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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ruinenstadt, Hochkönig Candric ist in dieser Schlacht hier gefallen und von einem Echsenhund zerfleischt worden– und ich bin mittlerweile nicht mehr Truchsess, sondern König von Ambalor. «
    » Mein Glückwunsch zu Eurer Krönung. « Rhelmi von Thomra-Dun verneigte sich leicht. Dann deutete er auf die blutverschmierte Lanze mit dem abgebrochenen Schaft, die Kalamtar ganz bewusst gut sichtbar in der Hand hielt. » Was hat es mit dieser Waffe auf sich? Hat sie irgendeine besondere Bedeutung, oder weshalb tragt Ihr eine Lanze mit gebrochenem Schaft? «
    Kalamtar hielt die Lanze Rhelmi entgegen. » Erkennt Ihr sie nicht? Wart Ihr nicht dabei, als Hochkönige sie zum Zeichen ihrer Herrschaft trugen? «
    Rhelmi runzelte die Stirn. Er betrachtete die Lanzenspitze eingehend und zog dabei seine buschigen Augenbrauen immer wieder skeptisch zusammen. » Wahrhaftig! Sie ist es « , murmelte er. » Die Magische Lanze der Hochkönige! «
    » Candric von Beiderland war bereits nach der Schlacht von Gaa schwer verletzt, und es grenzt an ein Wunder, dass er dieses Gemetzel überhaupt noch erlebt hat. «
    » So hat man Euch zu seinem Nachfolger bestimmt? «
    » War nicht schon einmal ein König von Ambalor auch Hochkönig aller Reiche? «
    » Ja, der werte Nergon, der in der Schlacht an der Anhöhe der drei Länder fiel. «
    » Woraufhin Arvan Aradis seine Lanze nahm und den Riesen Zarton tötete! «
    Rhelmi nickte. » In allen Menschenreichen erzählt man diese Geschichte. Ich glaube allerdings, dass sie kaum bis in meine leidgeprüfte zwergische Heimat gelangte. «
    » Aber Ihr habt gewiss gehört, dass man diesem jungen Mann im Überschwang des Sieges das Hochkönigtum anbot und er es ablehnte. «
    » Ja, auch das ist mir bekannt. «
    » Heute habe ich die Magische Lanze ergriffen, als der Hochkönig fiel. Und Lirandil der Fährtensucher, den man wohl den Stifter des Bündnisses gegen Ghool nennen muss, hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass das Amt des Hochkönigs eigentlich nach Ambalor gehört! «
    » Haben die anderen Könige Euch als Hochkönig anerkannt? « , fragte Rhelmi. » Eine Wahl wird ja wohl nicht stattgefunden haben. «
    Kalamtar hob die Augenbrauen. » Gäbe es einen Grund, mich nicht zu erwählen? «
    Darauf antwortete Rhelmi nicht. Er war zwar durch und durch Zwerg, und als solcher bevorzugte er eine direkte Aussprache. Aber die mittlerweile schon recht lange Zeit, die er als Botschafter des Zwergenreichs unter Menschen zugebracht hatte, war sehr lehrreich für ihn gewesen. Und so wusste er inzwischen, dass man unter Menschen noch lange nicht alle Dinge aussprechen konnte, die unter Zwergen selbstverständlich sein mochten. Es war die hohe Kunst der Diplomatie, die er sich mühsam angeeignet hatte. Nicht zuletzt Lirandil der Fährtensucher hatte bewiesen, was sich durch diese Kunst ausrichten ließ und wie mächtige Bündnisse sich auf diese Weise schließen– oder zerstören– ließen.
    » Kommt, werter König von Ambalor « , sagte Rhelmi daraufhin. » Ich will Euch meinem König vorstellen. «
    » Sehr gerne, geschätzter Botschafter. «
    König Grabaldin und sein Waffenmeister Umbro hatten in einiger Entfernung die Unterhaltung von Botschafter Rhelmi mit dem ehemaligen Truchsess verfolgt. Grabaldin stützte sich auf seine Streitaxt. Mit der freien Hand kratzte er sich den dichten Bart, während er Kalamtar und Damvan musterte.
    » Majestät, ich will Euch König Kalamtar vorstellen « , sagte Rhelmi an Grabaldin gewandt. » Er trägt die Lanze des Hochkönigs. «
    » Es ist mir eine Ehre, Euch kennenzulernen « , sagte Kalamtar. » Wenn Eure Krieger nicht zu unseren Gunsten eingegriffen hätten, wären wir gewiss vernichtend geschlagen worden. «
    » Wir haben die Orks vor den Mauern von Carabor geschlagen, und jetzt ziehen wir nordwärts, um so viele von Ghools Schergen zu erschlagen, bis unsere Äxte stumpf sind « , sagte Grabaldin mit heiserer Stimme, denn er hatte während des Kampfes unablässig wilde zwergische Kriegsrufe ausgestoßen. » Und so sind wir auf Euch gestoßen. Eure Feinde sind unsere Feinde– auch wenn ich mir nicht so ganz sicher bin, ob Ihr tatsächlich deshalb unsere Freunde seid. «
    » Heißt es nicht, die Zwerge seien dem Bündnis aller Völker von Athranor beigetreten, das von Lirandil dem Fährtensucher gestiftet wurde? « , fragte Kalamtar etwas irritiert.
    » Gewiss « , nickte Grabaldin. » Und da die Feuerdämonen Ghools unser unterirdisches Reich unbewohnbar gemacht

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