Der Krake
schritt durch die Geisterkorona und sprach sanft murmelnd mit Simon. »Ich kann etwas versuchen«, befand sie dann. »Aber wir müssen ihn in den Tempel bringen.« Sie wedelte mit ihrem Schofar. »Das hier wird nicht reichen.«
Die Dunkelheit kam früh und blieb voller Lichter und Kindergeschrei. Wati hielt Wache und wandelte im Umkreis von einer Meile durch alle möglichen Figuren. Dane, Billy und Mo wachten über den klagenden Groll von Simons Heimsuchung.
»Wir müssen los«, sagte Wati plötzlich in einem dreißig Zentimeter großen McCoy.
»Zu früh«, widersprach Dane. »Es ist noch nicht einmal Mitternacht ...«
»Sofort«, sagte Wati. »Sie kommen.«
»Wer ...?«
»Jesus, Dane! Beweg dich! Goss und der verdammte Subby!« Und schon setzten sich alle in Bewegung.
»Das Tattoo hat die gleichen Überlegungen angestellt wie wir«, sagte Wati, als sie ihre Sachen packten und Simon in seiner Geisterwolke zur Tür hinausschleiften. »Er hat Simon aufgespürt. Dann hat er seine Armleuchter losgeschickt. Und Goss und Subby sind bei ihnen.
Ein paar von ihnen sind auf der Haupttreppe. Der Rest ist nahe. Goss und Subby sind nahe.«
»Gibt es einen anderen Weg hier raus?«, fragte Dane. Wati war verschwunden, war zurück. »Falls es einen gibt, dann gibt es dort keine Statuen.«
»Es muss etwas auf der Rückseite geben«, sagte Billy. »Einen Notausgang.«
»Nehmt eine Figur mit«, sagte Wati. »Ich werde euch Goss und Subby vom Hals halten.«
»Warte«, rief Dane, aber Wati war schon fort. Billy schnappte sich den Phaser, den Katalog und einen Plastik-Kirk. Auf dem Korridor war niemand zu sehen. Dane scheuchte sie um die Ecken. Mo und Billy zerrten Simon mit sich, der in eine Decke gewickelt war, die seine Peiniger jedoch nur unzureichend verbergen konnte. Sie hörten, wie der Lift auf ihrer Etage ankam. Dane hob seine Harpune und bedeutete Billy und Mo, sie sollten verschwinden.
»Runter«, befahl er und zeigte in Richtung Notausgang. »Mo, lass dich von denen nicht sehen. Billy, lassen Sie nicht zu, dass die Sie sehen.« Dann rannte er in Richtung Fahrstuhl.
»Schnaub-schnaub-schnaub, was, Subby?«
Goss joggte, nicht gerade sehr schnell und mit einem überspitzten, ulkigen Kopfwackeln. Hinter ihm, gänzlich unbefangen, folgte Subby mit den gleichen Bewegungsabläufen.
»Die übrigen Bären haben gerade den Fluss hinter sich«, sagte Goss. »Wenn wir einmal die magische Brücke überquert haben, können wir uns den ganzen Honig schnappen. Schnaub-schnaub-schnaub.« Zwischen ihm und dem Eingang zu dem Wohngebäude lagen noch zwei oder drei Abzweigungen. Goss starrte die dunkle Straße hinunter. An einer Kreuzung mit einer Sackgasse standen einige verbeulte Mülleimer. Eine scharfe Böe riss einen Müllsack zu Boden und erschütterte die Tonnen, die gegeneinander rempelten, als versuchten sie eilends, sich Goss' Aufmerksamkeit zu entziehen.
»Weißt du noch, wie Süßbär und Zuckerbär mit dem Blumenprinzessinnenpicknick heimgekommen sind?«, fragte Goss, ballte die Faust und löste sie wieder. Er lächelte, fletschte bedächtig die Zähne und biss in die Luft. Subby starrte ihn an.
»Los, Billy.«
Bei diesen leisen Worten hielt Goss inne.
»Klappe, Dane.«
Flüsternde Londoner Stimmen. Sie waren gleich jenseits der Straße in einer der angrenzenden Dunkelheiten.
»Er ist nahe«, sagte eine Stimme. Und aus etwas größerer Entfernung erklang die Antwort. Psssst.
»Subby, Subby, Subby«, flüsterte Goss. »Halt die kleinen Glöckchen an deinen Slippern so leise du kannst. Funkelpferd und Sternenrosa haben es geschafft, sich an all den Affenfischen vorbei aus dem Apfelpalast zu schleichen, aber wenn wir so still sind wie kleine Kobolde, können wir sie überraschen, und dann tollen wir alle zusammen über die Wiese der lustigen Drachen.«
Er legte einen Finger an die Lippen und schlich bedrohlich fort von der Hauptstraße und in die kleine Gasse, aus der die Stimmen kamen. Subby folgte ihm, ebenfalls auf Zehenspitzen, in den Schatten, in dem jemand murmelte.
Die Fahrstuhltür öffnete sich. Billy blieb vor dem Notausgang stehen und blickte über die Schulter zurück. Er sah drei dunkel gekleidete Gestalten mit Motorradhelmen herauskommen. Dane hielt seine Waffe im Anschlag. Etwas tat einen Schlag.
»Weiter«, sagte Wati-Kirk in Billys Tasche. »Weiter«, sagte Dane, ohne sich umzuschauen. Billy und Mo schleiften Simon die Treppe hinunter.
»Was ist mit Dane?«, fragte Billy immer wieder, aber Wati
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