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Der Orden des Blutes (German Edition)

Der Orden des Blutes (German Edition)

Titel: Der Orden des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mattner
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keine Augen für ihre Umgebung gehabt. Nun streifte Khelban durch die Halle und bewunderte die Kunstfertigkeit der Maler und Handwerker. Eldur saß einfach erschöpft, oder schlafend, auf der Bank in der ersten Reihe. Vorden konnte es nicht genau erkennen.
    Und der Schutz der Götter funktionierte noch wie am ersten Tag. Selbst hier in dem Tempel des vernichteten Draons zeigten die Neun ihre Macht. Dabei wähnten wir uns alle des Todes damals als Tia'Rels Truppen die Stadt stürmten
. Vorden sah es vor seinem Geistigen Auge als wäre es gestern geschehen.
     
     
    "Wo ist der Fürst?" brüllte ihn Garen an. "Er wird nicht mehr kommen." antwortete eine der schwer gepanzerten Leibwachen des Fürsten. "Der Verräter ist uns zuvor gekommen."
    Vorden konnte nicht glauben, was er da hörte. Mit dem Fürst starb die letzte Hoffnung der Gegner Tia'Rels. Ohne seine Kraft und sein Charisma waren sie zum Untergang verurteilt, nur er hatte die verschiedensten Verbündeten geeint.
    Er schaute durch das große, offene Eingangstor des Tempels und blickte auf die wankende, untote Heerschar ihrer Gegnerin. Die Leiber der Toten schwärmten über die verkohlten und zertrümmerten Überreste der einst stolzen Stadt.
    Hier würde also ihr letztes Gefecht stattfinden. Das Eingangstor des Tempels konnte nicht geschlossen werden. Das Haus der Götter wurde niemanden versperrt, deshalb hatte man damals auf die Errichtung eines Tors verzichtet. In jener Zeit hatte auch niemand daran gedacht das der Tempel eines Tages der Schauplatz des letzten Gefechts nach einer Monate währenden Belagerung werden könnte.
    Die Masse näherte sich immer weiter. Inzwischen konnte er erste Details erkennen. Skelette schon lange verstorbener, alter Soldaten, die frischen Körper kürzlich Gefallener, als auch die verschrumpelten nach Menschenfleisch gierenden Ghoule strömten auf die letzte Bastion der Verteidiger zu.
    Ein furchtbarer Lärm und ein noch schlimmerer Gestank schlug ihnen entgegen. Die angeschlagenen Verteidiger bildeten einen Wall im Eingang des Tempels. Hier würden sie gemeinsam untergehen. Noch einmal blickte Vorden zu seinen Freunden und Kampfgefährten.
    Die matten, blutverschmierten Plattenrüstungen der Ritter, die erhobenen, breiten Schilder der Landsknechte und die letzten beiden Magier in ihren prächtigen, dunkelroten Gewändern. Obwohl allen bewusst war das sie hier sterben werden, gab keiner der Angst nach, keiner von ihnen floh. Vorden reihte sich neben seinem alten Freund und Lehrer Garen ein. "Es war mir eine Freude und eine Ehre." sagte er ernsthaft.
    Garen nickte stolz und unbeugsam."Wie auch mir, mein Freund." Dann waren sie heran.
    Eine gewaltige Masse aus Fleisch, Knochen und Blut walzte auf sie zu. Und dann geschah das Unfassbare. Es schien dass sie gegen eine unsichtbare Wand prallten, die ersten Angreifer taumelten zurück und wurden von den folgenden einfach zerdrückt. Keiner von ihnen sagte ein Wort, jeder betrachtete ungläubig das Geschehen. Nach wenigen Minuten war der Zweifel wie weggefegt.
    Die Untoten Horden konnten den Tempel nicht betreten. Die Kraft der toten Götter hielt sie davon ab. Ein freudiges Jubeln erfasste die Verteidiger, jeder war froh, doch noch am Leben zu sein. Darauf folgte eine unheimliche Stille, die Angreifer zogen sich lautlos zurück, nur einige der Ghoule waren leise zu hören, erinnerte Vorden sich.
    Außerhalb ihrer Reichweite sahen sie, wie die Erzmagierin persönlich ihren Angriff gegen den Tempel begann. Über mehrere Tage vollzog sie ihr mächtiges Ritual.
    Als Tia'Rel am zweiten Tag begann, Menschenopfer dar zu bringen, versuchten sie mehrere heimliche Angriffe, um die Gefangenen zu befreien. Die meisten scheiterten, aber einige konnten sie aus ihren Klauen retten. Dann vollendete sie ihr Ritual.
    Sie versenkte die gesamte Stadt mit allen darin in die Tiefen des Sumpfes. Alles bis auf den Tempel. Abermals schützte der göttliche Einfluss ihr Leben. Letztlich zog ihre Gegnerin besiegt ab. Mit ihr gingen die Horden der Untoten und das letzte Leben verließ die Überreste Draons. Und dort trennten sich unsere Wege. Jeder versuchte auf seine eigene Weise, die Reiche Mor Gartais und Tia'Rels zu bekämpfen. Und fast jeder scheiterte, sagte er sich bitter.
     
     
    Sein Blick klärte sich und er war zurück in der Gegenwart.
Es bringt nichts über die Vergangenheit nachzusinnen. Konzentriere dich auf das was vor dir liegt.
Grimmige Entschlossenheit machte sich in ihm breit. Schritte. Zwei

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