Der Briefwechsel
Weltorgel‹. Ich frage Handke, was bedeutet das. Er sagt, ich habe das gesehen. Dieser Teil des Gesprächs war schwierig, Handke beharrte darauf, selber die Wahrheit gegen die Welt zu wissen. Das ist natürlich eine autistische Haltung, die für ihn schwierig sein kann. Aber er ahnte auch, daß das nicht meine politische Haltung ist. Ich sagte ihm, ich hätte spätestens 1968 gelernt, das ist nicht meine politische Überzeugung, aber ich trete dafür ein, daß man sie veröffentlichen kann.«
682 [568; Anschrift: Chaville]
Frankfurt am Main
26. Oktober 1998
Lieber Peter,
Du wolltest uns die Freude machen, Ende November nach Frankfurt zu kommen. Für welche Tage dürfen wir Dich einladen? Mir wäre angenehm:
Donnerstag, 26., Freitag, 27. und Samstag, 28. November.
Es gäbe aber auch noch eine andere Möglichkeit: wollen wir nicht Deinen Geburtstag im Schloßhotel feiern: Du kämest zum Wochenende 5./6. Dezember.
Bitte suche Dir die Tage aus.
Herzliche Grüße
[Siegfried Unseld]
P. S.: Die vertraglichen Vereinbarungen für die letzten beiden Stücke »Die Stunde …« und »Zurüstungen« haben wir vertraglich jeweils auf den Vertrag »Das Spiel vom Fragen« gestellt: 12,5% für die ersten 100.000 Exemplare, 15% danach. Sollen wir das für das neue Stück wieder so halten, oder willst Du einen Extra-Vertrag haben?
[569; Anschrift: Chaville]
Frankfurt am Main
28. Oktober 1998
Lieber Peter,
in den letzten Tagen ist das »suhrkamp taschenbuch« 2905 mit den drei Texten »Abschied des Träumers« – »Winterliche Reise« – »Sommerlicher Nachtrag« erschienen. Raimund Fellinger hat Dir ein erstes Exemplar geschickt, ich füge den Band eben in meine Bibliothek ein.
683 Möchtest Du einige Belege bekommen? Bitte sag es Frau Zeeh.
Der Materialienband, auch das weißt Du inzwischen wohl, erscheint am 12. Dezember. 1
Herzliche Grüße
[Siegfried Unseld]
1
P. H., Abschied des Träumers vom Neunten Land. Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien. Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise , erschien am 21. Oktober 1998 als Band 2905 der suhrkamp taschenbücher .
[570; handschriftlich]
[Chaville]
10. Dezember 1998
Lieber Siegfried –
Ich will Dir danken für den Tag in Frankfurt und Kronberg. Du warst so warmherzig, trotz Harfenspielerin im Kaminzimmer, und dank Deiner bin ich auch endlich in diesem Jahr durch den Schnee gegangen. 1
Einen Gingkogruß
von
Deinem Peter
Grüße auch die Burgel; hoffentlich kocht ihr Mann wirklich gut?
1
P. H. hielt sich am 4./5. Dezember 1998 in Frankfurt am Main und in Kronberg/Ts. auf.
684 [571; Anschrift: Chaville]
Frankfurt am Main
16. Dezember 1998
Lieber Peter,
ich möchte Dir vorschlagen, daß wir für
»Die Fahrt im Einbaum oder Das Stück vom Film über den Krieg«
folgende Regelung treffen:
Es gelten dafür die gleichen Bedingungen und Vereinbarungen des Vertrages vom 23. 12. 1988 für »Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum Sonoren Land«.
Das Auftragshonorar des Burgtheaters Wien fällt nicht unter diese Regelung, es steht Dir allein zu.
Ich schicke Dir diesen Brief in zweifacher Ausfertigung. Wenn Du einverstanden bist, schicke mir bitte das Duplikat mit Deiner Unterschrift zurück. 1
Herzliche Grüße
Dein
[Siegfried Unseld]
1
Die Gegenzeichnung durch P. H. erfolgte unter dem Datum des 22. Dezember 1998.
[572; handschriftlich; Ansichtskarte]
22. Dezember 1998
Lieber Siegfried –
Schöne Weihnachten und ein haltungsgesundes und arbeitsfrohes Jahr 1999 wünscht uns beiden
Dein Peter
685 1999
[573; handschriftlich]
[Chaville]
15. Januar 1999
Lieber Siegfried –
hier mein neuestes unbekanntes Meisterwerk. Ich bin nicht unfroh drüber. Das hat vielleicht in meiner Reihe noch gefehlt, als Erweiterung; und für ein Kind zu schreiben – samt Zumutungen an den Kindleser und das Leserkind – hat mir auch einiges beigebracht für meine nächsten Meisterwerke (unbekannte) oder Sachen. –
Durch Peter Hamm, der vor einiger Zeit hier war, weiß Michel Krüger von der Geschichte. Er interessiert sich. Wäre es für mich nicht gut, zu »diversifizieren«? Auch da bei Suhrkamp für dergleichen kaum Raum ist. Mach mir bitte Vorschläge. »Wir haben sie angenommen«. Haben wir? – 1 Meinen Glückwunsch zu Deinem anmutigen, weiträumigen – Buch. 2
So grüße Dich
Dein Peter
1
Siehe Briefe 574, Anm. 1, 576-579.
2
S. U., Goethe und
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