Der Katzenelf (German Edition)
Ohrläppchen. „Du allein bist die einzige Frau, von der ich nicht genug kriegen kann! Denk daran, bald gehören uns alle Reiche, wir werden mächtig und stark sein, die Welt wird uns zu Füssen liegen. Das Dunkle wird über das Lichte siegen und zusammen mit mir wirst du bald über das Universum herrschen!“ Und wieder presste er ihren Körper an seinen schuppigen Leib und sie sanken in ihre rotgoldenen Kissen zurück.
In Mondianas Schloss herrschte reges Treiben. Die letzten Vorbereitungen für das Fest waren in vollem Gange. Adlai war mit Kuzo eingetroffen und sehr verwundert, als er Ugla im Schloss nicht vorfand. Doch der Troll kam bald darauf atemlos in den Thronsaal gelaufen und begrüßte den Zwergenkönig ehrfürchtig. Er murmelte, dass er sich lieber in den Bergen aufhielt und Ganael beim Sichern der Eingänge geholfen hatte und Adlai stellte keine Fragen mehr. Mondiana lud den Zwergenkönig zu einem Abendessen ein um mit ihm etwas zu besprechen.
Während sich Adlai mit der Elfenkönigin in deren Gemächer begab, stellte Ugla Danas schwarze Kugel in eine durch eine Säule verdeckte leere Fensternische des Thronsaales. Verstohlen schielte er zu dem Rubin hin, der wohlverwahrt an seinem Platz lag. Niemand beachtete den kleinen Troll, der versteckt hinter einer Säule stand, denn eben wurde der frisch gereinigte, wertvolle Krönungsteppich des Elfenreiches in den Thronsaal gebracht. Es war ein großer schwerer Teppich aus chinesischer Seide, kunstvoll mit Figuren bestickt und mit Edelsteinen eingefasst. Alle Elfenkönige und Königinnen wurden auf diesem Teppich gekrönt. Sorgfältig breiteten die Diener das edle Stück vor dem Elfenthron aus, polierten nochmals eifrig die aufgesteckten Juwelen und die Weise Alte besprühte ihn mit Lavendelwasser und murmelte dabei unentwegt Gebete.
„Lieber Freund“, sagte Mondiana und bot dem Zwergenkönig einen Becher schweren dunklen Weines an, den er gerne nahm. „Morgen kommt der Tag, an dem ich Taras den Stern des Schicksals überreichen werde. Es ist das Erbe seines Vaters und damit sein Eigentum. Die Zeit ist gekommen, wo er darüber verfügen soll! Doch ich gestehe, ich habe Angst. Ich kann meine Furcht jedoch nicht vor meinem Volk so offensichtlich zeigen, dass ich die Elfenkrieger um ihn herum Wache stehen lasse!“ Adlai legte seine kleine Zwergenhand auf die ihre und meinte begütigend: „Wir wissen, liebe Königin, dass wir an den alten Deutungen und Voraussagungen nichts ändern können. Wir kennen weder den Zeitpunkt, noch den Ort unserer Prüfung. Doch ich glaube an ihn. Er ist reinen Herzens und er wird die richtige Entscheidung treffen.
Fürchte dich nicht vor Dingen, die wir beide nicht ändern können. Wenn es dich beruhigt, so werde ich Kuzo bitten, während der Zeremonie sich in des Prinzen Nähe aufzuhalten. Er ist ein kampferprobter, treu ergebener Untertan. Ich werde ihm Anweisung erteilen Taras nicht von der Seite zu weichen! Doch positioniere Zafir mit seinen Kriegern und deine Löwengarde vor dem Schloss. Man weiß ja nie. Deine Bannstrahlen und deine versperrten Ausgänge schützen dich vor Feinden von außen. Aber meine Erfahrung lehrte mich, dass auch einzelne unseres Volkes käuflich sind. Doch sollte jemand seine Gier nicht bezwingen können und Hand an deine Schätze legen, können sie uns ja nicht entkommen!“ „Danke für deine Treue Adlai“, sagte die Elfenkönigin und lächelte ihn dankbar an.
Taras verbrachte die Nacht vor seinem Geburtstag unter Sophus Baum am See in Mondianas Elfenwäldchen. Zufrieden lehnte er sich an den mächtigen Baumstamm der Eiche und legte zärtlich seinen Kopf an die raue Rinde. Vor ihm glitzerten die Wellen des Sees und der Rote Mond war wieder voll. Krahil hatte sich zu seinen Füßen niedergelassen und steckte schlafend sein Köpfchen ins Gefieder. Als der Prinz so über das Wasser starrte und von seiner Zukunft als Elfenkönig träumte, schreckte er plötzlich hoch. Er glaubte am gegenüberliegenden Ufer dunkle, huschende Schatten zu sehen und kurz war ihm als leuchtete ein rotgoldenes Augenpaar im Nachtblau.
Unruhig richtete er sich auf und versuchte etwas in zu erkennen. Plötzlich durchbrach ein schauriges Heulen die Stille der Nacht. Taras lachte. „Ach Welf“, dachte er glücklich. Er stand auf und rief „Wie schön Wolfs Elf, dass du zu meinem Fest erscheinst, du scheuer Freund!“ Und Welf tauchte aus dem Dunkel auf und umarmte Taras fröhlich. Die Wölfin und ihr Junges, das
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