mr. Alfred aufnehmen könnte.«
    Dies letztere ließ sich gewiß nicht bestreiten, und Mr. Snitchey, als er seinen Klienten anblickte, dachte das gleiche. Gerade sein nonchalantes Wesen lieh ihm eine gewisse natürliche Anmut und machte ihn interessant. Es schien zu sagen, daß sein nettes Gesicht und seine wohlgebaute Gestalt viel besser sein könnten, wenn er nur wollte; und daß er, wenn er sich einmal zusammenraffte und Ernst macht, voll feuriger Tatkraft fein könnte. Das ist ein gefährlicher Spitzbube, sagte sich der menschenkundige Anwalt, er scheint das beseelende Feuer, das ihm mangelt, aus eines Mädchens Augen zu gewinnen.
    »Darum hören Sie, Snitchey«, fuhr er fort, indem er aufstand und ihn bei einem Rockknopf ergriff, »und Sie, Craggs«, er packte ihn gleichfalls an einem Knopf, und stellte den einen rechts, den andern links neben sich, so daß sie ihm nicht entgehen konnten, »ich frage Sie nicht um Rat, Sie verfahren sehr richtig, wenn Sie sich von dieser Sache unbedingt ganz fernhalten; denn es gehört sich hierbei nicht, daß sich gereifte Männer, wie Sie es sind, einmischen. Ich will nur kurz meine Situation und meine Absichten dartun und es dann

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