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Der Idiot

Titel: Der Idiot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fëdor Michajlovic Dostoevskij
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deine fünfundsiebzigtausend Rubel für dich, Afanasi Iwanowitsch (du bist nicht einmal bis auf hunderttausend gegangen; Rogoschin hat dich überboten!), und Ganja werde ich selbst zu trösten wissen; es ist mir da ein Gedanke gekommen. Jetzt aber will ich mich amüsieren; ich bin ja eine Straßendirne! Ich habe zehn Jahre lang im Gefängnis gesessen; jetzt kommt für mich die Zeit des Glücks! Nun, wie steht's, Rogoschin? Mach dich fertig; wir wollen fahren!«
    »Wir wollen fahren!« brüllte Rogoschin, fast rasend vor Freude. »Heda, ihr alle ... Wein her! Oh, ach!«
    »Sorge nur für Wein; ich werde trinken! Wird auch Musik da sein?«
    »Gewiß, gewiß! Nicht herangehen!« schrie Rogoschin wütend, als er sah, daß Darja Alexejewna sich Nastasja Filippowna nähern wollte. »Sie gehört mir! Alles gehört mir! Sie ist meine Königin! Ich habe es erreicht!«
    Er konnte vor Freude kaum atmen; er ging um Nastasja Filippowna herum und schrie allen zu: »Nicht herankommen!« Sein ganzes Gefolge war nun in den Salon eingedrungen. Die einen tranken, andere schrien und lachten; alle waren in höchst animierter, ungezwungener Stimmung. Ferdyschtschenko machte Versuche, sich ihnen anzuschließen. Der General und Tozki machten wieder eine Bewegung, um möglichst bald zu verschwinden.
    Auch Ganja hatte den Hut in der Hand; aber er stand schweigend da und schien sich von dem Bild, das sich da vor seinen Augen entrollte, noch nicht losreißen zu können.
    »Nicht herankommen!« schrie Rogoschin.
    »Aber was brüllst du denn?« schalt ihn Nastasja Filippowna lachend. »Ich bin hier noch die Wirtin in meiner eigenen Wohnung; wenn ich will, kann ich dich immer noch mit Rippenstößen hinausjagen lassen. Noch habe ich das Geld nicht von dir angenommen; da liegt es; gib es her, das ganze Päckchen! Also in diesem Päckchen sind hunderttausend Rubel? Pfui, wie schmutzig es aussieht! Was hast du, Darja Alexejewna? Sollte ich ihn denn wirklich zugrunde richten?« (Sie wies auf den Fürsten.) »Wie kann er denn heiraten? Er braucht ja selbst noch eine Wärterin; der General dort, der wird nun seine Wärterin sein; sieh nur, wie er um ihn herumscharwenzelt! Schau her, Fürst, deine Braut hat das Geld genommen, weil sie eine Dirne ist; und du wolltest sie heiraten! Aber warum weinst du denn? Es ist dir wohl schmerzlich, wie? Aber meiner Ansicht nach solltest du lachen«, fuhr Nastasja Filippowna fort, der selbst zwei große Tränen auf den Wangen funkelten. »Vertraue auf die Zeit; es geht alles vorüber! Besser, man bedenkt das jetzt, als später ... Und warum weint ihr denn? Da, auch Katja weint! Was hast du denn, liebe Katja? Ich lasse dir und Pascha viel zurück; ich habe darüber schon die nötigen Anordnungen getroffen; jetzt aber lebt wohl! Ich habe von dir, einem anständigen Mädchen, verlangt, daß du mich, eine Dirne, bedienen solltest ... Es ist besser so, Fürst, wirklich besser; du würdest mich später verachten, und es würde nicht unser Glück sein! Schwöre nicht! Ich glaube es nicht. Und wie dumm würde es auch sein ...! Nein, am besten scheiden wir voneinander als gute Freunde; auch ich bin ja eine Träumerin; es würde nichts Gutes dabei herauskommen! Habe ich nicht selbst von dir geträumt? Darin hast du recht; ich habe schon lange von dir geträumt, schon als ich bei ihm auf dem Dorf fünf Jahre lang mutterseelenallein lebte; da denkt und denkt man manchmal und träumt und träumt, und da habe ich mir immer so einen Mann vorgestellt, wie du einer bist, einen guten, ehrenhaften, braven, ein bißchen dummen Mann, der auf einmal kommt und sagt: ›Sie tragen keine Schuld, Nastasja Filippowna, und ich vergöttere Sie!‹ Und ich versenkte mich manchmal so in meine Träumereien, daß ich fast den Verstand verlor ... Und da kam nun dieser Mensch hier: alle Jahre blieb er zwei Monate lang zu Besuch, entehrte und schändete mich, entflammte und verdarb mich und fuhr dann wieder davon. Tausendmal habe ich in den Teich springen wollen; aber ich war zu feige, mein Mut reichte dazu nicht aus. Nun, aber jetzt ... Rogoschin, bist du bereit?«
    »Alles bereit! Nicht herankommen!«
    »Alles bereit!« riefen mehrere Stimmen.
    »Die Troiken warten, mit Schellen!«
    Nastasja Filippowna nahm das Päckchen in die Hand.
    »Ganja, mir ist ein Gedanke gekommen: ich will dich entschädigen; denn warum solltest du alles verlieren? Rogoschin, wird er für drei Rubel bis nach der Wasili-Insel kriechen?«
    »Jawohl, das wird er tun!«
    »Nun

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