Der Krake

Titel: Der Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville

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mit längst verwelkten Pflanzen, die Stimme eines Plastiktauchers: »Gute Nacht.«
    »Tja«, sagte Goss in der Stille, die sich einstellte, als Wati fort war. »Tja, Prinzessin Subby, schau dir das mal an. Was für ein frickeliges Tra-la-la.«
    Sie hatten den Fluss überquert. Nun, da Wasser zwischen ihnen und dem Schauplatz des brutalen Kampfes lag, dirigierte Dane den Wagen zu einem stillen Ort jenseits einiger schäbiger Garagen und Lagerhäuser am Fuße eines Hochhauses. Dort schaltete er den Motor aus, und sie saßen in der Dunkelheit. Billy spürte, wie sein Herzschlag ruhiger wurde und seine Muskeln sich einer nach dem anderen entspannten.
    »Darum sollten wir mit ihm zusammenarbeiten«, sagte Dane. »Wir können so einen Mist nicht allein bewältigen.«
    Billy nickte langsam, doch das Nicken ging allmählich in ein Kopfschütteln über. »Es ergibt keinen Sinn.«
    Er schloss die Augen und versuchte, nachzudenken, blickte in die Finsternis hinter seinen eigenen Augen, als wäre es die Schwärze der See. Er versuchte, danach zu greifen, versuchte, eine tief verborgene Intuition zu wecken. Er konnte greifen, konnte tasten, doch da war nichts. Er seufzte und trommelte frustriert mit den Fingern auf dem Fenster herum. Die Berührung des Glases kühlte seine Fingerspitzen. Da war immer noch keine Idee, aber eine Richtung, ein Gefühl, wo zu suchen war. Er schlug die Augen auf.
    »Dieser Typ«, sagte er. »In der Flasche. Der Typ, den ich gefunden habe. Welche Rolle spielt er bei all dem?«
    »Keine Ahnung«, sagte Dane. »Das ist das Problem. Wir wissen nicht, wer er ist.«
    »Äh ...«, sagte Wati. »Das stimmt nicht.«
    »Was?«, fragte Dane die kleine Figur.
    »Ich habe euch doch erzählt, dass dieses Bullending gewissermaßen geblutet hat, als es mich gepackt hat. Es hat irgendwelche Informationen ausgeblutet. Ich glaube, ich erinnere mich an ein Gefühl ... ich wusste, wer ...« Wati suchte in seinen Wunden nach Informationen. »Adler«, sagte er. »Das ist der Name von dem Typ in der Flasche.«
    »Adler?«, wiederholte Dane. »Al Adler?«
    »Wer ist das?«, fragte Billy. »Wer war das? Ein Freund?«
    Danes Gesicht spiegelte eine ganze Reihe verschiedener Gefühle wider. »Nicht ganz. Ich bin ihm begegnet, aber ich ... Al Adler war ein Nichts, bis er sich mit Grisamentum zusammengetan hat.« Sie sahen einander an. »Er hat als Mittelsmann Dinge für Gris erledigt.«
    »Was ist aus ihm geworden, als Grisamentum verschwunden ist?«, wollte Billy wissen.
    »Ich dachte, er wäre abgehauen und würde sich zu Tode saufen oder so was. Er war voll und ganz auf Grisamentum fixiert. Kurz nach der Beerdigung bin ich ihm einmal begegnet, kam mir vor, als würde er durchdrehen. Er hat geheult wegen all der Leute, mit denen er im Auftrag seines Bosses gearbeitet hat, wie aufregend das alles gewesen wäre. Blabla. Totale Realitätsverweigerung.«
    »Nein.« Billy wandte den Blick ab und sprach durch die Seitenscheibe hinaus zum Schatten der Garage. »Er hat keine Bars finanziell unterstützt, er hat etwas getan, was ihn das Leben gekostet hat, und zwar im Museum in der Nacht, in der der Krake verschwunden ist. Was, wenn er die ganze Zeit über für Grisamentum gearbeitet hat?«
    »Da war etwas«, sagte Wati. »So was wie ...« Er interpretierte die Striemen, die er dem Polizeidings verdankte. »Es war, als wäre er lange Zeit da gewesen, lange bevor du ihn gekannt hast. Er war schon erledigt, bevor er geboren wurde.«
    »Wie soll das ...?«, fragte Billy.
    »Ach, Zeit«, sagte Dane. »Zeit, Zeit, Zeit. Zeit ist immer etwas tückischer, als man denkt. Al ist zu einer Erinnerung geworden, nicht wahr?« Er hämmerte ein Muster in das Armaturenbrett. Mit der Anspannung regten sich allerlei geheimnisvolle Muskeln, und in seinen Fingerspitzen pulsierte bei jeder Berührung Biolumineszenz.
    »Also schön«, fuhr Dane nach einer Weile fort. »Er steckt irgendwie drin. Wir haben Simon, wir haben eine Spur. Jetzt müssen wir herausfinden, wer ihn angeheuert hat. Ich muss irgendwo ein Telefon klauen, und dann muss ich Jason Smyle anhauen. Das Chamäleon, nachdem Sie mich einmal gefragt hatten. Er wird uns helfen. Mir wird er helfen.«
    »Gut«, sagte Billy. »Aber Sie wissen, was wir herausfinden werden, nicht wahr? Er ist es. Grisamentum. Er steckt dahinter. Er hat den Kraken.« Er drehte sich wieder zu seinen Begleitern um. »Und aus irgendeinem Grund will er uns auch noch haben.«

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    Jeder, der sich über die Geschehnisse in der