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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Thom an.
    »Etwas Hilfe?«
    »Ich vermute, du hast irgendwo in der Küche noch eine nicht verbrannte Flasche Macallan.«
    »Später«, sagte Sachs. »Lass uns einen klaren Kopf behalten.«
    »Aber…«
    »Also«, unterbrach sie ihn und kratzte sich am Kopf. »Ich möchte jetzt den Ablauf im Einzelnen durchgehen. Was hat er gesagt?«
    »An das meiste kann ich mich nicht mehr erinnern«, gab er ungeduldig zurück. »Es war überwiegend verrücktes Gewäsch. Und ich war kaum in der Stimmung, mir alles zu merken.«
    »Es mag verrückt für dich geklungen haben, aber ich wette, es war auch Nützliches dabei.«
    »Sachs«, sagte er höhnisch. »Glaubst du nicht, ich könnte ein wenig verängstigt und verwirrt gewesen sein? Ich meine, nur ein kleines bisschen
abgelenkt
vielleicht?«
    Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter, eine Stelle, an der er die Berührung spüren konnte. »Ich weiß, dass du Zeugen nicht traust. Aber manchmal bekommen sie eben doch etwas mit… Das ist
mein
Spezialgebiet, Rhyme.«
    Amelia Sachs, die Einfühlsame.
    »Ich lotse dich hindurch. Genau wie du mich immer durch das Gitternetz führst. Wir werden etwas Wichtiges finden.«
    Sie stand auf und ging zur Tür. »Kara?«
    Ja, er misstraute Zeugen, sogar denen, die eine gute Sicht auf das Geschehen hatten und nicht selbst darin verwickelt waren. Jeder unmittelbar Beteiligte – vor allem das Opfer einer Gewalttat – war absolut unzuverlässig. Sogar jetzt, da er den Besuch des Mörders Revue passieren ließ, sah Rhyme nur eine wahllose Abfolge der Ereignisse vor sich – der Hexer hinter ihm, über ihm, beim Entzünden des Feuers. Die Rasierklingen. Der Whiskygeruch, der heiße Qualm. Er traute sich nicht einmal Angaben über Reihenfolge und Dauer der einzelnen Episoden zu.
    Die Erinnerung war nur eine Illusion, genau wie Kara gesagt hatte.
    Kurz darauf betrat die junge Frau das Zimmer. »Geht’s Ihnen gut, Lincoln?«
    »Bestens«, murmelte er.
    Sachs bat Kara, die Vernehmung aufmerksam zu verfolgen; vielleicht würde eine Äußerung des Täters ja hilfreiche Schlussfolgerungen gestatten. Dann setzte sie sich wieder und rückte dicht an das Bett heran. »Versetz dich in dein Schlafzimmer, Rhyme. Beschreib uns, was passiert ist. Ganz allgemein.«
    Er zögerte und schaute zu dem Diktiergerät. Dann fing er an und schilderte den Ablauf, soweit er sich noch entsinnen konnte. Der Hexer tauchte auf, gestand den Diebstahl der Uniform und die Ermordung des Officers, erzählte Rhyme von der Leiche.
    Es ist warm draußen…
    »Er tat irgendwie so, als würden wir eine Nummer aufführen, und ich sei sein Assistent.« Die merkwürdigen Worte des Mannes gingen ihm durch den Kopf. »Eines weiß ich mit Sicherheit. Er leidet an Asthma. Zumindest klang er kurzatmig. Er hat oft nach Luft geschnappt und gekeucht.«
    »Gut«, sagte Sachs. »So klang er auch schon am Tümpel nach dem Mordversuch an Marston. Ich hatte es ganz vergessen. Was hat er sonst noch gesagt?«
    Rhyme musterte die dunkle Decke des kleinen Gästezimmers und schüttelte den Kopf. »Das war’s so ziemlich. Er wollte mich abfackeln und hat vorher gedroht, mich aufzuschlitzen… Ach, hast du oben irgendwelche Rasierklingen gefunden?«
    »Nein.«
    »Tja, da hast du’s. Davon rede ich die ganze Zeit – von Beweismitteln. Ich weiß, dass er mir eine Klinge in die Hose geworfen hat. Die Ärzte konnten sie nicht finden. Sie muss herausgefallen sein. Siehst du, nach
solchen
Dingen solltest du suchen.«
    »Vermutlich war sie nie in Ihrer Hose«, sagte Kara. »Ich kenne den Trick. Er hat die Klinge in der Handfläche verschwinden lassen.«
    »Nun, worauf ich hinaus möchte, ist Folgendes: Man achtet nicht sonderlich genau auf die Worte einer Person, die gerade damit beschäftigt ist, einen zu foltern.«
    »Na los, Rhyme, zurück an den Tatort. Es ist früher am Abend. Kara und ich holen etwas zu essen. Du hast dir die Beweise angesehen, und Thom hat dich nach oben gebracht. Du warst müde, richtig?«
    »Nein, war ich
nicht
«, sagte der Kriminalist. »Aber er hat mich trotzdem nach oben verfrachtet.«
    »Bestimmt warst du nicht allzu glücklich darüber.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »So, du bist jetzt im Zimmer.«
    Er stellte sich das Licht vor, die Umrisse der Vögel. Thom, der die Tür schloss.
    »Es ist still…«, setzte Sachs an.
    »Nein, es ist überhaupt nicht still. Auf der anderen Straßenseite steht dieser verfluchte Zirkus. Egal, ich stelle den Wecker…«
    »Auf welche

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