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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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sich im Barrikade-Kino. Klementi, hier tut sich etwas sehr Merkwürdiges.«
    Â»So sieht es aus. Wir haben aber keine Beweise –«
    Â»Was soll das heißen?«
    Â»Sergej, Ermittlungen sind mein Beruf. Wir haben nichts als unzusammenhängende Informationen, für die sich leicht eine Erklärung finden mag. Nichts versaut eine Ermittlung so gründlich wie Hast. Ehe wir handeln, müssen wir erst Fakten sammeln und analysieren. Erst dann können wir zu meinem Chef gehen, und der kann dann weitere Maßnahmen genehmigen. Meinst du vielleicht, zwei Oberste könnten so etwas einfach von sich aus unternehmen? Schreibe alles auf, was du weißt, und bringe es mir. Bis wann schaffst du das?«
    Â»In zwei Stunden beginnt wieder eine Verhandlungsrunde. Die dauert bis sechzehn Uhr; anschließend gibt es einen Empfang. Die Amerikaner fliegen um zweiundzwanzig Uhr ab.«
    Â»Kannst du dir den Empfang ersparen?«
    Â»Ja, wenn ich mir Mühe gebe.«
    Â»Dann komm um sechzehn Uhr dreißig in mein Büro«, sagte Watutin förmlich. Golowko lächelte.
    Â»Zu Befehl, Genosse Oberst.«
    Â 
    Â»Marschall Jasow, wie steht Ihr Ministerium dazu?« fragte Narmonow.
    Â»Mindestens sechs Stunden«, erwiderte der Verteidigungsminister.
»Innerhalb dieses Zeitraums sollte es uns gelingen, die hochgeheimen Objekte zu verstecken. Am liebsten wäre es uns natürlich, wenn unsere Anlagen überhaupt nicht inspiziert würden. Andererseits bringt uns die Untersuchung amerikanischer Stützpunkte nachrichtendienstliche Vorteile.«
    Der Außenminister nickte. »Die Amerikaner werden zwar eine kürzere Vorwarnzeit verlangen, aber ich glaube, daß wir uns auf sechs Stunden einigen können.«
    Â»Einspruch!« Die Mitglieder des Politbüros wandten die Köpfe zu dem Ideologen Alexandrow, der wieder einmal rot angelaufen war. »Schlimm genug schon, daß wir überhaupt unsere Waffenbestände reduzieren, aber es ist der reinste Wahnsinn, die Amerikaner in unseren Fabriken herumspionieren zu lassen.«
    Â»Michail Petrowitsch, dieses Thema haben wir bereits behandelt«, sagte Generalsekretär Narmonow geduldig. »Weitere Diskussionsbeiträge?« Er sah in die Runde. Es wurde genickt. Der Generalsekretär hakte das Thema auf seinem Notizblock ab und machte eine Geste zum Außenminister hin. »Also mindestens sechs Stunden.«
    Der Außenminister instruierte flüsternd einen Assistenten, der sofort den Raum verließ, um den Chefunterhändler anzurufen. Dann beugte er sich vor. »Bleibt nur noch die Frage, welche Waffen abgeschafft werden sollen. Das ist natürlich der härteste Brocken, der eine weitere lange Sitzung erfordert.«
    Â»In drei Monaten soll das Gipfeltreffen stattfinden«, bemerkte Narmonow.
    Â»Ja, bis dahin sollte die Entscheidung gefallen sein. Bei Sondierungsgesprächen sind wir nicht auf ernsthafte Hindernisse gestoßen.«
    Â»Und die amerikanischen Verteidigungssysteme?« fragte Alexandrow. Nun schauten alle den Vorsitzenden des KGB an.
    Â»Unsere Anstrengungen, das amerikanische Programm Tea Clipper zu infiltrieren, gehen weiter. Wie sie wissen, ist es unserem Hellen Stern vergleichbar, aber nicht soweit
fortgeschritten«, sagte Gerasimow und schaute von seinem Notizblock auf.
    Â»Wir reduzieren unsere Raketen um die Hälfte, und die Amerikaner lernen, den Rest abzuschießen«, murrte Alexandrow.
    Â»Und sie halbieren ihren Raketenbestand, während wir auf das gleiche Ziel hinarbeiten«, fuhr Narmonow fort. »Michail Petrowitsch, wir arbeiten seit dreißig Jahren auf diesem Gebiet, und zwar viel intensiver als die Amerikaner.«
    Â»Außerdem sind wir mit unseren Tests weiter«, betonte Jasow. »Und –«
    Â»Darüber wissen sie Bescheid«, sagte Gerasimow und bezog sich auf den Test, den die Amerikaner von dem Flugzeug Cobra Belle aus überwacht hatten. »Vergessen Sie nicht, daß die USA ebenfalls Geheimdienste haben.«
    Â»Die Amerikaner haben aber nichts verlauten lassen«, meinte Narmonow.
    Â»Hin und wieder reden die Amerikaner nur widerwillig über solche Dinge. Sie beschweren sich zwar über manche technischen Aspekte unserer Verteidigungsaktivitäten, erwähnen aber nicht alle, um ihre Methoden der Nachrichtenbeschaffung nicht zu verraten«, erklärte Gerasimow. »Es ist möglich, daß sie ähnliche Tests

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