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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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gibt also keine Spuren von Blut, keine Sauerei, nichts.«
    » Was ist mit dem Knochengrab im Wald?«
    Delaney brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, dass Fox die Knochen gefunden hatte. » Was ist damit? Es ist nichts weiter als eine unkonventionelle Grabstätte auf privatem Grund – wir übergeben unsere toten Körper wieder der Natur. Selbst wenn die Polizei diesen Ort tatsächlich findet, bis dahin hat Kaidan bereits alle Beweise fortgeschafft, die uns auch nur im Entferntesten belasten könnten. An Ihrer Stelle, Dr. Fox, würde ich nicht so viel Energie darauf verschwenden, das Große Werk kleinzureden und mir vielmehr Gedanken machen, was wohl mit Ihnen geschehen wird.« Er wandte sich an seine Tochter. » Was denkst du, Sorcha? Wirst du dich auf die Lotusblume knien, die Amethyste berühren und mir dann sagen, dass das alles hier nichts weiter ist als leere Echos und konservierte Erinnerungen?« Sorcha rührte sich nicht. » Das habe ich mir gedacht.« Er wandte sich an seine Ehefrauen. » Es reicht. Bringt sie weg.«
    Während Delaney von seinem geliebten Turm und dem Großen Werk redete, hatte Fox ihn genau beobachtet, um besser zu verstehen, mit was für einem Menschen er es hier zu tun hatte. Im Laufe seiner Karriere hatte er zahlreiche Patienten und Kriminelle mit allen Formen von Psychosen und Neurosen vor sich gehabt, aber die Rücksichtslosigkeit in Delaneys Psychopathie und das Ausmaß seines Größenwahns überboten alles, was er bisher gesehen hatte. Nicht nur, dass es diesem Mann unmöglich war nachzuvollziehen, wie jemand von seinem Großen Werk in Angst und Schrecken versetzt werden konnte, er erwartete sogar Bewunderung für seine brillante Vision und deren Ausführung.
    Sein Hauptaugenmerk hatte Fox allerdings auf Kaidan gerichtet. Er hatte auf den Augenblick gewartet, an dem dieser für einen Moment unaufmerksam war und sein Gewehr sinken ließ. Dieser Moment kam, als Delaney seinen Ehefrauen gebot, Sorcha fortzubringen. Als die Frauen näher traten, ließen Delaney und Kaidan Fox für einen Moment aus den Augen, und dieser nutzte die Gelegenheit für einen gezielten Schlag in Kaidans Magengrube. Dann wirbelte er herum und zielte mit dem Ellbogen auf seinen Kehlkopf. Aber Kaidan drehte sich noch im Fallen und schützte so seine Kehle. Fox griff nach dem Gewehr, doch bevor er es Kaidan abnehmen konnte, war Delaney schon bei ihm. Er war stark, und es kostete Fox wertvolle Sekunden, sich aus dem Griff des Sehers zu befreien, indem er ihm den Handballen mit einem befriedigenden Knirschen ins Gesicht drückte. Mittlerweile hatte Kaidan sich jedoch wieder aufgerichtet und rammte Fox den Gewehrlauf in den Bauch und den Kolben in den Rücken. Seine Beine gaben unter ihm nach, und Fox fiel auf die Knie. Kaidan stellte sich über ihn und hob den Gewehrkolben. Fox versuchte wieder zu Atem kommen und sich zu verteidigen, da trat Sorcha auf die Lotusblume und stürzte sich auf ihren Halbbruder.
    » Lass ihn in Ruhe!«
    » Du stehst auf dem Amethyst, Sorcha«, sagte Delaney und spuckte das Blut aus seinem Mund. » Bedeutet Dr. Fox dir so viel?«
    Sie ignorierte Delaney und lief zu dem am Boden liegenden Psychiater. » Nathan, es tut mir so leid, dass ich dich da mit reingezogen habe.«
    » Ist schon okay«, keuchte er. Als die Frauen Sorcha fortzogen, versuchte er aufzustehen, aber Kaidan schlug noch einmal zu. » Wo bringen Sie sie hin?«, wollte Fox wissen. » Was werden Sie mit ihr machen?«
    Delaney beugte sich herunter, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von Fox’ entfernt war. Er war weiß vor Zorn. » Das ist jetzt nicht mehr Ihr Problem.« Fox sah, dass der Seher eine Spritze in der rechten Hand hielt, die er ihm jetzt in die Schulter rammte. In dem Moment, als er den Einstich spürte, wusste Fox, dass es Ketamin sein musste. Das Gefühl der Taubheit lief wie Eis durch seine Adern. Er versuchte, sich gegen die Wirkung der Droge zu wehren, aber er wusste, dass es vergebens war. Sein Kopf sackte zu Boden, und bevor seine Nerven völlig taub waren, spürte er den kühlen Amethyst an seiner Wange. Er war auf einen der Bereiche gefallen, an denen die Edelsteine feine Löcher hatten, und so konnte er sehen, wie die Ehefrauen Sorcha die Treppe hinunterzogen. » Nathan, Nathan!«, rief sie immer wieder. Doch er konnte nicht antworten.
    » Dr. Fox, Sie hätten sich niemals mit meiner Tochter einlassen dürfen«, sagte Delaney, während er nach der kurzen Kordel aus Seide griff, in der Fox jetzt

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