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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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fasste ihn ans Kinn und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. »Was du mir da über Justizministerin Tutwiler gesagt hast, ist wirklich gut, Dallas, aber da ist mehr im Gange als du mir bis jetzt erzählt hast. Wenn du wirklich mit mir schlafen willst, musst du dich schon etwas mehr anstrengen … und das schnell.«
    King spürte, wie ihm das Blut in den Unterleib strömte. Er überlegte, was er ihr noch sagen könnte, um den Pakt zu besiegeln, doch es fiel ihm nichts mehr ein. Die Wahrheit war, dass überhaupt nichts passierte. Alle saßen nur herum und warteten … bis auf … bis auf einen. King lehnte sich zurück. Nein, darüber konnte er nicht sprechen – doch es gab da etwas, das damit zu tun hatte, etwas, über das er sehr wohl sprechen konnte und das eine tolle Schlagzeile liefern würde. »Es gibt da schon etwas«, sagte er und überlegte, wie viel er ihr sagen sollte.
    Sheila Dunn sah, dass er zögerte und beugte sich vor.
    »Was … was meinst du?«
    King blickte sich um und beugte sich zu ihr vor. »Hör zu, es darf niemand erfahren, dass du das von mir hast.«
    Sheila Dunn tat beleidigt. »Dallas, ich habe noch nie eine meiner Quellen verraten.«
    King verdrehte die Augen. »Ich sage ja nur, dass das eine sehr ernste Sache ist, okay?«
    Sheila Dunn nickte eifrig. »Jaja, du hast mein Wort. Ich werde deinen Namen sicher nicht preisgeben.«
    Der Stabschef des Vizepräsidenten blickte noch einmal um sich, um sicherzugehen, dass niemand lauschte, und sagte dann im Flüsterton: »Die CIA hat von dem Anschlag gewusst, bevor er passierte.«
    Sheila Dunn starrte ihn mit großen Augen an. »Was? Und sie haben nichts unternommen?«
    »Sie haben es erst kurz vor dem Anschlag herausgefunden«, erwiderte King. »Und sie haben sofort den Secret Service verständigt. Nur deshalb hat Hayes es noch bis in den Bunker geschafft.«
    »Also hat die CIA dem Präsidenten das Leben gerettet.«
    King zuckte die Schultern. »Na ja, in gewisser Weise schon.«
    Sheila Dunn sah ihn mit einem breiten Lächeln an. »Das könnte eine gute Geschichte werden«, sagte sie und begann fieberhaft zu tippen. King sah ihr eine halbe Minute zu, dann schloss Sheila ihren Laptop und steckte ihn zusammen mit ihrem Handy in die Tasche. »Ich muss das noch schnell in die Redaktion bringen«, sagte sie, stand auf, beugte sich vor und streichelte mit einer Hand Kings Wange. »Wir beide unterhalten uns ein andermal weiter. Wenn du so weitermachst, werde ich noch schwach.« Sie zog ihn zu sich und strich mit der Zunge zärtlich über seine Oberlippe, lange genug, damit er sich nach mehr sehnte, dann drehte sie sich um und ging.

23
     
     
     
    Jack Warch stand bei der Tür des Bunkers und tastete mit der Hand über die glatte Oberfläche. Er hatte das zum letzten Mal vor einigen Stunden getan, und es war offensichtlich, dass die Tür wärmer geworden war. Ein schlechtes Zeichen. Warch hatte sich den ganzen Tag den Kopf darüber zerbrochen, was sie tun sollten, wenn die Terroristen die Tür aufbekamen, bevor das Hostage Rescue Team eingriff. Aufgrund der Explosionen, die er während des Angriffs gehört hatte, nahm er an, dass die Kerle über Granaten verfügten. Wenn es so war, würde es nur einen kurzen Kampf geben. Er konnte den Präsidenten in das kleine Badezimmer auf der anderen Seite des Bunkers bringen und dadurch vielleicht noch fünf weitere Minuten gewinnen. Am Ende würden nur noch mehr Agenten sterben, und auch der Präsident würde schließlich ums Leben kommen oder dem Feind in die Hände fallen.
    Warch ließ sich mit einem tiefen Seufzer auf seiner Koje nieder, als er sah, dass der Präsident zu ihm herüberkam. Warch wollte aufstehen, doch Hayes bedeutete ihm mit einer Geste, dass er sitzen bleiben solle.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich zu Ihnen setze?«, fragte er.
    »Bitte«, sagte Warch.
    »Sie sind aus Wisconsin, nicht wahr?«
    »Ja, Sir.«
    »Das habe ich mir gedacht. Ich habe Ihre beiden Jungen einmal am Samstag Vormittag in ihren Packer-Trikots auf der Wiese herumlaufen sehen und dachte mir, dass entweder Sie oder Ihre Frau aus Wisconsin stammen müssen.«
    Warch lachte kurz auf. »Nein, meine Frau ist aus Minnesota. Sie mag es gar nicht, wenn ich ihnen die Packer-Trikots anziehe.«
    »Das hätte sie sich überlegen sollen, bevor sie Sie geheiratet hat.«
    »Das sage ich ihr auch immer«, meinte Warch lächelnd.
    »Von wo aus Wisconsin kommen Sie genau?«
    »Aus Appleton.«
    »Ah, von dort kommt ja auch Rocky

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