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Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]

Titel: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1769-1843 Caroline Pichler , 1881-1925 Emil Karl Blümml
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vom 6. August 1817 im Pichler-nachlaß, J. N. 762). Im Provinzialstrafhaus, sowie im Waisen- und Zwangsarbeitshause hielt er monatliche Kommissionen ab und sah auch sonst öfters nach (vgl. Rechnungsbelege aus den Jahren 1816 und 1819 im Pichlernachlaß, J. N. 762).
    „Dem im Jahre 1813 errichteten Vereine zur Unterstützung der Militär- und Landwehrfamilien, welcher seine Wirksamkeit auch auf die Versorgung der Invaliden ausdehnte, trat Pichler als wirken-des Mitglied bei und ihm ward ein ausgezeichneter Anteil an den glänzenden Resultaten dieses edlen Vereines zugeschrieben", wofür ihm unterm 7. August 1820 das Allerhöchste Wohlgefallen ausge-drückt wurde (Pichler Nachlaß I. N. 762: Dekret vom 14. August 1820).
    „Bei der, auf allerhöchsten Befehl im Jahre 1816 errichteten, Regierungskommission zur Regulierung des Vermögens der Stadt Wien ward Pichler zum Referenten ernannt und als die Aufgabe im Jahre 1818 zur allerhöchsten Zufriedenheit gelöst war, erhielt er den Auftrag, den wöchentlichen Ratssitzungen des Magistrats in Wirtschaftsangelegenheiten als Regierungskommissär beizuwohnen, welches Amt er bis an seinen Tod ausübte." Als im Jahre 1821 im landesfürstlichen Markt Stockerau Streitigkeiten der Bürger-schaft ausbrachen, da wurde Pichler als landesfürstlicher Kommissär dorthin gesendet und schaffte im Winter 1821/22 Ordnung (vgl. II, S. 152 f. mit Anm. 262).
    „Ein Zweig seines Referates in den letzteren Jahren war auch die mühsame und oft verdrießliche Prüfung der Vorschläge zu Er-richtung von Privat-Pensions-, Versorgungs- und Unterstützungs-instituten für niedere und für höhere Stände, von Sparkassen und der damit verbundenen Auszahlung ihrer Kapitalien auf Hypothe-ken, 80 wie auch die Schlichtung der Ausstände und Beschwerden, die sich bei schon bestehenden Anstalten dieser Art ergaben. Einen solchen Gegenstand bearbeitete er am Krankenbette noch am Vor-abend seines Hinscheidens. Nebst seinem eigenen Referate wurden

    ihm oft einzelne, sehr verwickelte, viel Genauigkeit und Sach-kenntnis fofdemde, einzelne Angelegenheiten und Lokalunter-suchungen von dem Landespräsidium zugeteilt und durch viele Jahre in Ermangelung oder Verhinderung vom Vizepräsidenten die Revision über mehrere Referate seiner Kollegen anvertraut, die er auch während seines jährlichen, sechswöchentlichen Gebrauchs der Badner Bäder (von 182z—1837, vgl. das Register unter Karoline Plchler: Reisen, Baden) nebst einem Teil seines eigenen Referates auf Präsidialersuchen fortführte."
    „Ungeachtet der immerwährenden Anhäufung der Geschäfte, unbeschadet der Genauigkeit und Gründlichkeit der Bearbeitung jedes einzelnen Stückes hatte er doch niemals Geschäftsrückstände, so daß er hierüber unzähligemal mündlich und mehrmalen schrift-lich von dem Präsidium belobt ward." Der Kaiser verlieh ihm dafür am 5. Jänner 1837 ^^^ Ritterkreuz des Leopoldordens und ernannte ihn gleichzeitig zum Kanzleidirektor der Statthalterei (Beiträge zur Geschichte der n.ö. Statthalterei. S. 473).
    „Durch mühsame Einleitungen und durch Auffindung sehr an-sehnlicher Fonds, die keine bestimmte Verwendung hatten, ver-anlaßte er, daß der von Sr. Majestät Kaiser Franz für Wiener Arme aus dero Privatkasse samt einer kalten Badquelle angekaufte Domi-nikalhof [in Baden] in ein großes Gebäude, jetzt Wohltätigkeitshaüs genannt, umgestaltet und eine ungenützt ausströmende warme Quelle aufgefaßt und darüber das gemauerte Franzensbad errichtet wurde, wo jährlich viele hundert Arme nebst dem Bade Unterstand, volle Verpflegung und ärztliche Hilfe genießen und auf Kosten des Fonds transportiert werden (vgl. II, S. izöf. mit Anm. 217)." Auch stand er der Baronin Pereira seit 1830 als freiwilliger Kon-sulent in allen das Marienspital in Baden betreffenden Fragen zur Seite (ebd.).
    „In seinem Privatleben legte Pichler einen Beweis von seltener Redlichkeit ab. Seine große Herzensgüte hatte ihn in früheren Jahren verleitet, sich für einen nahen Verwandten (Bruder Anton, vgl. darüber II, S. 172 mit Anm. 293) zu verbürgen und als des letzteren Vermögensumstände durch das Falliment seines eigenen Hauptschuldners so zerrüttet wurden, daß er auf dem Punkt stand, seine einzige Erwerbsquelle (Buchhandlung) zu verlieren, ward Pichlers Bürgschaft so in Anspruch genommen, daß die Erfüllung derselben sein und seiner Gattin ganzes Vermögen vefsclilang; dem-ungeachtet verwendete er bis an seinen Tod bei sparsamer,

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