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Der eiserne Thron

Der eiserne Thron

Titel: Der eiserne Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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worin zur Hölle
mochten sich seine Agenten sonst noch geirrt haben?
Die Menge drängte wieder in eine andere Richtung und
trennte die beiden. Jakob war erleichtert, daß Finlay ihn nicht
weiter bedrängen konnte. Er blickte sich um und sah den
Feldglöck, der im Augenblick von Kid Death getrennt wurde.
Jakob Wolf spürte die Vorbestimmung des Schicksals, als er
sich den Weg durch die kämpfenden Leiber bahnte, um Crawford Feldglöck zu stellen. Sie trafen aufeinander, Schwert an
Schwert, und beide fühlten so etwas wie Erleichterung, daß
die Plänkeleien endlich vorüber waren. Wolf gegen Feldglöck, die Augen voller Haß ineinander versenkt, und Hieb
folgte auf Hieb, Parade auf Parade, als wären sie die beiden
einzigen Menschen in der großen Halle. Ihre Schwerter prallten funkensprühend aufeinander, und für ein paar Sekunden
schien keiner der beiden einen Vorteil auf seiner Seite zu verbuchen. Aber schnell gewann Jakob Wolf die Oberhand.
Crawford Feldglöck war übergewichtig und vom guten Leben
verweichlicht, während Jakob immer Wert darauf gelegt hatte,
seine Fähigkeiten als Kämpfer zu erhalten. Crawford wich
zurück, und Jakob setzte ihm nach, um zu verhindern, daß die
wogende Menge seinen Feind retten konnte. Am Ende fegte
der Wolf einfach das Schwert des immer schwächer werdenden Feldglöck beiseite und durchbohrte ihn mit der Klinge.
Crawford fiel zu Boden, und der Wolf trat ihm ins Gesicht, als
er sterbend dalag. Er bemerkte seinen Sohn Valentin nicht,
der sich leise von hinten genähert hatte und ihm einen Dolch
zwischen die Rippen stieß. Die Klinge blitzte auf, drang ein
und war schon wieder verschwunden, bevor irgend jemand
etwas bemerken konnte, und der Wolf sank tödlich getroffen
neben seinen Erzrivalen, den alten Feldglöck.
David Todtsteltzer raste unter dem Einfluß des Zorns , und
er suchte den Kampf mit Investigator Razor. Ihre Schwerter
bewegten sich schneller, als man mit bloßem Auge sehen
konnte, und keiner von beiden gab auch nur einen Zoll nach.
Kid Death näherte sich William Feldglöck und stach ihm einen Dolch in die Genitalien. William schrie vor Schmerz und
Entsetzen auf. Blut und Urin durchnäßten seine Hosen. Dann
durchbohrte Kid Death ihn mit dem Schwert. Die Waffe
steckte noch in Williams Leib, als Adrienne dem lächelnden
Mörder von hinten einen Dolch kurz oberhalb der Niere durch
die Rippen schob. Kid Death wirbelte herum, und das Schwert
war nur ein blutiger Schatten, als es aus Williams Leichnam
herausflog und in Adriennes Leib fuhr. Erneut zog er die
Klinge zurück, und Adriennes Beine knickten ein. Ein
Schwall von Blut brach aus der klaffenden Wunde in ihrem
Unterleib. Kid Death trat zurück, um den tödlichen Hieb anzubringen, als sich plötzlich Finlay zwischen ihn und sein
Opfer drängte und den Schlag mit dem Schild abfing. Die
wogenden Leiber der Kämpfenden ringsum trennten die beiden, und Kit machte sich mit schwachem Bedauern auf den
Weg, seinem neuen Freund David gegen den Investigator beizustehen. Das Messer steckte noch immer in seinem Rücken.
Es gab wichtigere Dinge, um die er sich kümmern mußte.
Halb führte, halb trug Finlay Adrienne aus dem dichtesten
Kampfgetümmel fort, lehnte sie gegen eine Wand und ließ sie
langsam zu Boden sinken. Sie hielt ihren Leib mit beiden
Händen zusammen, und Blut sprudelte zwischen ihren Fingern hervor. Ihr Gesicht war leichenblaß und ihr Mund zu
einer Grimasse wie ein geheimnisvolles Lächeln verzogen. Ihr
Atem ging stoßweise und rasselnd, und ihre Augen waren fest
zusammengekniffen. Finlay sah sich verzweifelt um. Sein
Blick blieb auf dem nahen Fenster hängen. Er packte Adrienne bei den Armen und zog sie auf die Beine. Sie schrie vor
Schmerz auf.
»Halt durch, Addie«, murmelte er. »Wir verschwinden von
hier.«
Sie hatte nicht genug Luft zu einer Antwort. Finlay führte
sie unter ermutigenden Worten zu dem geborstenen Fenster.
Er hatte immer geglaubt, endlich von ihr frei zu sein, wenn sie
eines Tages tot wäre, aber jetzt konnte er nicht einfach dabeistehen und ihr beim Sterben zusehen, und wenn es nur daran
lag, daß er sich so schuldig fühlte. Zwei Soldaten der Wolfs
versperrten Finlay den Weg. Er stach sie nieder, ohne auch
nur nachzudenken. Sein Verstand raste jetzt, und sein Körper
hatte sich in die gewandte, geschmeidige und blitzschnelle
Maschine des Maskierten Gladiators verwandelt. Er half
Adrienne auf das Sims, kletterte hinterher und

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