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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Kerr
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dass die Sicherheitsvorkehrungen in Kairo nicht die besten waren, Sir.«
    »Das ist erheblich untertrieben«, sagte General Arnold.
    »Bedenken Sie, dass Ike derjenige war, der vorgeschlagen hat, die Konferenz nach Malta zu verlegen.«
    »Nein, Mike, Malta ist nichts«, antwortete Arnold, »in Malta gibt es keine anständigen Hotels.«
    Das war die Art Diplomatie, die mir einleuchtete. Ohne gute Hotels keine gute Außenpolitik.
    »Und auch kein anständiges Essen und nicht viel Wasser«, ergänzte Leahy.
    Meine Meinung stand fest. Ich wollte ebenso wenig nach Malta wie Arnold.
    »Vielleicht nehmen wir das Ganze ja zu ernst«, sagte Arnold.
    »Okay, das Geheimnis ist keins mehr. Das war uns ja schon auf der Iowa klar. Verändert hat sich doch nur, dass wir jetzt 294

    sicher wissen, dass die Krauts das Geheimnis auch kennen.
    Wenn sie einen Überraschungsluftangriff planen würden, dann würden sie doch wohl kaum über den Reichssender Berlin in die ganze Welt hinausposaunen, dass sie alles über die Konferenz wissen. Das hat doch nur zur Folge, dass wir auf der Hut sind.
    Nein, dann würden sie gar nichts davon sagen.«
    »Was meinen Sie, Prof?«, fragte Reilly.
    »Ich finde General Arnolds Argument ziemlich stichhaltig.
    Aber zumindest sollten wir noch wachsamer sein. Ein paar Nachtjägerstaffeln nördlich von Kairo postieren. Mehr Panzerfahrzeuge heranschaffen. Mehr Männer.«
    »Klingt überzeugend«, sagte Leahy. »Was noch?«
    »Da die Hauptgefährdeten der Präsident und Mr. Churchill sind, sollten wir ihnen vielleicht die letzte Entscheidung überlassen. Möglicherweise wäre es gut, den Abflug nach Kairo etwas zu verschieben, damit sie noch Telegramme wechseln können.«
    »Mike? Was denken Sie?«
    »Könnte nichts schaden, noch einen Tag hier zu bleiben«, stimmte mir Reilly zu. »Und vielleicht wäre es besser, der Präsident würde nachts fliegen.«
    »Stimmt«, sagte Arnold. »Nachts wäre keine Jägereskorte nötig.«
    »Wie wäre denn Folgendes?«, fragte ich. »Der gesamte Vereinigte Generalstab fliegt wie geplant um sechs Uhr morgens ab. Aber der Präsident fliegt erst am späten Sonntagabend, was hieße, er wäre nicht vor Montagmorgen in Kairo. Mit anderen Worten, wir gaukeln der Welt vor, der Präsident käme Sonntagmittag in Kairo an, während er in Wirklichkeit erst zwanzig Stunden später eintrifft. Falls die Deutschen tatsächlich einen Angriff starten sollten, wäre der Präsident auf jeden Fall in Sicherheit.«
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    »Moment mal«, sagte General Marshall. »Sie schlagen vor, dass der Vereinigte Generalstab den Lockvogel machen soll?«
    Seine Worte hallten im riesigen Speisezimmer von La Marsa wider.
    »Ja, Sir, ganz recht.«
    »Ich finde das gut«, sagte Reilly.
    »Kann ich mir denken«, knurrte King.
    »Mein Vorschlag hätte noch einen Vorteil«, sagte ich.
    »Was sollen wir jetzt schon wieder tun?«, fragte Arnold. »Ein paar Rauchmarkierungen legen für die deutschen Bomber?«
    »Nein, Sir. Ich dachte, wenn Sie alle schon in Kairo sind, könnten Sie sich doch persönlich ein Bild von der Sicherheitslage für den Präsidenten machen. Wenn Sie ankommen und befinden, dass die Situation eine Verlegung ratsam macht, könnten Sie den Präsidenten an einen anderen Ort umleiten. Nach Alexandria zum Beispiel. Schließlich wird Churchill ja morgen früh dort ankommen. Und ich habe gehört, dass es in Alexandria hervorragende Hotels gibt.«
    »Alexandria behagt mir gar nicht«, sagte General Marshall.
    »Das liegt hundert Meilen näher bei Kreta, und meinen letzten Informationen zufolge befinden sich auf Kreta dreißigtausend deutsche Fallschirmjäger. Von der Luftwaffe ganz zu schweigen.«
    »Ja, Sir, aber die Luftwaffe hat auf Kreta fast nur Jäger, keine Bomber«, sagte ich. Das war der Vorteil, Geheimdienstspezialist für Deutschland zu sein. Ich wusste wenigstens, wovon ich sprach.
    »Und sie haben kaum Flugbenzin. Natürlich könnten wir uns immer noch für Khartum entscheiden. Aber alle Beteiligten von Kairo aus tausend Meilen nach Süden zu transportieren, wäre vielleicht logistisch sehr kompliziert.«
    »Und ob es das wäre«, knurrte King.
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    »In Khartum gibt es jedenfalls keine guten Hotels. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es schlechte gibt.«
    Allmählich wurde mir Arnold richtig sympathisch.
    »Meine Herren«, sagte Marshall. »Ich denke, wir müssen einfach darauf hoffen, dass die britischen Schutzvorkehrungen ausnahmsweise mal wirklich so gut sind, wie die Briten immer

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