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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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und wirbelte Staubbänder auf.
    Martin schob sich um die Leiche herum und drang tiefer vor.
    Plötzlich fing seine Blase an zu pulsieren, leuchtete blaßgrün auf und wurde dann wieder normal.
    Die kleine Mutter sagte: »Das ist die Signalboje. Wir sind nahe bei einem Tiefzeitspeicher.«
    »Ich habe noch mehr Leichen gefunden«, berichtete Giacomo. »Dutzende. Sie sehen aus, als wären sie eingeschlafen oder ruhig gestorben – als ob sie sich hingelegt hätten.«
    »Das Schiff muß im Zustand der Beschleunigung gewesen sein, als sie starben«, sagte Hakim. »Falls wir nicht besondere Anzeichen von Starre sehen.«
    Martin wischte sich mit einem Ärmel die Augen und murmelte: »Wirklich schrecklich.«
    Giacomo fragte: »Glaubst du, daß sie einfach aufgegeben haben oder daß ihnen der Treibstoff ausgegangen ist?« Niemand konnte das beantworten. »Was ist mit ihnen geschehen?«
    Martins Blase rückte durch gekrümmte Rohre und Kanäle vor. Der Schiffsantrieb, reale Materie, keine vorgetäuschte. Er war in die eigentlichen Eingeweide des Schiffs eingedrungen.
    Die Blase pulsierte wieder. Der Tiefzeitgedächtnisspeicher war ein weißes Dodekaeder, umgeben von einem intakten Gehäuse aus realer Materie, nahe dem Zentrum der dritten Heimkugel. Er sagte: »Ich glaube, ich habe das gefunden, wonach wir suchen.«
    Der Roboter von halber Größe schob sich näher heran und benutzte Felder wie Hände und Finger, um das Dodekaeder loszumachen, und stieß es aus seinem Gehäuse. »Ich werde es im Schiff unterbringen. Ihr könnt noch weiterforschen, wenn ihr wollt.«
    Martins Schrecken und Jammer hatten sich so weit vermindert, daß nun die Neugier überwog. Er bewegte sich durch den Hals zur zweiten Heimkugel voran und sah, wie Giacomo sich einen Weg durch etwas bahnte, das einst ein großer Raum gewesen sein mußte – eine Art Schulzimmer –, um an das heranzukommen, was darin lag. Noch mehr Leichen, eine verborgen durch Membranen aus Oberflächenmaterie, alle zusammengeschrumpft, die Glieder in Todesstarre verkrampft, die Hälse zurückgezogen wie in Verzweiflung oder Agonie – auch Starre, wie er hoffte –, gegen etwas angeordnet, das ein Fußboden gewesen sein könnte. Der Boden war unter dem Aufprall losgerissener Partikeln gewellt. Die Körper trieben einige Zentimeter über ihren Ruheplätzen, beleuchtet durch das gespenstische Kaminlicht zerfallender falscher Materie.
    Giacomo murmelte ständig etwas vor sich hin.
    »Sprich nur!« sagte Martin gereizt.
    »Es ist so viel mehr… offenkundig, wie sie es machen.«
    »Wie wer was macht?«
    »Wie die Wohltäter Schiffe des Gesetzes machen. Da muß es eine Art von Mofixsender geben, und der macht eine Gestalt… veranlaßt die privilegierten Bänder dazu, daß sie andere Partikeln informieren, Materie sei vorhanden, aber der Job nicht vollendet. Daß Masse fehlt. Dann malt etwas reale Materie auf die falsche, und voilà! Ein großer Ballon aus falscher Materie. Das ist alles, woraus unsere Dämmerungsgleiter besteht. Unser Schiff dürfte in ein paar tausend Jahren auch so aussehen.«
    »Ich denke, es müßte fünfzig oder sechzig Besatzungsmitglieder gegeben haben«, sagte Hakim. »Ich zähle da, wo ich bin, nahe dem Bug, dreizehn. Sie scheinen alle geschlafen zu haben, ehe sie starben.«
    »Sie sind ganz gewiß nicht im Kampf gestorben«, sagte Giacomo.
    »Unsere Mission ist vollendet«, sagte die kleine Mutter. »Es ist Zeit umzukehren.«
     
    Wieder in ihrem Schiff, nahmen sie Teile des Tiefzeitspeichers auf, soviel, wie sie verstehen konnten. Martin bestätigte, was sie schon vermutet hatten. Die Repräsentanten der Wohltäter, die Mütter, selbst auf diesem Schiff des Gesetzes, mischten sich sehr wenig bei ihren Schutzbefohlenen ein und machten keine täglichen Aufzeichnungen von deren Aktivitäten. Aber sie speicherten Aufzeichnungen seitens der Crew; und das beschäftigte Martin, Giacomo und Hakim in ihrer Freizeit während der Rückkehr.
    Sie bremsten, sahen die zwei Heimkugeln der Dämmerungsgleiter und wurden auf dem Schiff von einer fit aussehenden Crew begrüßt.
    Martin hatte es nicht eilig, Hans zu unterrichten. Hans brachte sie sofort in seine Unterkunft, ohne ihnen Zeit zur Erholung zu lassen. Harpal und Jennifer kamen auch, aber sonst niemand.
    Hans fragte: »Haben euch die Mütter sehen lassen, was ihr erreicht habt?«
    »Ja, soweit wir verstehen konnten«, erwiderte Martin.
    »Das meiste im Speicher sind Daten des Schiffsgehirns«, sagte Hakim. »Wir

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