Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine
fragt er.
»Das bin ich«, antwortet ein Maskierter.
»Du lügst!«, sagt Cadoudal und pustet ihm das Lebenslicht aus. »Cadoudal bin ich!«
Und weil die andere Seite ihr Versprechen gebrochen hat, erklärt er seinen Leuten, dass er die Kriegshandlungen wiederaufnimmt und dass ihm alle wieder gehorchen müssen wie zuvor.
Diesen Befehl hat Hector erhalten, als er seinen Ehevertrag unterschreiben wollte, und deshalb musste er den Salon verlassen u. mit der Postkutsche nach Andelys aufbrechen.
Der Überfall auf die Eilpost findet statt, Hector wird verwundet und gefangen genommen, in Rouen ins Gefängnis geworfen, wo er den Präfekten kennt, den er zu sich bittet u. dem er sagt, dass er unbedingt den Polizeiminister Fouché sprechen müsse; der Präfekt übernimmt die Verantwortung für den Gefangenen und reist mit ihm nach Paris, wo sie Fouché aufsuchen.
Der junge Mann gesteht u. erbittet als einzige Gnade, dass man ihn füsiliert, ohne dass sein Name bekannt wird. Er war im Begriff, sich mit einer vornehmen Familie zu verbinden, eine Frau zu heiraten, die er abgöttisch liebt, und er will verschwinden, ohne Blut oder Schande über diejenige zu bringen, die seine Frau werden sollte.
Fouché steigt in einen Wagen, fährt zu den Tuilerien, erzählt alles Bonaparte, der nur sagt: »Gewähren Sie ihm die Gnade, um die er bittet, lassen Sie ihn füsilieren.«
Fouché verlangt beharrlich, dass der Gefangene am Leben bleibt. Bonaparte kehrt ihm den Rücken zu u. verlässt das Zimmer.
Fouché begnügt sich damit, den Gefangenen in ein Geheimverlies zu stecken, und will später wieder mit Bonaparte sprechen.
Die Verlobte ist verzweifelt, niemand kann ihr sagen, was mit ihrem Geliebten passiert ist. Die Verschwörung Pichegrus, Cadoudals u. Moreaus nimmt ihren Lauf. Cadoudal wird verhaftet. Pichegru wird verhaftet. Moreau wird verhaftet. Prozess. Zustände in Paris während des Prozesses. Gemütsverfassung des Ersten Konsuls. Hinrichtung Cadoudals. Pichegru erdrosselt sich. Moreau geht ins Exil.
Napoleon lässt sich krönen.
Am Vorabend der Krönung sucht Fouché ihn auf.
»Sire«, sagt er, »ich komme, um zu erfahren, was mit dem Grafen von Sainte-Hermine geschehen soll.«
»Wer soll das sein?«, fragt Bonaparte.
»Das ist der junge Mann, der Sie bat, ihn füsilieren zu lassen, ohne dass sein Name bekannt würde.«
»Nanu, ist er denn nicht füsiliert worden?«, fragt der Kaiser.
»Sire, ich dachte mir, dass der Kaiser am Vorabend seiner Krönung eine Gnade, um die ich ihn bitte, nicht abschlagen wird. Ich bitte ihn um Gnade für den jungen Mann, mit dessen Vater ich zusammen aufgewachsen bin.«
»Dann soll man ihn als einfachen Soldaten in die Armee schicken, wo er sich umbringen lassen kann.«
Hector de Sainte-Hermine wird einfacher Soldat und versucht sich während des langen Kampfs des Kaiserreichs gegen die ganze Welt umbringen zu lassen. Doch in jeder gefahrvollen Situation vollbringt er eine Heldentat, so dass er in alle Ränge befördert wird, für die der Kaiser nicht zustimmen muss, das heißt bis zum Rang des Hauptmanns.
Danach verweigert Napoleon, der den Namen wiedererkannt hat, zweimal die Beförderung. Bei Friedland wird er Zeuge einer Heldentat des armen Soldaten in Ungnade, erkennt ihn nicht, nähert sich ihm u. sagt: »Hauptmann, ich ernenne Sie zum Bataillonschef.«
»Das kann ich nicht annehmen«, erwidert Hector.
»Und warum nicht?«
»Weil Eure Majestät nicht wissen, wer ich bin.«
»Und wer sind Sie?«
»Ich bin der Graf Hector von Sainte-Hermine.«
Napoleon reißt sein Pferd herum u. galoppiert davon.
Zwei weitere Male wird Hector de Sainte-Hermine dem Kaiser als Bataillonschef vorgeschlagen, doch erst bei der Schlacht von Eylau ist er bereit, die Ernennung zu unterzeichnen.
Auf dem Rückzug aus Russland ist es Hector, der sich anerbietet, den Schlitten zu ziehen, der Napoleon nach Frankreich zurückbringt.
Napoleon hat sein Kreuz abgenommen, um es ihm zu geben, als der Muschik zurückweicht und sagt: »Verzeihung, Sire, ich bin der Graf von Sainte-Hermine.«
Napoleon nimmt sein Kreuz zurück.
Der Feldzug von 1814 kommt. Ein Bataillonschef bringt Bonaparte ein Schreiben des Marschalls Victor, als Napoleon auf dem Hügel eigenhändig eine Kanone bedient; eine Bombe fällt vor Napoleons Füßen nieder, der Bataillonschef reißt ihn weg und wirft sich zwischen ihn u. die Bombe.
Die Bombe explodiert. Napoleon ist unverletzt, und obwohl er Hector de Sainte-Hermine erkennt,
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