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Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten - Roman

Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten - Roman

Titel: Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ich Ihnen sage, dass wir niemanden getötet haben.«
    Er strich sich über den Schnurrbart. »Buck, man sagt, bei Ihnen sitzt die Waffe locker. So gut wie jede verdammte Geschichte, die ich über Sie gehört habe, endet damit, dass Sie jemanden erschießen. Sie haben mehr Menschen getötet als jeder andere, der mir begegnet ist, und ich habe eine Menge Leute kennengelernt, die viele Leute getötet haben.«
    »Die Jungs von der Internen Ermittlung haben mein Handeln in allen Fällen als angemessen beurteilt«, sagte ich. »Meine Akte ist lupenrein.«
    Randall bedachte mich mit dem misstrauischen Lächeln, das ich sehr gut kannte, da es alle richtigen Cops draufhaben und auch ich immer wieder gegenüber tausend Verdächtigen aufgesetzt hatte. Er wusste nur zu genau, dass wir ihm Informationen vorenthielten, und er würde uns erst dann zufrieden lassen, wenn er herausgefunden hatte, worum es dabei ging.
    »Ich wäre eher geneigt, Ihnen zu vertrauen, wenn sie aufhören würden, auf jede meiner Fragen mit einer Lüge zu antworten«, sagte er.
    »Warum versuchen Sie es nicht mit Ihrem Gegoogle?«, fragte ich.
    Er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Deswegen sind Sie also so ärgerlich? Scheiße, aber jetzt ist es ernst.«
    »Mir war es damals auch ernst.«
    »Die Cops hier in St. Louis meinen es auch ernst, und Siewissen so gut wie ich, dass die auch nach einem möglichen Freund des Opfers suchen. Wenn Sie also über irgendwelche Informationen verfügen, die in eine andere Richtung weisen, sollten Sie jetzt auspacken.«
    Mit zitternden Fingern steckte ich mir eine weitere Zigarette an. »Haben Sie einen Todeszeitpunkt?«
    »Der Gerichtsmediziner hat den Leichnam erst vor zwei Stunden wegbringen lassen und wird den Todeszeitpunkt bestätigen, sobald der vollständige Autopsiebericht vorliegt. Wahrscheinlich ist der Mord aber zwischen acht Uhr dreißig und zehn Uhr heute Morgen geschehen.«
    »Dann können wir es nicht gewesen sein«, klärte ich ihn auf. »Um acht Uhr dreißig waren wir auf der anderen Seite der Stadt und haben eine Bank ausgeraubt.«
    Tequila riss die Augen auf und brachte kein Wort heraus, aber Jennings schüttelte nur den Kopf und fingerte an seinem verschwitzten Hemdkragen. »Hören Sie auf, mich zu verscheißern«, sagte er.
    Tequila und ich hatten gegen sieben Uhr morgens unten zusammen gefrühstückt, und als wir zur Vordertür gingen, sah ich eine Überwachungskamera hinter der Rezeption, die so aussah, als würde sie die Lobby abdecken, und die bestimmt aufgezeichnet hatte, dass wir das Hotel eine ganze Weile vor acht verlassen hatten. Ich fragte Jennings danach.
    »Soweit ich weiß, hat sich bis jetzt noch niemand die Bänder angesehen«, sagte er. Er lehnte sich gegen die Kühlerhaube seines Wagens, und unter dem Gewicht knirschten die Stoßdämpfer.
    »Ich weiß, dass Sie nicht ernsthaft glauben, uns das anhängen zu können, denn sonst würden wir unser Gespräch schon längst im Verhörraum führen«, sagte ich.
    Jennings verlagerte sein Gewicht, und der Buick schaukelte entsprechend. »Vielleicht haben Sie ja Recht, aber bis ich überzeugt bin, dass ich alles weiß, was Sie wissen, müssen Sie ständig mit mir rechnen. Irgendwas stinkt an der Geschichte.«
    Er löste sich vom Wagen, neigte den Kopf ein wenig zur Seite und trat dann noch ein paar Schritte zurück.
    »Buck?«, fragte er. »Irre ich mich, oder liegt Ihr Wagen hinten ganz schön niedrig?«
    »Ich glaube, das bilden Sie sich ein«, sagte ich, bemüht, mir keine Reaktion anmerken zu lassen. Ich sah zu Tequila hinüber. Er hielt den Atem an.
    »Hätten Sie was dagegen, eben mal den Kofferraum zu öffnen, damit ich einen Blick hineinwerfen kann?«
    »Kann ich nicht gestatten«, sagte ich. »Da ist die Beute vom Bankraub drin.«
    Jennings verschränkte die Arme. »Zwei Tote, und ich will den Mörder finden, bevor er noch mal zuschlägt. Kein guter Zeitpunkt, den Witzbold zu spielen.«
    Ich lachte. »Ich bin jetzt achtundachtzig Jahre unterwegs, Detective, und habe festgestellt, dass es nie schaden kann, den Witzbold zu spielen.«
    »Warum öffnen Sie nicht den Kofferraum, Buck?«
    Ich bedeutete Tequila, wieder einzusteigen. »Ich glaube nicht, dass Sie die Berechtigung haben, in St. Louis ein Auto zu durchsuchen, Randall.«
    Er seufzte. »Ich bitte Sie doch nur um einen Gefallen. Ich verstehe nicht, warum Sie es mir absichtlich so schwer machen, eine Mordfallermittlung durchzuführen.«
    »Weil Sie noch immer ein Schwachkopf

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