Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
hat.«
    »O nein, das werden Sie nicht! Weil ich dann nämlich die Wahrheit sagen werde. Ich werde erzählen, wie Sie mich erpreßt und anschließend hereingelegt und dann wieder erpreßt haben. Die brummen Ihnen dann eine Gefängnisstrafe auf, daß Sie sich nach Peking zurückwünschen werden! «
    »Jetzt wird es wirklich kompliziert, wie? Ich meine, Sie würden die Brokemichael-Geschichte wieder ans Licht zerren. Wie würde das denn aussehen? Ein Mann verletzt die Spionagegesetze, weil er Lust hat, ein paar zusätzliche Monate im Dienst seines Landes zu verbringen. In einem Polstersessel, wohlgemerkt, nicht einmal draußen im Feld. Eine ziemlich schwache Erpressung, würde ich sagen.«
    »Sie unmoralischer ...«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte der Hawk müde. »Sie wiederholen sich. Sie sollten nur endlich begreifen, daß mir das nichts ausmacht. Wie Sie selbst sagten, man hat mich ganz schön reingelegt. Ob die das noch einmal schaffen würden? «
    Hawkins ging weiter. Devereaux folgte ihm widerstrebend, wobei sein Blick ständig hin und her huschte. Seine Nerven waren offensichtlich zum Zerreißen gespannt, und er mußte ein paarmal mit unartikulierten Krächzlauten zum Sprechen ansetzen, ehe er ein Wort hervorbrachte. »Haben Sie denn gar keinen Anstand, Sir? Überhaupt kein Mitgefühl? Empfinden Sie denn gar keine Liebe zu Ihren Mitmenschen? «
    »Doch, ganz bestimmt«, erwiderte der Hawk. Sie überquerten jetzt den dritten Abschlagplatz. »Und jetzt halten Sie mal Ihre eloquente Zunge eine Weile im Zaum. Wenn es ihnen nicht paßt, wie die Dinge laufen, können Sie ja sagen, was Sie zu sagen haben. Könnte ich noch fairer sein?«
    Der bedeckte Himmel begann aufzureißen, gelegentlich
schien der Mond durch die Wolkendecke. Und hundert Meter weiter vorn konnten sie die breitschultrige Gestalt von Angelo Dellacroce sehen, die Hände immer noch hinter dem Rücken verschränkt, immer noch einen glühenden Zigarrenstummel im Mund.
    »Der muß vorn über und über voll Asche sein«, sagte Hawkins leise. Dann fragte er etwas lauter: »Mr. Dellacroce? «
    Der korpulente Mann stieß ein knurrendes Geräusch aus. MacKenzie knipste seine Taschenlampe an und hielt sie sich über den Kopf, so daß der Lichtkegel auf sein stahlgraues Haar fiel und Schatten über seinen präzis gestutzten Van-Dyke-Bart warf.
    »Sie machen sich zur Zielscheibe!« flüsterte Sam.
    »Wer soll denn schießen?«
    Sie gingen auf den Italiener zu. Mac streckte seine Hand aus. Dellacroce machte keine Anstalten, danach zu greifen. Hawkins sagte leise: »Selbst als ich in Vietnam eine Kapitulation annahm, hat man mir die Hand gereicht. Das unterscheidet uns irgendwie von den Tieren.«
    Dellacroce holte widerstrebend die Rechte hinter dem Rücken hervor, und die beiden schüttelten sich die Hände. »Ich bin kein Vietnamese, und das hier ist keine Kapitulation«, sagte er mit seiner rostigen Stimme.
    »Natürlich nicht«, antwortete MacKenzie munter. »Das ist der Anfang einer lukrativen Verbindung. Übrigens, das hier ist mein Anwalt und guter Freund Sam Devereaux ...«
    » Mac !«
    »Halten Sie den Mund, und geben Sie ihm die Hand«, befahl Hawkins sotto voce . »Verdammt noch mal, Jungs, ich habe gesagt, ihr sollt euch die Hand geben!«
    Mit noch größerem Widerstreben schoben sich die beiden Hände langsam aufeinander zu, berührten sich kurz und lösten sich dann wieder voneinander, als fürchteten die beiden Besitzer, sie könnten sich infizieren.
    »So ist es besser«, sagte der Hawk, geradezu enthusiastisch. »Jetzt können wir reden.«

    Und das tat MacKenzie. Er fing an, indem er die illegalen Aktivitäten — im Inland wie im Ausland — Angelo Dellacroces aufzählte. Er brauchte zwei Minuten dazu.
    »So, Mr. Dellacroce, und der Grund, daß die Behörden Sie nicht greifen können, liegt darin, daß sie zu keiner der Banken Zugang haben, die in diese diversen Unternehmungen eingeschaltet sind. Mir ist bewußt, daß Sie das verwundern wird, Sir, aber ich glaube, daß ich diesen Zugang habe. Da gibt es eine Bank in Genf — die ersten drei Ziffern der Kontonummer sind sieben, eins, fünf. Auf diesem Konto liegen knapp über zweiundsechzig Millionen Dollar ...«
    » Basta ! Basta!«
    »... und die Einzahlungen sind unmittelbar von den Punkten aus erfolgt, die ich angedeutet habe. Nun vermute ich, daß Sie die neuen Schweizer Gesetze bezüglich solcher Konten studiert haben. Zugegebenermaßen sind es recht komplizierte Gesetze, weil Betrug

Weitere Kostenlose Bücher