Der Kreis der Sechs
und schubste sie in den Fluss. Laut ihren Eltern war sie eine gute Schwimmerin. Aber weil es dunkel war und sie ein paar Drinks intus hatte, könnte sie desorientiert gewesen und in Panik geraten sein.«
»Wenn es keine Anzeichen für einen sexuellen Übergriff gab, frage ich mich, warum sie denken, dass ein Kerl involviert war.«
»Madeline kennt jemanden, der jemanden im Büro der Gerichtsmedizinerin kennt, und sie hat gehört, dass sie einen Bluterguss von der Größe eines Daumenabdrucks auf Lilys Arm gefunden haben. Als hätte man sie gezwungen, ins Wasser zu gehen.«
Phoebe fühlte, wie sich ihr Magen bei dieser Neuigkeit verkrampfte.
»Hatte Stockton die Gelegenheit, seine Serienmördertheorie mit dir zu teilen?«, fragte Phoebe.
»Ja«, sagte Glenda. Sie stellte das Hähnchen und den Salat auf den Tisch und setzte sich an das kurze Ende der gepolsterten Sitzbank. »Und kannst du dir vorstellen, was dieses Gerücht bei den Anmeldungen anrichten würde? Aber natürlich kann ich meinen Kopf nicht in den Sand stecken – nicht wenn das Leben von Schülern auf dem Spiel steht.«
»Ich weiß so viel über Serienmörder, wie ich über den Andromeda-Stamm weiß«, sagte Phoebe. »Aber ich weiß, dass sie oft kreuz und quer durch das Land ziehen, damit sie keine Spur hinterlassen. Das könnte jemand sein, der in einer anderen Gegend aktiv war und in diese Region gezogen ist.«
»Tom wird bei der Verwaltung der Parker-Hyde nachfragen und sehen, was er herausfinden kann. Aber genug davon. Erzähl mir von den verdammten Äpfeln.«
Phoebe gab weiter, was sich ereignet hatte, und auch die Einzelheiten über ihre Unterhaltung mit Blairs Mitbewohnerin und Jen Imbibio.
»Natürlich wissen wir immer noch nicht mit Sicherheit, dass die Sechsen existieren oder ob sie die Äpfel hinterlassen haben«, sagte Phoebe. »Aber es scheint mir ein ziemlich großer Zufall zu sein, dass die Äpfel an demselben Tag auftauchen, an dem ich anfange, Fragen zu stellen.«
»Wenigstens treibst du sie heraus, was gut ist«, sagte Glenda. »Aber ich bin wütend über das, was sie getan haben. Du musst das Craig Ball melden, okay? Und du musst dein Schloss auswechseln lassen.«
»Ich bezweifle, dass, wer auch immer es war, der hineingekommen ist, sich die Mühe gemacht hat, meinen Schlüssel nachmachen zu lassen«, sagte Phoebe.
»Aber sie könnten es getan haben.«
Man könnte es als Überreaktion einordnen, dachte Phoebe, aber ihr wurde klar, dass sie sich wohler fühlen würde, wenn sie tat, was Glenda vorschlug.
»Okay, okay. Ich werde das Schloss auswechseln lassen. Hast du dem Detective von den Sechsen erzählt?«
»Nein – ich dachte nicht, dass es zu diesem Zeitpunkt einen Grund dafür gäbe. Wie gesagt, die Cops scheinen gerade nach einem Mann zu suchen.«
»Lass uns sehen, wie meine Recherchen vorangehen. Wenn sich herausstellt, dass die Sechsen eine wirkliche Gruppe sind, die eine Vendetta gegen Lily veranstaltet hat, wirst du es die Cops wissen lassen müssen.«
Glenda legte ihre Gabel hin und sah Phoebe in die Augen.
»Fee, wenn du aus irgendeinem Grund aus den Nachforschungen aussteigen möchtest, würde ich das völlig verstehen. Als ich dich um Hilfe bat, hatte ich niemals erwartet, dass es dazu kommen würde, dass jemand sich in dein Haus schleichen würde.«
»Ich will nicht lügen«, sagte Phoebe. »Diese Äpfel haben mich ein wenig aus dem Konzept gebracht. Aber es sind bloß Äpfel. Ich wäre dumm, wenn ich zulassen würde, dass sie mich nervös machen. Als Nächstes steht ein Besuch bei Alexis Grey auf meiner Liste, um zu sehen, ob sie jetzt vielleicht gewillt ist zu reden. Kannst du ihre Kontaktinformationen aus den Akten auftreiben?«
»Natürlich«, sagte Glenda. Als Phoebe einen Schluck Wein nahm, konnte sie spüren, dass ihre Freundin sie betrachtete.
»Was ist?«, fragte Phoebe.
»Da ist eine Frage, von der ich zu der Zeit nie wusste, wie ich sie dir stellen sollte«, sagte sie. »Deine Erfahrung aus der Schulzeit. Wie nahe ist sie dir, du weißt schon, wirklich gegangen? In deinen Briefen warst du so stark, ich war mir nie sicher.«
Phoebe zuckte die Achseln. Sie konnte fühlen, wie sich ihr Hals ein wenig zusammenschnürte.
»Oh, ich weiß nicht«, sagte sie und stellte ihr Weinglas ab. »Ich schätze, es war der Grund, warum ich mich in meinem ersten Jahr in Wisconsin zurückgehalten habe – weil ich es nicht riskieren konnte, mir noch einmal die Finger zu verbrennen. Und ich fragte mich
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