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Der Krake

Der Krake

Titel: Der Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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noch Goss und Subby hinter Ihnen her.«
    »Wir sind begehrte Macker«, erwiderte Dane. »Wohin ist er verschwunden?«
    »Schauen Sie«, sagte sie, »nach dieser Geschichte mit dem Tattoo war nicht alles so einfach, wie wir es hingestellt haben. Leider ist es ja zurückgekommen. Er hatte ... Es gab Probleme. Und als wir erkennen mussten, dass Tattoo immer noch hinter ihm her war - und das war richtig übel, wir hätten es einfach umbringen sollen, das ist eine echte Lektion, bloß nicht zu kreativ sein im Zuge einer Revanche - hat Grisamentum ... etwas Zeit gebraucht. Etwas Raum für sich. Um gesund zu werden. Bedenken Sie doch, Dane. Niemand weiß, dass er lebt. Überlegen Sie, welch ein Vorzug das ist.
    Sie haben das alles gespürt.« Sie blickte mit einem Schulterzucken zum Himmel. »Sie können spüren, dass etwas falsch läuft. Die ganze Zeit, seit Ihr Gott entführt worden ist. Mr. Harrow, Sie waren dort. Sie waren im Centre. Sie waren derjenige, der es gemerkt hat. Und das ist nicht nichts.«
    War das ein gläsernes Knirschen?
    »Das Tattoo ist auf Ihren Gott aus, Dane Parnell. Es rückt näher. Hören Sie mir gut zu.« Zum ersten Mal lag eine gewisse Eindringlichkeit in ihrer Stimme. »Warum, glauben Sie, haben Sie während der letzten paar Jahre nichts von Grisamentum gehört? Sie haben es doch selbst gesagt. Soweit es London betrifft, ist er tot. Das bringt uns in eine gute Position. Machen Sie das nicht kaputt, indem Sie irgendjemandem davon erzählen. Sie und ich wissen, dass, gleich wofür es ihn auch haben will, wir auf keinen Fall zulassen dürfen, dass das Tattoo den Kraken in die Finger bekommt.«
    »Wo ist er?«, fragte Billy.
    »Genau«, sagte Dane. »Wo ist das Ding? Billy dachte, Sie hätten ihn vielleicht.«
    »Was sollten wir mit Ihrem Gott anfangen?«, gab Byrne zurück. »Wir wollen nur, dass das Tattoo ihn nicht kriegt. Wir wissen nicht, wer ihn hat, Dane. Und das macht mich nervös. Niemand sollte so eine Macht besitzen. Umso weniger jemand, von dem wir nicht einmal wissen. Sie wissen mehr über das, was hier vorgeht, als jeder andere. Sie beide gemeinsam, meine ich, zusammen mit dem, was in Mr. Harrows Kopf steckt. Aber wir wissen auch ein paar Dinge. Wir wollen alle das Gleiche. Wir wollen den Kraken finden und dafür sorgen, dass das Tattoo gar nicht erst in seine Nähe kommt.
    Wir wollen mit Ihnen zusammenarbeiten.«
    Dane schwieg eine Weile, bevor er wieder sprach. »Oh, Mann.« Er sah sich um. »Scheiße. Wir sollten uns außer Sichtweite verziehen«, sagte er zu Billy, bevor er sich wieder der Frau zuwandte. »Das hat mir Grisamentum schon einmal vorgeschlagen«, sagte er. »Genau hier. Ich habe nein gesagt.«
    »Nicht so«, gab Byrne zurück. »Beim letzten Mal hat er versucht, Sie zu überreden, für ihn zu arbeiten. Das tut ihm leid. Sie sind ein Krakenist - das weiß er, das weiß ich und das wissen Sie. Genau darum geht es ja. Wir wollen Ihnen nicht vormachen, wir würden Ihre Hilfe nicht brauchen. Aber Sie brauchen auch die unsere. Wir schlagen eine Partnerschaft vor.«
    Dane starrte sie an, bis sie erneut das Wort ergriff. »Es ist zu viel im Gang, Dane. Die Engel wandeln. Wir müssen herausfinden, warum.«
    Dane lehnte sich zurück, ohne Byrne aus den Augen zu lassen. »Wenn das nicht nur irgendein Schwachsinn ist«, flüsterte er Billy zu, »dann hat es was. Mit Grisamentum arbeiten? Darüber müssen wir wirklich sehr ernsthaft nachdenken.«
    »Wir wissen nicht einmal, ob es wirklich Grisamentum ist«, sagte Billy gedehnt.
    Dane nickte. »Nun ja«, sagte er lauter. »Das ist alles sehr schmeichelhaft, aber ich habe Ihren Boss noch nicht zu Gesicht bekommen. Wir können so eine Entscheidung nicht aus dem Ärmel schütteln.« Wir, dachte Billy mit Genugtuung.
    »Fangen Sie jetzt mit Leierkastenspielern und Affen an?«, fragte Byrne. »Bin ich Ihnen als Handlangerin nicht vertrauenswürdig genug?«
    »Wie Sie es auch ausdrücken wollen«, entgegnete Dane. »Was ist damals passiert? Er war doch wirklich krank.«
    »War er?«
    »Wo ist er dann? Warum ist er die ganze Zeit über verschwunden geblieben?«
    »Er wird nicht herkommen«, sagte sie vorsichtig. »Er wird auf keinen Fall ...«
    »Dann sind wir hier fertig«, sagte Dane.
    »Würden Sie mich ausreden lassen? Das bedeutet nicht, dass Sie nicht mit ihm reden können.«
    »Was denn, haben Sie eine sichere Verbindung?«, fragte Dane.
    »Es gibt Möglichkeiten.« Sie zog einen Stift und Papier hervor. »Kanäle. Also, reden Sie

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