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Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Titel: Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes K. Soyener , Wolfram zu Mondfeld
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Handtrommel sorgen für musikalische Untermalung des vergnüglichen Treibens der gut zwei Dutzend im Bade von ihren Leiden Heilung suchenden Gäste. Nun, Gäste sind es wohl nur knapp zur Hälfte, denn die anwesende holde Weiblichkeit dürfte in ihrer Mehrzahl zum Personal des Hauses gehören.
    »Freunde, erhebt Eure Stimmen zum Hohen Liede unseres Meisters Hans Christoph – frei nach François Villon!« erschallt in diesem Augenblick der Ruf des Lautenspielers.
    Der Chor der Musiker setzt ein, nicht wenige der Gäste singen mit:
    »Mein lieber Noah, weil von dir der Wein
Erfunden ward, und du, Gevatter Lot,
Weil du in allerhöchster Not
Zu deinen Töchtern stiegst ins Bett hinein,
Damit nicht umkommt, was noch rüstig ist,
Ich bitt’ Euch, schließt nicht eure Ohren zu:
Es sitzt ein Herr hier klug und reich,
Ach, nehmt ihn auf in Eueren Verein,
Er ist, weiß Gott, kein schwarzes Schwein.«
    In der Mitte, nackt wie alle anderen, lediglich mit einem goldbestickten Barett auf dem Haupt, thront mein Oheim, prostet soeben mit einem schweren Pokal einer schwarzhaarigen Schönen zu, die außer einem eleganten Hut und einer Goldkette nur mit ihrer Haut bekleidet ist, während sich eine kleine Blonde an seinen Rücken schmiegt.
    »Es gibt von dieser Menschenart,
Ich schwöre es beim großen Bart
Des heiligen Propheten Mohammed,
Nicht allzuviel. Die meisten haben wenig Hirn,
Dafür ein kapitales Brett vor ihrer Stirn.
Der große Herr reicht uns die Bruderhand.
Ach, nehmt ihn auf in Eueren Verein,
Er ist, weiß Gott, kein schwarzes Schwein.«
    Max ist auf die schmale Umrandung getreten, die um das Becken führt, um zu seinem Vater zu gelangen.
    Hans Christoph lacht unterdessen brüllend, singt die nächste Strophe johlend mit:
    »Ich will mich gerne splitternackt
Noch einmal in ein rotes Mohnfeld legen.
Es ist so schön – der Fromme denkt: wie abgeschmackt! –,
wenn rudelhaft die Wolken durch den Himmel fegen.
Mir schmeckt nun einmal dieser Zug
Ins Tierbereich. Was drüber ist, das ist Betrug
An jedem Mark und Drüsensaft,
Der uns das himmlische Vergnügen schafft!.
Ach, nehmt mich auf in Eueren Verein,
Ich bin, weiß Gott, kein schwarzes Schwein!«
    Max kauert sich hinter Hans Christoph auf den Beckenrand, klopft ihn vorsichtig auf die Schulter:
    »Vater …«
    Der wendet leicht den Kopf. Erstarrt. Sein Gesicht wird für einen Augenblick totenbleich, dann feuerrot. Seine Augen schießen smaragdgrüne Blitze:
    »Max!!«
    Er fährt hoch und herum. Der Wein aus seinem Pokal klatscht seiner Begleiterin ins geschminkte Gesicht, trieft ihr über Hals und Busen.
    »Aber Hänschen …«
    »Max, du gottverfluchter Bastard …«
    Seine Hand mit dem schweren Pokal holt für einen furchtbaren Schlag nach oben aus.
    »Frau Elisabeth hat Adam aus dem Haus geworfen, Vater.«
    Die Hand mit dem Pokal bleibt in der Luft hängen:
    »Hat was??«
    »Adam aus dem Haus geworfen!«
    »Adam!?«
    Hans Christoph Löffler scheint mich jetzt überhaupt erst zu bemerken. Langsam sinkt seine Hand herunter:
    »Was ist passiert?«
    »Frau Elisabeth hat Adam mit Antonia in der Gartenlaube erwischt.«
    »Was? Dich?«
    Ich nicke.
    »Mit unserer sauberen Antonia?«
    Ich nicke wieder.
    »In der Gartenlaube?«
    »Ja.«
    »So richtig erwischt? Du oben und sie unten??«
    »Na ja, eher sie oben und ich unten.«
    Onkel Hans Christoph schluckt, seine Schultern beginnen zu zucken, sein Bauch zu hüpfen, und dann bricht es aus ihm heraus, er lacht, brüllt, kollert, johlt, schlägt sich auf den Bauch, Tränen laufen ihm über das Gesicht:
    »Adam! Max! An mein Herz, Ihr Überbringer der schönsten Nachricht seit vielen Jahren! Das gönn’ ich ihr! Das gönn’ ich diesem fischblütigen Weib! Daß sie einmal gesehen hat, daß ein Mann und eine Frau mehr zusammen tun können als in kirchlicher Gottgefälligkeit Kinder zeugen!«
    Hans Christoph ist auf den Beckenrand gesprungen, drückt uns an seine nasse, nackte Brust, klopft uns auf den Rücken, wo er große, feuchte Flecken hinterläßt:
    »Freunde, das muß gefeiert werden! Wein! Musik!«
    »Herr Vater«, wirft Max ein. »Frau Elisabeth hat Adam deswegen aus dem Haus geworfen!«
    »Das hat sie gewagt? Hat gewagt, dich aus meinem Haus zu werfen? Dich, den ich brauche?«
    Die Stimme meines Onkels wird gefährlich leise:
    »Du bleibst und gehst zurück nach Büchsenhausen! Falls sie sich in den Weg stellt, sag Frau Elisabeth dies: Wenn jemand mein Haus verläßt, dann bist es du nicht!«
    Ich wende

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