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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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daß sich in dieser Jahreszeit eine große Menge Goldsucher, Gefährte und Gespanne darüber hinwälzen, von den Schneemassen, die ihn zuweilen fast verstopfen, gar nicht erst zu reden.«
    Mit Bill Stell war nun eigentlich alles geordnet; Ben Raddle wich aber noch nicht von der Stelle.
    »Nur noch ein Wort, wandte er sich an den Führer. Können Sie mir beiläufig sagen, um wieviel der Preis sich erhöhen würde, wenn wir zufällig von zwei Damen begleitet wären?
    – Ja, das kommt nun so darauf an, antwortete der Scout. Viel Gepäck?
    – Nein, sehr wenig.
    – Dann, Herr Raddle, wird sich’s um fünf-bis siebenhundert Francs handeln, je nach der Art und dem Gewichte der zu transportierenden Kolli. Die Nahrung für die Damen ist natürlich im Preise eingeschlossen.
    – Danke, danke, Scout; das weitre werden wir ja sehen,« sagte Ben Raddle, während er sich verabschiedete.
    Auf dem Rückwege nach ihrem Hotel äußerte Summy dem Vetter gegenüber seine Verwunderung über dessen letzte, an den Führer gerichtete Frage. An wen hätte Ben dabei denken können, wenn nicht an Edith und Jane Edgerton?
    »Ja, das war auch der Fall, gestand Ben freimütig.
    – Du weißt aber doch recht gut, sagte Summy dagegen, daß sie das rundweg abgeschlagen haben und du ihre Weigerung obendrein gebilligt hast.
    – Das ist freilich wahr.
    – Und ihre Weigerung wurde mit einem Tone ausgesprochen, der es ausschließt, auf unser Angebot zurückzukommen.
    – Da hast du die Sache nicht richtig durchschaut, lieber Vetter, antwortete Ben gelassen. Lasse mich’s nur machen, und du wirst bald sehen, daß ich mich darauf besser verstehe als du.«
    Im Hotel angelangt, suchte Ben, dem Summy mit unruhiger Neugier folgte, sofort die beiden jungen Mädchen auf. Als er sie im Lesezimmer entdeckt hatte, trat er ohne weiteres auf Jane zu.
    »Mein Fräulein, begann er ohne jede Vorrede, ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen.
    – Und der lautete? fragte Jane, die über diese Anrede kaum verwundert erschien.
    – Na, so hören Sie denn, erklärte Ben seelenruhig. Mein Vetter Summy hat Ihnen gestern angeboten, sich uns auf der Fahrt nach Dawson anzuschließen. Ich habe ihn darum getadelt, denn Ihre Anwesenheit und die Ihrer Cousine würde uns Nebenkosten ungefähr von siebenhundert Francs verursachen; ein Geschäftsmann wie ich denkt aber in erster Linie immer daran, daß jeder ausgegebene Dollar einen oder mehrere andre einbringen müsse. Zum Glück haben Sie auch unser Anerbieten abgelehnt.
    – Ja natürlich, sagte Jane. Nun, was weiter?
    – Sie können sich, mein Fräulein, aber nicht darüber täuschen, daß Sie in der nächsten Zeit nicht geringen Gefahren entgegengehen, und meinen Vetter leitete die gute Absicht, Ihnen die Reise zu erleichtern.
    – O, es liegt mir fern, das zu bestreiten, gab Jane offenherzig zu. Ich sehe nur nicht…
    – Nun, darauf komme ich sogleich, fuhr Ben fort, ohne auf die Unterbrechung weiter einzugehen. Ich wiederhole Ihnen, daß unser Beistand für sie von größtem Nutzen sein würde. Sie vermeiden dadurch Verzögerungen, die sonst unausbleiblich wären, und kämen gerade zur günstigsten Zeit bei den Placers an. Nehmen Sie unser Angebot an, so verbessern Sie wesentlich Ihre Aussichten auf Erfolg, dann ist es aber nicht mehr als billig, daß ich an einem von mir geförderten Unternehmen in bescheidener Weise beteiligt werde. Ich schlage Ihnen deshalb vor, die Reise bis Dawson auf meine Kosten unter der Bedingung zurückzulegen, daß mir von Ihrem späteren Nettogewinn zehn Prozent zufallen.«
    Jane schien über den etwas sonderbaren Vorschlag keineswegs erstaunt zu sein. Lief er nicht ganz einfach auf einen Geschäftskontrakt hinaus? Wenn sie mit einer Antwort etwas zögerte, geschah es nur, weil sie über den verlangten Gewinnanteil nachdachte. Zehn Prozent… hm, ein bißchen viel! Der Weg bis zur Hauptstadt von Klondike ist freilich recht lang und recht beschwerlich. Kühner Mut durfte jedoch den gesunden Menschenverstand nicht ausschließen.
    »Gut… angenommen, sagte sie nach einiger Überlegung. Wenn es Ihnen recht ist, können wir unsern Vertrag sogleich vollziehen und unterzeichnen.
    – Das wollte ich eben vorschlagen,« sagte Ben ernsthaft, während er sich schon an einem Tische niederließ.
    Seine neue Teilhaberin aber sah ihm über die Schulter zu, als er mit allem Ernst den Vertrag aufsetzte.
    » Zwischen den Unterzeichneten :
    1. Dem Fräulein Jane Edgerton, Prospektorin, wohnhaft …
    »Bitte,

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