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Depeche Mode

Depeche Mode

Titel: Depeche Mode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serhij Zhadan
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ihr es dabei? sie schläft noch, unterhält sich aber mit uns, erzählt zwar Mist, aber wenigstens erzählt sie, gut, daß sie uns überhaupt reingelassen hat. Habt ihr es dabei? fragt sie wieder. Was dabei? Wasja versteht nicht. Ihr habt doch versprochen – sagt Marusja, ich werde nervös, irgendwas stimmt hier nicht, vielleicht besser gleich abhauen und nicht warten, bis es wieder Ärger seitens der Generalität gibt, ihr habt doch gerade angerufen, – sagt Marusja schläfrig, – ich hab euch doch gebeten. Das waren nicht wir, die angerufen haben, – sagt Wasja, – nicht ihr? wundert sie sich, nicht wir. Was brauchst du denn? fragt Wasja. Wir haben alles mögliche dabei, können wir ein bißchen hierbleiben? Marusja zuckt enttäuscht die Achseln, soll heißen bleibt ruhig, ist mir egal, dreht sich um und verschwindet im Zimmer, läßt uns im Flur stehen mit unserem Freund, ZK-Mitglied Molotow.
     
    – Irgendwie freut sie sich nicht, daß wir da sind, – sagt Dog und geht in die Küche.
    – Sie freut sich nie über jemanden, – sage ich und gehe ihm nach. – Was soll sie sich auch freuen.
    – Wieso sollte sie sich nicht freuen, – sagt Dog und gießt den Kognak in Tonkrüge. – Also ich freue mich, wenn mir jemand frühmorgens drei Flaschen Kognak vorbeibringt.
    – Wenn mir jemand, – sage ich, – frühmorgens eine Molotow-Büste vorbeibringen würde, dann würde ich mir gut überlegen, ob ich mich freuen soll.
    – Wir müssen sie wecken, – sagt Dog und schenkt noch mal ein. – Ist irgendwie nicht nett – kommen, sitzen hier und saufen.
    – Echt nicht nett, – sage ich. – Aber laß sie uns lieber nicht wecken. Laß uns lieber selbst schlafen. Ich, – sage ich, – hab schon die zweite Nacht nicht richtig geschlafen. Erst die Bullen, dann dieser Turnschuh-Marxist. Ich bin müde. Laß uns schlafen gehen.
    – Schlafen? – fragt Dog. – Also ich bin jetzt in so einem Zustand, daß ich Angst vor dem Schlafen habe.
    – Warum Angst?
    – Ich habe Angst, einzuschlafen und dann gar nicht mehr auf die Idee zu kommen aufzuwachen, verstehst du?
     
    Dog schenkt noch mal ein, aber ich lehne ab, Schluß, sage ich, es reicht, laß uns schlafen, mürrisch steht Dog auf, wir gehen in eines der Zimmer, auf dem Sofa liegt, in eine Decke gewickelt, Wasja und schläft fest, wir müssen uns ein anderes Bett suchen, irgendwas, wir gehen ins andere Zimmer, und auf dem großen, uns gut bekannten Bett sehen wir Marusja liegen, ohne Kimono, den Kopf unter das Kissen gewühlt, sie schläft, beachtet uns nicht, komische endlose Nacht, die in genauso einen Morgen übergeht, unsere Freunde verziehen sich jeder in seine Ecke, und wir verlieren den Kontakt zu ihnen, es ist als stürben sie jeden Tag um sieben Uhr früh, so sieht es wenigstens aus, wenn nicht noch schlimmer, – okay, ich schlafe, – sage ich zu Dog, der geht zum Bett, rück mal, – sagt er zu Marusja und drängt sie an den Rand, schlaf ruhig, – sagt er zu mir, nein, sage ich, leg du dich zu ihr, warum ich? fragt Dog, und warum ich? sage ich, du willst doch schlafen, ich – sagt er – hab Angst vor ihr. Ich seufze und gebe nach, aber für alle Fälle lege ich Molotow zwischen Marusja und mich.
     
    9.57
    – O Scheiße! – schreit sie. – Was ist denn das?!
     
    Ich wache auf und schaue mich erschrocken um. Neben mir im Bett sitzt Marusja, ohne irgendwas an, hält sich das Kissen vor und schaut mich erschrocken an.
     
    – Scheiße! – schreit sie. – O Scheiße! Was ist denn das?
    – Schrei nicht, – versuche ich sie zu beruhigen. – Was schreist du denn?
    – Was ist das? – Sie zeigt auf die Büste, mit der anderen Hand hält sie das Kissen. Dog ist auch aufgewacht und schon zur Tür gerannt. Marusja hat ihn offensichtlich erschreckt.
    – Eine Büste, – sage ich zu ihr. – Schrei nicht.
    – Scheiße!
    – Was hast du denn? – sage ich erschrocken. – Eine Büste. Nur eine Büste. Wir haben sie mitgebracht.
    – Wozu? – fragt Marusja ungläubig.
    – Einfach so, – sage ich. – Dachten, du könntest sie brauchen.
    – Kann ich nicht, – sagt sie genervt.
    – Gut, wir bringen sie gleich weg.
    – Wie seid ihr überhaupt reingekommen? – fragt Marusja.
    – Du hast uns reingelassen, – sage ich verwirrt.
    – Wozu?
    – Keine Ahnung, – sage ich. – Wir sind gekommen, du hast uns reingelassen.
    – Habt ihr es dabei? – fragt Marusja, die sich offenbar an etwas erinnert.
    – Was? – Ich verstehe nicht.
    – Na,

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