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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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in der Rebellen-Allianz, der zu einer solchen Suchaktion fähig wäre. Die Rebellen stehen gegenwärtig an einem Wendepunkt ihres Feldzugs gegen das Imperium und die Krise wird vermutlich vorläufig nicht zu beenden sein. Da werden sie ihre kostbare Zeit nicht damit vergeuden, sich das Schiff eines toten Kopfgeldjägers, wofür sie Boba Fett höchstwahrscheinlich halten, mit einem feinen Kamm vorzunehmen. Das ist für sie eine Frage der Moral.« Kuat schüttelte mitleidig den Kopf. »Die Rebellen betrachten Kopfgeldjäger und andere Halbkriminelle sogar mit noch mehr Verachtung als die Imperiale Flotte. Wenn man der Auffassung ist, man sei besser und wahrheitsliebender und tugendhafter als der Gegner, ist es nur zu leicht, in eine blendende Selbstgerechtigkeit zu verfallen.« Das war für Kuat selbst nie ein Problem gewesen, er fühlte sich auf jedem moralischen Niveau wohl, von den Sternen bis zur Gosse, solange es ihm dabei half, das Überleben der Kuat-Triebwerkswerften zu gewährleisten. Er kam mit jedem klar, davon zeugten die Geschäfte, die er mit dem Imperator Palpatine und seiner Admiralität abschloss. »Die Rebellen-Allianz wird Fetts Raumschiff nur oberflächlich durchsuchen«, fuhr Kuat fort, »um es danach nach Möglichkeit, so schnell es geht, loszuwerden.«
    »Selbstverständlich.« Der Sicherheitschef nickte bedächtig, während er die überlegene Weisheit des anderen Mannes verdaute. »Ich kann mir vorstellen, dass sie mit der Sklave I einen ziemlich guten Preis erzielen werden. Wenn man bedenkt, was für ein wertvolles Gut das Schiff war, wird vermutlich auch der Übernahmewert noch sehr hoch sein. Jeder andere Kopfgeldjäger würde das Schiff sicher gerne zu seinem eigenen Raumer machen.«
    »Schon möglich«, stimmte Kuat ihm zu. Sein Sicherheitschef wusste, wovon er sprach. Boba Fett hatte bei den Vereinbarungen über die Konstruktion und Ausstattung des Schiffs einige zusätzliche kostspielige persönliche Extras bestellt. Die Buchhalter der Kuat-Triebwerkswerften hatten daher auf der Bezahlung des gesamten Preises bestanden, noch ehe der Basisrumpf des Raumers zusammengeschweißt worden war. Die von Fett ausbedungenen Konstruktionsparameter hatten die Wissenschaft und Kunst der Entwicklung kleiner Raumschiffe auf ein neues Niveau gehoben, eines, das sich selbst Kuat nur in seinen gewagtesten Träumen vorgestellt hatte, während er in seiner kargen Freizeit, lange bevor der eigentliche Auftrag Wirklichkeit geworden war, ein paar Planskizzen anfertigte. Die Vorauszahlung war aus zwei Gründen erforderlich gewesen, die Kuats Wunsch, ein solches Raumschiff zu bauen, aufgewogen hatten: In Anbetracht des Aufwands an Zeit und Mitteln, der notwendig war, um die Prototypen einiger Antriebs- und Steuerungskomponenten der Einheit vom ersten Federstrich bis zum Endprodukt zu bauen, zu testen und zu vollenden, und angesichts der gefährlichen Natur des Broterwerbs dieses Kunden konnte der besagte Kunde in dem Augenblick, da die Sklave I die Fertigungsdocks verließ, ohne weiteres längst tot sein. Das war Grund genug, die Bezahlung bereits am Beginn des langwierigen Prozesses zu fordern. Der zweite Grund lag in der Natur des fertig gestellten Schiffs selbst. Jedes Schiff, dessen Konstruktion derart extrem war, konnte seinen Piloten, falls dieser die Gewalt über die hochgezüchteten Triebwerke verlor und der Durastahlrahmen wie ein Bündel trockener Äste auseinander brach, beim ersten Probeflug leicht vom Leben zum Tode befördern. Da war es durchaus angebracht, das Geld zu kassieren, bevor der Kunde sich erfolgreich selbst vernichtete.
    Aber das war nicht geschehen. Die Kombination aus Boba Fetts Fähigkeiten als Pilot sowie Kuats Genie als Schiffbauer hatte dazu geführt, dass die Sklave I mittlerweile in der gesamten Galaxis bekannt und gefürchtet war. Ein Raumschiff musste keineswegs so groß und überwältigend sein wie ein imperialer Schlachtkreuzer oder der Todesstern, um die nötige psychologische Wirkung zu erzielen.
    Der Sicherheitschef neben Kuat wölbte eine Braue. »Ich hätte geglaubt«, sagte er, »dass die Bewerber für ein derart begehrtes Objekt sich gegenseitig auf die Füße treten würden.«
    »Das wäre wohl auch so, vorausgesetzt, die potenziellen Käufer könnten davon ausgehen, dass mit dem Schiff alles in Ordnung ist.« Kuat setzte ein dünnes Lächeln auf. »Denn naturgemäß setzen sich intelligente Lebewesen häufig sehr interessante Ideen in den Kopf. Vor allem, wenn es um

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