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Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]

Titel: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1769-1843 Caroline Pichler , 1881-1925 Emil Karl Blümml
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Lebzeiten nur das 6rstere veröffent-licht wurde.
    2*2) Anton Bernhard Eberl, geboren 1762 zu Wien, trat nach Vollendung seiner Studien 1783 als Accessist in die Re-gistratur der k. k. Kameral-Haupt-Buchhalterei in Wien ein (Hof- und Staatsschematismus. 1784, S. 56) und wurde dort 1786 Ingrossist (ebd. 1787, S. 54). Zu dieser Zeit hatte er mit Gabriele Baumberg ein Liebesverhältnis, das 1787 durch seine Versetzung als Offizial zur k. k. Rechenkammer in Brüssel (vgl. G. Leon, Gedichte. Wien 1788, S. III, unter Brüssel) zerstört wurde. Wenn Otto Rommel (Der Wiener Musenalmanach, S. 209) zwei Gedichte der Baumberg auf diese Trennung be-zieht, so ist dies falsch, denn diese stammen aus dem Jahre 1784, haben demnach ein anderes zerstörtes Verhältnis zur Vor-aussetzung. 1790 kehrte Eberl wieder nach Wien zurück und diente dem Staate bis 1805 als Raitoffizier (Rechnungsoffizial) bei der Hauptbuchhalterei (Hof- und Staatsschematismus. 1791,

    S. 52; 1805, S. 135). Sein Liebesleben während dieser Zeit, die Neigungen, die er zu Karoline v. Greiner, dem Fräulein L—1 und der Gräfin Salmour hatte, beleuchtet Pichler (S. I54ff0' Seine Liebe zur Poesie oder zur Baumberg machte ihn auch zum Dichter. Zwei Epigramme (Der pünktliche Rath; Der Quieszent), die Amtsverhältnisse behandeln, und eine Absage an die Liebe (Der Vorsatz) liegen aus der Zeit vor 1787 vor (Wienerischer Musenalmanach auf das Jahr 1787. Wien [1786], S. 78 und 105; 49). Gestorben ist er, nachdem er vorher noch in der Gemeinde Weinhaus (jetzt Wien XVIII) Nr. i zur Er-holung weilte, am 17. August 1805 im allgemeinen Kranken-haus an der Lungenschwindsucht, 43 Jahre alt (Totenprotokoll der Stadt Wien im Konskriptionsamt der Stadt Wien, 1805, Buchst. A, E. Fol. 32 a). Damit erledigt sich, was Rommel (Der Wiener Musenalmanach, S. 158 : 9) über Eberl vermutet. — Eberl war ebenso wie Kirchstättern ein beliebter und gesuchter Schauspieler für Privatbühnen; wir wissen, daß er am Theater der Gräfin Stockhammer auftrat, wo er 1793 im Melodrama „Pyramus und Thisbe" seines Namensvetters Anton Eberl den Pyramus mit Auszeichnung gab (Wiener Theateralmanach für das Jahr 1794. S. 55). Am Theater des Grafen Esterhazy spielte er den Grafen Ferdinand Wodmar in Gemmingens deut-schem Hausvater (ebd. 1794, S. 57), ebenso trat er am Privat-theater des Herrn L** im ehemaligen Nonnenkloster zur Him-melpforte auf (ebd. 1794. S. 52). Ein Unbekannter sagt 1794 (ebd. 1794, S. 48) von seinem Spiel: „Jetzt hat Herr E** (Eberl) dieses Fach (der Liebhaber) übernommen, der es auch schon im Taubstummeninstitute gespielt hatte. Er spielt mit sehr viel Feinheit, besitzt seinen Körper ganz, spricht immer im wahren Konversationstöne, benimmt sich mit dem schönsten Anstände, mit einem Wort, er ist seinem Fache ganz gewachsen, nur wünschte ich ihm etwas mehr natürliches Feuer." — Eberl gehörte auch dem literarischen Verein an, den Karolinens Bruder Franz Xaver von Greiner 1791 oder 1792 mit anderen begründet hatte (oben S. 170).
    283) Sämmtliche Werke. 2 XXIII, S. 241 ff.: Das gefährUche Spiel. — Erschien zuerst 1813 (Taschenbuch für Damen auf das Jahr 1814. Tübingen [1813], S. i8ff.).
    28*) Am 29. Mai 1804 starb im Hohenblumischen Hause Nr. 856 auf der Seilerstätte in Wien im Alter von 32 Jahren Jungfrau Maria Anna Lissl, die Tochter eines pensionierten k, k. Staatsgüteradministrationsgrundbuchverwalters, an der Lungen-sucht (Totenprotokoll der Stadt Wien im Konskriptionsamt, 1804, Buchst. L., Fol. 20b). Diese wird mit dem Fräulein

    L—1 identisch sein. Ihr geringfügiger Nachlaß ging an ihre Schwester Theresia Edle von Hochenblum, k. k. Bankalgefällen-Aktuariusgattin, in deren Haus sie wohnte, über (Verlassen-schaftsakt im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. 2, Nr. 2514 ex 1804).
    2^^) In der Originalhandschrift waren die beiden Absätze ursprüngUch mehr ausgeführt, jedoch dann durchstrichen und durch die Druckrelation ersetzt worden; hier die ursprüngliche Fassung: „In der letzten Szene, wo Dörner, so heißt der Sekretär im Stücke, von Furcht, die Geliebte zu verlieren, von Besorgnis, ihr zu mißfallen und von Leidenschaft zugleich ge-trieben, ihr zu Füßen sinkt und ihr seine Liebe gesteht — da — verUeß auch mich meine Kraft. Eberl lag zu meinen Füßen, die Worte seiner Rolle gingen mich wirklich an, — er mochte so empfinden wie Dörner für Julien fühlt — mir fing an zu schwindeln, ich wußte nicht mehr, was ich sprach, ich sah

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