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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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hatte schon entschieden unbequemer geschlafen - allerdings noch nie vollständig angezogen mit dem Kopf einer Frau auf dem Schoß.
    Mit einem leisen Seufzen regte sich die Heilerin, schmiegte ihre Wange fester an seinen Oberschenkel. Bei allen Rachegeistern ... Er erstarrte.
    Wenig später spürte er, wie sich ihr Körper anspannte, hörte, wie ihre bis eben gleichmäßigen Atemzüge für einen winzigen Moment stockten. Sie war aufgewacht.
    Doch erst nach mehreren Herzschlägen wagte sie es, sich zu bewegen. Langsam hob sie den Kopf, sah ihn an.
    »Guten Morgen, Heilerin.«
    Mühsam schluckte sie. »Ich ... Habe ich die ganze Nacht ... Ich meine ... So?« Sie gestikulierte hilflos.
    »Ja.«
    »Oh ... « Ihre Wangen färbten sich mit Hitze. »Ich ... Es ... Es tut mir leid.«
    Er zog die Beine unter ihr hervor und stand auf »Das muss es nicht. « Betont gleichmütig goss er Wasser in die Waschschüssel, nachdem er Rasiermesser und Seife bereitgelegt hatte. »Geht es Euch wieder besser?« Er streifte die Tunika über den Kopf und wandte ihr den Rücken zu, während er die Lederklappe abnahm und sich daranmachte, sich zu rasieren und zu waschen.
    »Ich denke schon.«
    Nachdem er sich abgetrocknet hatte, legte er die Augenklappe wieder an, dann erst drehte er sich um. Sie starrte noch immer auf ihre Hände. »Könnt Ihr mir sagen, was gestern mit Euch passiert ist?« Aus seiner Satteltasche zerrte er eine saubere Tunika hervor und streifte sie über.
    Die Heilerin hob nach einem Zögern die Schultern. » Ich weiß es nicht. Ich habe ein Bad genommen und war gerade dabei, mir die Seife aus dem Haar zu waschen, als ich plötzlich das Gefühl hatte, als wolle mein Kopf zerspringen und würde gleichzeitig von einer riesigen Faust zusammengequetscht. - Ich muss bewusstlos geworden sein, denn das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich auf dem Bett lag, Fadera sich über mich beugte und ich immer noch entsetzliche Kopfschmerzen hatte.
    « Sie hob die Hand an die Stirn, als würde sie sich an etwas erinnern. »Woher wisst Ihr, dass Fuchsmilchkraut-Öl bei Kopfschmerzen hilft?«
    Ich habe bei den Kessanan nicht nur das Töten gelernt. »Mein Vater hatte in seinem letzten Winter sehr oft solche Kopfschmerzen. Das Einzige, was ihm dann ein wenig Linderung verschaffte, war Fuchsmilchkraut-Öl. Allerdings hat es bei ihm nie so schnell gewirkt wie bei Euch. «
    »Euer Vater ist tot?«
    »Ja.«

    »Das tut mir leid. - Woran ist er gestorben?«
    »An einem Schwert zwischen den Rippen.« Ihr Mund blieb offen stehen. Er nahm das Speisebrett auf, trug es zum Bett und platzierte es zwischen ihnen. »Fadera hat für Euch honiggesüßten Haferbrei und Milch heraufgebracht. Esst! «
    Gehorsam nahm sie die Schale auf ihren Schoß und tauchte den Löffel hinein. Doch anstatt zu essen, malte sie Kreise in den Haferbrei und beobachtete ihn dabei, wie er sich ein Stück Brot mit Fleisch belegte.
    »Was ist?« Er goss Bier in einen Becher und schaute dann auf.
    Sie malte Spiralen. »Ich weiß, Ihr habt es mir schon gestern Abend verboten, aber ich möchte noch immer den Heilern von Cavallin helfen. Bitte ... «
    »Auch noch nach Eurem Anfall von gestern Abend? Seid Ihr sicher?« Ich hätte nicht gedacht, dass sie es so schnell wieder anspricht. Mordan nahm einen Schluck Bier, um sein Lächeln zu verbergen.
    »ja!« Die Heilerin nickte eifrig. »Ich weiß nicht, was gestern mit mir los war, aber heute geht es mir wieder gut. Ich versichere es Euch! «
    Einen langen Moment sah er sie an, ließ sie zappeln. Dann neigte er den Kopf »Also gut! Aber nur unter einer Bedingung! «
    »Welche?« Sie zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Ihre Finger verkrampften sich um den Löffel.
    » Ich werde Euch begleiten! «
    Sprachlos starrte sie ihn an, dann: » Das geht nicht! «
    »Gut, dann werdet Ihr nicht gehen! «
    »Aber ich meine ... « Hilflos schüttelte sie den Kopf. »Was wollt Ihr in einem Seuchenhaus? Ihr könntet Euch mit der Krankheit anstecken ... «
    » Die Gefahr besteht auch für Euch! «
    »Ja. Aber ich bin Heilerin ... Jemand wie Ihr wird dort nicht gebraucht ... «
    »Das wage ich zu bezweifeln, Heilerin. - Im Gegenteil denke ich, wäre man dort für ein paar willige Hände mehr und ein weiteres Paar starke Arme dankbar. Aber wie Ihr wollt. Wir werden nicht ... «
    »Nein! Ihr habt recht! Ihr könntet den Pflegern und Lehrlingen helfen. - Ich akzeptiere Eure Bedingung! Ihr könnt mich begleiten! «
    Wieder verbarg Mordan sein

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