Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand
Anschlag als Tat der Kommunisten hinstellen zu können.
Zweitens sollte die betreffende Ladung im vorderen Teil des Chassis eingebaut werden. Mit Hilfe des Fernzünders, dessen Konstruktionsdetails Allan zufällig ebenfalls bekannt waren, würde der Sprengsatz nicht sofort detonieren, sondern sich lösen, herabfallen und eine Zehntelsekunde später explodieren, sobald er den Boden berührte.
Nach Ablauf dieser Zehntelsekunde befände sich der Sprengsatz nämlich direkt unter dem hinteren Drittel des Wagens, also dort, wo Winston Churchill mit Sicherheit saß und an seiner Zigarre zog. Die Bombe würde ein Loch in den Wagenboden reißen und Churchill in die Ewigkeit befördern, aber gleichzeitig einen Krater im Boden hinterlassen.
»So gaukeln wir den Leuten vor, dass der Sprengsatz im Boden vergraben und nicht am Auto befestigt war. Dieses Vertuschungsmanöver müsste dem Herrn Premierminister doch sehr zupass kommen, oder?«
Der Polizeichef kicherte vor lauter Vergnügen und Eifer und machte seine gerade angezündete Zigarette in Allans frisch eingeschenktem Kaffee aus. Allan meinte, der Herr Premierminister könne mit seinen Zigaretten und Allans Kaffee sicherlich ganz nach Belieben verfahren, aber wenn es sich so verhielt, dass der Herr Minister mit seinem eigenen Aschenbecher nicht so ganz glücklich sei, könne er Allan doch einen kurzen Hafturlaub gewähren, dann würde dieser gern in die Stadt gehen und dem Herrn Minister einen schönen neuen Aschenbecher besorgen.
Der Polizeichef kümmerte sich gar nicht um Allans Aschenbechergerede, sondern genehmigte den besprochenen Plan und erbat sich eine vollständige Liste aller Dinge, die Herr Karlsson brauchte, um innerhalb kürzester Zeit das betreffende Auto zu präparieren.
Allan schrieb die Bezeichnungen der neun Substanzen auf, die für diese Formel erforderlich waren. Außerdem fügte er noch eine zehnte hinzu – Nitroglycerin –, von der er meinte, dass sie auch ganz nützlich sein könnte. Und eine elfte – nämlich ein Glas Tinte.
Des Weiteren bat Allan darum, dass man ihm einen der vertrautesten Mitarbeiter des Herrn Premierministers als Assistenten und Einkäufer überließ und dass der Herr Premierminister Allans Zellengenossen, Pastor Ferguson, als Dolmetscher freistellte.
Der Polizeichef murmelte, dass er diesen Pfarrer lieber gleich ausschalten würde, denn Priester konnte er nicht ausstehen – aber seinetwegen solle diese Bitte gewährt werden, denn man wolle ja möglichst keine Zeit vergeuden. Daraufhin drückte er noch eine Zigarette in Allans Kaffee aus, um ihm zu verstehen zu geben, dass die Unterredung beendet war, und um ihn noch einmal daran zu erinnern, wer hier das Sagen hatte.
* * * *
Die Tage gingen ins Land, und alles lief nach Plan. Der Chef der Leibgarde hatte sich tatsächlich gemeldet und mitgeteilt, dass er nächsten Mittwoch vorbeikommen und den DeSoto abholen wolle. Der Polizeichef kochte vor Wut, denn der Chef der Leibwache hatte nicht um das Auto gebeten, sondern ihm mitgeteilt , dass er es abholen werde. Im ersten Moment war der Polizeichef so wütend, dass er fast vergaß, wie perfekt alles nach Plan lief. Denn wenn sich die Leibwache nicht wegen des Autos gemeldet hätte, was dann? Außerdem würde der Anführer der Leibgarde ja sowieso bald sein Fett wegkriegen.
Nun wusste Allan auch, wie viel Zeit er hatte, um den Sprengsatz fertigzustellen. Leider war inzwischen auch Pfarrer Ferguson dahintergekommen, was sich hier zusammenbraute. Nicht genug damit, dass er sich an der Ermordung des ehemaligen Premierministers Churchill mitschuldig machte. Nein, er hatte überdies allen Grund zu der Annahme, dass man seinem Leben direkt im Anschluss ein Ende bereiten würde. Der Gedanke, vor seinen Schöpfer zu treten, nachdem er gerade jemanden umgebracht hatte, wollte Pfarrer Ferguson so gar nicht gefallen.
Doch Allan beruhigte ihn mit dem Versprechen, dass er sowohl in der einen wie in der anderen Sache seine Vorkehrungen getroffen habe. Die eine Sache war die, dass Allan gewisse Fluchtchancen für den Pastor und sich sah, die andere, dass ihre Befreiung nicht unbedingt auf Kosten von Herrn Churchill geschehen musste.
Doch dazu war erforderlich, dass der Pastor im rechten Moment tat, was Allan ihm sagte. Er versprach es. Herr Karlsson war schließlich Fergusons einzige Hoffnung, Gott hatte ihm nämlich immer noch nicht geantwortet. So ging das nun schon bald einen Monat. Ob der Herr es dem Pastor wohl verübelte, dass
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