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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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sich in einem großen Raum mit gerundeten Wänden, der offensichtlich Teil einer größeren kreisförmigen Halle war, die sich über die gesamte Spindel erstreckte und direkt südlich von der Auskupplung lag. Batterien von riesigen magnetischen Wicklungen, unterbrochen von gigantischen Jochs, verwirrende Reihen von Isolatoren und supraleitfähigen Sammelschienen, erstreckten sich um sie herum in alle Richtungen, bis man sie aus der Sicht verlor. Neben ihnen befand sich ein Kontrollpunkt für eine lokale Ersatzstation mit einem Aussichtsfenster auf das Panorama. Die Indikatoren und Displays seiner verlassenen Konsolen leuchteten noch.
    »Wir sind am inneren Kupplungsring«, sagte Ron unnötigerweise. »Das gehört zu dem magnetischen Gleichgewichtssystem.«
    »Es hat auch Schwierigkeiten«, antwortete Chris. »Spürst du das? Von hier kommen die Vibrationen. Schau dir einmal die Abstände dort oben an. Das hat sich total verschoben.«
    »Das muss Kim gewesen sein.«
    »Nein, hier stimmt etwas nicht. Wenn sich die Kupplung nicht total festgefressen hat, müssten die Computer es auch dann ausgleichen können, wenn ein Teil des äußeren Rings fehlt, und festgefressen hat sie sich ja nicht. Offensichtlich schaffen sie das nicht – auf jeden Fall nicht sehr gut. Sie müssen getroffen worden sein.«
    »Hier hat es doch gar keine Kämpfe gegeben.«
    »Irgendwas stimmt hier nicht.«
    Eine Reihe von hellroten Lampen, die im Kontrollpunkt leuchteten, fielen Chris auf. Er winkte Chris hinter sich her und ging hinein, um sie genauer zu untersuchen. Er runzelte die Stirn, drehte sich zu einer der Konsolen um und versuchte mit einem Code einen Statusbericht abzurufen und bekam ihn zu seiner großen Überraschung auch.
    »Du bist verrückt«, sagte Ron zu ihm. »Inzwischen kann da doch längst Spartakus dranhängen. Wenn er von hier einen Input spürt, weiß er, dass jemand hier drinnen ist.«
    Chris schien ihn nicht zu hören. Er musterte noch einmal das Paneel und ließ weitere Daten und eine Trendkurve auf dem Schirm erscheinen. Er schien plötzlich jegliches Interesse daran verloren zu haben, noch weiter nach Süden in Richtung Detroit zu kommen.
    »Ron, es dauert gar nicht mehr lange, bis es egal ist, was Spartakus weiß«, sagte er schließlich. »Janus ist nicht mehr weit davon entfernt auseinanderzubrechen.«
    »Wovon sprichst du?«
    Chris machte eine Handbewegung zu den roten Indikatoren hinauf.
    »Die sind alle schon weit in der Gefahrenzone. Seit mehr als einer Stunde wird es ständig schlimmer, und es dauert nicht mehr lange, bis die ganze Anlage sich in Stücke schüttelt. Das Kompensationssystem läuft nicht. Spartakus muss es irgendwie ausgeschaltet haben, als die Konfrontation begann.«
    »Das ist lächerlich«, protestierte Ron. »Wenn das Kompensationssystem ausgeschaltet wäre, müsste die Kupplung auseinandergeflogen sein, als die Kobold im Außenring einschlug.«
    »Ich weiß, aber sie ist es nicht, und das Kompensationssystem läuft nicht. Irgendetwas anderes muss dafür verantwortlich sein.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Ich weiß es nicht. Lange hält es auf jeden Fall nicht mehr durch. Ron, das ist ernst. Scheiß drauf, ob Spartakus herausbekommt, dass wir hier sind, oder nicht. Wir sitzen alle in der gleichen Tinte, wenn wir es so lassen, deshalb ist es egal.«
    »Meinst du, das können wir von hier aus erledigen?« Ron klang skeptisch.
    Chris schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist nur eine Nebenstation. Wenn ich mich aber recht entsinne, müsste der Computerraum für das Kompensationssystem gleich nebenan liegen.«
    »Richtig. Er liegt irgendwo hinter dem Schott da draußen«, sagte Ron und deutete in die vermutete Richtung hin. »Wenn wir da hinaufgehen, müssten wir eigentlich direkt hineinkommen.«
    Fünfzehn Minuten später arbeiteten sie beide hektisch an der Hauptkonsole im Computerraum. Die Daten auf den Schirmen fügten sich Stück für Stück zu einer merkwürdigen Geschichte zusammen.
    Die Verbindungen zwischen dem magnetischen Gleichgewichtssystem und den Zusatzcomputern, die es unabhängig von Spartakus kontrollieren sollten, waren zu irgendeinem Zeitpunkt unterbrochen worden, bevor Kim die Kobold abgefeuert hatte. Wahrscheinlich war das zu der Zeit geschehen, als Spartakus seine Kampagne begonnen hatte, sämtliche Kabel, die er finden konnte und die nicht zu ihm gehörten, herauszureißen. Danach hatte die ständige Bewegung von Objekten in Janus zu einem Aufbau von Gleichgewichtsstörungen

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