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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Gerät wie ein über dem Kiefergelenk tief eingegrabener Parasit zwickte. Er wollte nichts unternehmen, das ihn verraten konnte, obwohl diese Spelunke so schwach beleuchtet war, dass sie fast wie eine unterirdische Höhle wirkte. Die geschlitzten Pupillen seiner Augen waren so erweitert wie irgend möglich, trotzdem waren die Gestalten, die sich an den anderen baufälligen Tischen über ihre Drinks beugten, lediglich Schemen, deren Züge seine normalerweise scharfen Augen nicht einmal annähernd auszumachen vermochten.
    Trhin Voss'on't hatte er jedoch, als er die Kneipe über die ausgetretenen Steinstufen betrat, auf den ersten Blick erkannt. Der abtrünnige imperiale Sturmtruppler - Exsturmtruppler, rief sich Bossk ins Gedächtnis - hielt sich tatsächlich dort auf, wo er sich laut Boba Fetts Informationsquellen aufhalten sollte. Bossk musste einräumen, dass Fett, wenn es darum ging, irgendwo in der Galaxis eine Ware aufzuspüren, über ein Netzwerk von Kontakten verfügte wie kein Zweiter. Da war es kein Wunder, dass es Fett jedes Mal gelungen war, den Mitgliedern der alten Kopfgeldjägergilde zuvorzukommen und jede lohnende Ware zu ergreifen und auszuliefern, ehe die meisten anderen in der Branche eine Ahnung hatten, was überhaupt los war. Nachdem Fett die Nachricht, dass er sich auf die Suche nach diesem früheren Sturmtruppler gemacht hatte, an seine virtuellen Augen und Ohren auf jedem nur denkbaren bewohnten Planeten weitergegeben hatte, waren nicht sehr viele Standardzeiteinheiten vergangen, bis die erforderliche Information bei ihm einlief.
    »Was macht unser Ziel?«
    »Trinken«, brummte Bossk. »Was soll man in einem Loch wie diesem auch sonst machen?« Es gelang ihm seine gemurmelten Erwiderungen so leise hervorzubringen, dass das winzige Kehlkopfmikrofon sie aufnehmen, aber keiner der übrigen Gäste des Etablissements sie belauschen konnte. Und die Gesichter der Trandoshaner waren nicht so ausdrucksvoll, dass irgendwer, der in diesem Zwielicht in seine Richtung blickte, die Sprechbewegungen seiner schuppigen Schnauze hätte erkennen können. Er hätte trotzdem den hörbaren Schutz einer Jizzheulerband, zum Beispiel von Figrin D'an und den Modal Nodi, bevorzugt, die in der Mos-Eisley-Bar auf Tatooine spielten. Diese Combo machte einen solchen Lärm, dass man ohne weiteres jemanden in den Nischen der Bar umnieten konnte, ohne dabei große Aufmerksamkeit zu erregen. Die Kaschemmen auf dieser Welt waren für Bossks Geschmack entschieden zu leise.
    »Ich würde auch was trinken«, sagte er jetzt, »wenn ich das Gesöff hier herunterbringen könnte.«
    In Bossks Schädel kam es zu einem kratzenden Ausbruch solarer Statik, wie von einem Schwarm nimgorrheanischer Säbelwespen und so laut, dass er nicht umhin konnte, den Handballen gegen die Ohröffnung zu pressen. Aber das half nicht. Bossk zuckte zusammen und knirschte mit den Fangzähnen, bis das Störgeräusch des implantierten Geräts nachließ. Wenigstens bewies ihm das, dass sich Boba Fett mit der Sklave I tatsächlich nicht mehr auf dem Planeten aufhielt. Die unansehnliche und abgelegene Welt - Bossk hatte ihren Namen schon wieder vergessen - besaß eine instabile Sonne, deren Emissionen so breit gefächert waren, dass sie verheerende Auswirkungen auf Kommunikationssysteme jeder Art hatten, sogar auf das kostspielige, mit einem dicht gebündelten Peilstrahl ausgestattete Equipment, das sich Boba Fett leisten konnte. Es würde den beiden schwer fallen, ihr Unternehmen zu koordinieren, falls eine erneute Störung die Verbindung zwischen ihnen an einem entscheidenden Punkt unterbrach.
    ». sich bedeckt halten.« Boba Fetts unnatürlich ruhige Stimme kam zurück. »Versuchen Sie keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.«
    »Das mache ich ja schon«, knurrte Bossk. Das waren dieselben Anweisungen, die Boba Fett ihm bereits erteilt hatte, als er ihm von seinem neuen Plan berichtete, bevor er, Bossk, sich in ein Landungsboot für nur eine Person und ohne die Möglichkeit zurückzukehren gequetscht hatte und damit von Fetts Sklave I abgeflogen war. Das Landungsboot lag jetzt irgendwo draußen in der Einöde hinter dem Ring aus Schlackehaufen, der einmal eine imperiale Minen- und Raffineriekolonie gewesen war. Der Umstand, dass diese Mine aufgegeben worden war, überraschte Bossk nicht. Als er sich zu Fuß auf den Weg gemacht hatte, vorbei an riesigen, den Schrottsammlern überlassenen Bohrmaschinen, tonnenschweren Baggern, hochkant stehenden Förderbändern

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