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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Frauen und Kinder. Selbstverständlich haben Sie sich diese schrecklichen Taten schöngeredet und sich gesagt, dass sie einem höheren Zweck dienen. Dem Seher und dem Großen Werk.
    Dann hat Ihr Vater angefangen, Sorcha in die Sache hineinzuziehen, und das hat Ihnen gar nicht gefallen. Sie waren verwirrt und kamen sich plötzlich wertlos vor. Sie dachten, Sie fühlten sich schlecht, weil Ihr Vater Ihren Beitrag und die Opfer, die Sie gebracht hatten, nicht ausreichend würdigte. Und am Anfang habe ich das auch geglaubt. Ich dachte, Sie hassten Sorcha und wären eifersüchtig, wollten sie aus dem Weg schaffen, damit Sie wieder die Hauptrolle in den Plänen Ihres Vaters spielen konnten. Aber jetzt weiß ich, dass ich mich geirrt habe. Ich lag völlig falsch.«
    Ohne den Blickkontakt mit Kaidan zu unterbrechen, tat Fox nun etwas, das er noch niemals mit einem Mörder getan hatte. Er trat ganz nah an ihn heran. » Ihr Vater ist ein echter Psychopath«, fuhr er fort. » Auf der Hare-Skala würde er wahrscheinlich die volle Punktzahl erreichen. Aber ich glaube nicht, dass Sie einer sind. Als Sie dachten, Ihre Taten dienten irgendeinem pseudo-göttlichen Zweck, konnten Sie sie noch gerade so vor sich selbst rechtfertigen, aber wenn sie Menschen betrafen, die Ihnen etwas bedeuteten, hat es Sie furchtbar gequält. Ich habe gesehen, dass Sie sich schämten, als Sorcha Ihren Vater beschuldigte, ihre Mutter getötet zu haben. Sie muss auch für Sie wie eine Mutter gewesen sein. Und als Sorcha in das Große Werk hineingezogen wurde, konnten Sie es kaum ertragen. Nicht, weil Sie Ihnen die Stellung bei Ihrem Vater streitig machte, sondern weil Sie nicht wollten, dass Sorcha das Gleiche erleiden muss wie Sie. Ihr Problem, auch wenn Sie es sich nicht eingestehen können, ist nicht, dass sie Sorcha hassen, sondern dass Sie sie lieben.«
    Kaidan wandte sich ab. » Das ist doch gequirlte Scheiße.«
    In diesem Moment griff Fox nach dem Messer in dessen Gürtel. Kaidan wollte es verhindern, aber Fox war zu schnell. Als er ausholte, nutzte Fox den Schwung, um ihn auf den Rücken zu werfen und ihm das Messer in den Schritt zu drücken. » Deshalb war es Ihnen unmöglich, den Befehl Ihres Vaters auszuführen, an dem Tag, als Sorcha davonlief«, fuhr Fox unbeirrt fort. » Und deshalb haben Sie diese Männer in Portland getötet.«
    » Diesen Mist muss ich mir nicht anhören.«
    Fox drückte die Klinge fester gegen Kaidans Schritt. » Doch, das müssen Sie. Wenn ich das Messer nur ein Stückchen nach rechts drehe, durchtrenne ich Ihre Oberschenkelarterie und Sie verbluten innerhalb von Sekunden. Wenn ich sie nach links drehe, schneide ich Ihnen die Eier ab.« Kaidan starrte ihn mit ausdruckslosem Gesicht und toten Augen an. Aber er schwieg, also fuhr Fox fort: » Als Sorcha davonlief, haben Sie Ihren Vater gebeten, Sie nach ihr suchen zu lassen – um Ihr Versagen wiedergutzumachen. Aber irgendetwas ist in Portland geschehen. Irgendwas, das Sie von der Suche nach Sorcha abgelenkt hat. Für einen Super-Synästheten wie Sie muss die Stadt eine sensorische Achterbahnfahrt gewesen sein, besonders, wenn man von einem Ort wie diesem hier kommt. Auf der Suche nach den brutalsten Todesechos zog es Sie wahrscheinlich in die zwielichtigeren Viertel der Stadt. In Old Town wird es davon nur so wimmeln, hab ich recht?«
    Mit einer plötzlichen Bewegung versuchte Kaidan, Fox von sich abzuwerfen, aber er war zu langsam und zu ungelenk. Fox blieb mühelos auf ihm sitzen, die Klinge noch immer in seinem Schritt. » Wo sind Sie Vince Vega über den Weg gelaufen, Ihrem ersten Opfer? Auf der Straße? In einem Hotel? In einer Bar? Sie haben ihn von einem der Todesechos wiedererkannt, nicht wahr? Sie wussten, was Vega getan hatte und sahen eine Verbindung zu Ihrem Vater und zu Sorcha.«
    Kaidan riss ungläubig die Augen auf. » Es war in einer Bar. Als ich Sorcha in den Nachrichten gesehen hab«, platzte es aus ihm heraus.
    Fox nickte und versuchte sich seine Erleichterung, dass er mit seiner Vermutung richtiggelegen hatte, nicht anmerken zu lassen. » Sie haben Vega nicht nur mit Ihrem Vater verglichen, sondern auch mit Sorcha, die die Mädchen aus den Händen der Russen gerettet hat und Ihrem Vater hilflos ausgeliefert wäre, sobald Sie sie zurückbrachten. Es war Ihnen unmöglich, dem Seher offen die Stirn zu bieten, aber Vega zu bestrafen gab Ihnen das Gefühl, gegen den Seher zu rebellieren und sich auf Sorchas Seite zu stellen. Ihrem Vater zu trotzen –

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