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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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vermutete Pimli, würden sie sich mit ihren anderen feigen, hinterhältigen Freunden treffen, die noch nicht in Flammen stehenden Gebäude des Algul nach überlebenden Wachen durchsuchen und zweifellos alle, die ihnen in die Hände fielen, auf der Stelle erschießen. Ihr werdet nicht viele finden, meine schurkischen Freunde, dachte er. Zwei Drittel meiner Männer habt ihr schon hier liquidiert. Und wie viele der Angreifer hatten Oberaufseher Pimli, Sicherheitschef Finli und ihre Männer ihrerseits erledigt? Seines Wissens keinen einzigen.
    Aber vielleicht konnte er dagegen noch etwas tun. Seine Rechte begann ihren langsamen und schmerzvollen Weg hinauf zur Dockerschlinge und dem darin steckenden Peacemaker.
    Eddie hatte inzwischen die Mündung des Gilead-Revolvers mit dem Sandelholzgriff seitlich an den Wieselkopf gesetzt. Er krümmte den Finger gerade am Abzug, als er sah, dass der Taheen ihn bei vollem Bewusstsein ansah, obwohl er in die Brust getroffen war, stark blutete und offenbar nicht mehr lange zu leben hatte. Und Eddie sah in seinem Blick noch etwas anderes, aus dem er sich aber nicht viel machte. Er hielt es für Verachtung. Er hob den Kopf und sah Susannah und Jake die Gefallenen am Ostrand des Gefechtsfelds untersuchen, sah Roland auf dem gegenüberliegenden Gehsteig mit Dinky und Ted sprechen, während er Teds Arm notdürftig verband. Die ehemaligen Brecher hörten aufmerksam zu, und obwohl sie zweifelnde Gesichter machten, nickten sie beide.
    Eddie wandte sich wieder dem sterbenden Taheen zu. »Du bist am Ende des Pfades angelangt, mein Freund«, sagte er. »In die Pumpe getroffen, vermute ich mal. Hast du noch etwas zu sagen, bevor du die Lichtung betrittst?«
    Finli nickte.
    »Dann sprich, Kumpel. Aber mach’s lieber kurz, wenn du alles rausbringen willst.«
    »Du und die deinen seid ein Rudel feiger Hunde«, stieß Finli hervor. Er hatte vermutlich einen Herzschuss erlitten – so fühlte es sich jedenfalls an –, aber das eine würde er noch sagen; es musste gesagt werden, und er zwang sein Herz mit reiner Willenskraft zum Weiterschlagen, bis die Worte heraus waren. Dann würde er sterben und das Dunkel freudig begrüßen. »Nach Pisse stinkende, feige Hunde, die Männer aus dem Hinterhalt töten. Das würde ich sagen.«
    Eddie lächelte humorlos. »Und was ist mit feigen Hunden, die Kinder benutzen würden, um die ganze Welt aus dem Hinterhalt zu töten, mein Freund. Das ganze Universum?«
    Das Wiesel blinzelte, als hätte es keine solche Antwort erwartet. Eher sogar gar keine Antwort. »Ich hatte … meine Befehle.«
    »Das bezweifle ich nicht«, sagte Eddie. »Und du hast sie bis zuletzt ausgeführt. Viel Spaß in der Hölle oder Na’ar oder wie du’s sonst nennst.« Er setzte Finli den Revolver an die Schläfe und drückte ab. Das Wiesel zuckte einmal, dann lag es still da. Eddie verzog das Gesicht und stand auf.
    Dabei nahm er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung wahr und sah, dass ein anderer – der Boss der ganzen Veranstaltung – sich mühsam auf einem Ellbogen aufgerichtet hatte. Sein Revolver, der ‚45er Peacemaker, mit dem einst ein Vergewaltiger hingerichtet worden war, zielte auf ihn. Eddie verfügte zwar über blitzschnelle Reflexe, aber ihm blieb keine Zeit, sie anzuwenden. Der Peacemaker röhrte ein einziges Mal auf, während Flammenzungen aus der Mündung schossen. Von Eddie Deans Stirn spritzte Blut. An seinem Hinterkopf wurde eine Locke zur Seite geschnippt, als die Kugel austrat. Wie ein Mann, der sich eine Sekunde zu spät an etwas sehr Wichtiges erinnerte, klatschte er mit einer Hand auf das Loch, das sich über seinem rechten Auge gebildet hatte.
    Roland fuhr auf den abgetretenen Stiefelhacken herum und zog den eigenen Revolver so schnell, dass kein Auge hätte folgen können. Auch Jake und Susannah warfen sich herum. Susannah sah ihren Mann mit an die Stirn gedrücktem Handballen auf der Straße stehen.
    »Eddie? Schätzchen?«
    Während Pimli sich abmühte, den Hammer des Peacemakers nochmals zu spannen, war seine Oberlippe vor Anstrengung zu einem hündischen Zähnefletschen zurückgezogen. Roland schoss ihm in die Kehle, und der Herr des Blauen Himmels rollte ruckartig nach links, sodass der noch immer nicht gespannte Revolver ihm aus der Hand flog und scheppernd neben der Leiche seines Freundes Finli o’ Tego liegen blieb. Er war dort fast vor Eddies Füßen gelandet.
    »Eddie!«, schrie Susannah, während sie auf die Hände gestützt begann, sich halb

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