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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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wie Eragon annahm - und brachte dutzende weitere Dorfbewohner mit ins Bild.
    Wo sind sie und warum ist Jeod bei ihnen?,
 fragte sich Eragon verblüfft.
    Er teilte seine Magie in mehrere Ströme und warf in schneller Folge Blicke auf Teirm, wo er den niedergebrannten Hafen sah, Therinsford, Garrows alten Hof und zuletzt auf Carvahall. Eragon stöhnte erschrocken auf.
    Das Dorf war verschwunden.
    Jedes einzelne Gebäude, einschließlich Horsts prächtiges Haus, war bis auf die Grundfesten niedergebrannt. Carvahall existierte bloß noch als rußiger Fleck am Ufer des Anora. Die einzigen verbliebenen Einwohner waren vier graue Wölfe, die in den Trümmern herumschlichen.
    Der Spiegel fiel ihm aus der Hand und zerschellte auf dem Boden. Eragon presste sich an Saphira und vergoss bittere Tränen, denn nun hatte er ein zweites Mal seine Heimat verloren, und dieses Mal offenbar endgültig. Saphira summte beruhigend und streichelte ihn mit der Schnauze sanft am Arm. 
Kleiner, tröste dich. Wenigstens sind deine Freunde noch am Leben.
    Er schauderte und spürte, wie eine grimmige Entschlossenheit von ihm Besitz ergriff. 
Wir haben uns viel zu lange von der Welt zurückgezogen. Es ist höchste Zeit, dass wir Ellesméra verlassen und uns unserem Schicksal stellen, was immer es sein mag. Fürs Erste muss Roran allein zurechtkommen, aber die Varden... Den Varden können wir helfen.
    Ist die Zeit zum Kämpfen gekommen, Eragon?,
 fragte Saphira mit einem merkwürdig formellen Ton in der Stimme.
    Er wusste, was sie meinte: War die Zeit gekommen, das Imperium direkt herauszufordern, es mit allem, was ihnen zur Verfügung stand, zu bekämpfen und dabei bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten zu gehen, so lange, bis Galbatorix tot zu ihren Füßen lag? War die Zeit für einen Kampf gekommen, den zu beenden Jahrzehnte dauern konnte?
    Ja, die Zeit war gekommen.
     
     

ABSCHIEDSGESCHENKE
    ragon packte in weniger als fünf Minuten seine Sachen. Er nahm den Sattel, den Oromis ihnen geschenkt hatte, und legte ihn Saphira an, dann warf er ihr die Taschen über den Rücken und gurtete sie fest.
    Saphira warf den Kopf zurück und sagte mit geblähten Nüstern: 
Ich warte am Feld auf dich.
 Dann stürzte sie sich unter lautem Gebrüll aus dem Baumhaus, breitete die blauen Flügel aus und flog über dem Blätterdach davon.
    Flink wie ein Elf rannte Eragon zur Tialdarí-Halle, wo er Orik in dessen angestammter Ecke sitzen und mit Holzfiguren spielen sah. Der Zwerg begrüßte ihn mit einem herzhaften Schulterklopfen. »Eragon! Was führt dich zu so früher Stunde zu mir? Ich dachte, du würdest mit Vanir die Klingen kreuzen.«
    »Saphira und ich verlassen Ellesméra.«
    Orik starrte ihn mit offenem Mund an, dann zog er die Augenbrauen zusammen und wurde ernst. »Schlechte Nachrichten?«
    »Davon erzähl ich dir später! Kommst du mit?«
    »Nach Surda?«
    »Ja.«
    Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf Oriks bärtigem Gesicht aus. »Man müsste mich schon in Ketten legen, um mich hier zu halten. Ich bin in Ellesméra nur fett und träge geworden. Ein bisschen Aufregung wird mir gut tun. Wann soll’s denn losgehen?«
    »So bald wie möglich. Pack deine Sachen und komm zum Übungsfeld. Kannst du uns Verpflegung für eine Woche besorgen?«
    »Nur für eine Woche? Das ist doch viel zu -«
    »Wir fliegen.«
    Orik wurde blass. »Wir Zwerge mögen keine Höhen, Eragon. Das gefällt uns ganz und gar nicht. Wir sollten lieber Esel nehmen.«
    Eragon schüttelte den Kopf. »Das dauert viel zu lange! Außerdem ist es kinderleicht, Saphira zu reiten. Wenn man herunterfällt, fängt sie einen auf.« Orik brummte missmutig und wirkte alles andere als überzeugt. Eragon verließ die Halle, eilte durch die Waldstadt zum Übungsfeld und flog mit Saphira zu den Felsen von Tel’naeír.
    Oromis saß auf Glaedrs rechtem Vorderbein, als sie auf der Lichtung landeten. Die Schuppen des Drachen warfen goldene Lichtstrahlen in die Umgebung. Weder der Elf noch der Drache rührten sich. Eragon stieg von Saphiras Rücken und verneigte sich. 
Meister Glaedr. Meister Oromis.
    Glaedr sagte: 
Ihr habt beschlossen, zu den Varden zurückzukehren, nicht wahr?
    Ja,
 sagte Saphira.
    Eragons Gefühl, getäuscht worden zu sein, war stärker als seine Zurückhaltung. »Warum habt Ihr uns die Wahrheit vorenthalten? Wollt Ihr uns um jeden Preis hier behalten, so sehr, dass Ihr uns absichtlich täuscht? Die Varden stehen kurz davor, angegriffen zu werden, und Ihr habt uns kein

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