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Der Priester

Der Priester

Titel: Der Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard O'Donovan
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erfahren?«
    »Mein Mann bei Aer Rianta meinte, man dürfe ihn gerne zitieren«, sagte Siobhan. »Wenn wir allerdings eine offizielle Bestätigung brauchen, müssen wir wohl mit dem Kommando der Luftwaffe reden.«
    Griffin ging nicht darauf ein. »Die werden einfach alles abstreiten und uns mit dem üblichen Sicherheits- und Geheimhaltungsscheiß kommen. Wenn, dann müssen wir denen direkt an die Halsschlagader gehen. Ich könnte es ja mal im Verteidigungsministerium probieren. Ich knall ihnen unsere Infos vor den Latz und bitte um ein Statement des Ministers zu der Frage, warum wir eine spanische Militäroperation auf irischem Hoheitsgebiet gestatten. Wenn sie es abstreiten, haben wir sie im Sack. Wenn nicht, werden sie uns erzählen müssen, wer das genehmigt hat, und dann muss irgendjemand dazu jede Menge Erklärungen abgeben oder die Dinge unter den Teppich kehren.« Sein Kopf schoss herum, als ein Praktikant den Kopf durch die Tür steckte.
    »Was ist?«, fragte Griffin verärgert.
    »Ein Anruf für Siobhan«, sagte der Praktikant verstimmt. »Dringend.«
    »Stellen Sie ihn hierher durch. Durchwahl 538.«
    Der Praktikant verschwand, um den Anruf durchzustellen, und Paddy Griffin ging zur Tür.
    »Ich ruf im Verteidigungsministerium an und versuche, Harry zu erreichen. Bei solchen Sachen will der sofort vorgewarnt werden. Und wenn der Anruf hier irgendwas mit der kleinen Spanierin zu tun hat, sagen Sie mir sofort Bescheid.«
    Er verschwand durch die Tür, und als das Telefon klingelte, nahm Siobhan den Hörer ab.
    »Siobhan Fallon«, meldete sie sich und überlegte, wer sie um diese Zeit anrufen könnte und wie sie ihn so schnell wie möglich wieder loswurde. Doch als sie die Stimme am anderen Ende hörte, fingen ihre Augen an zu leuchten. »Haben Sie noch was für mich?«
    Sie lauschte der verzerrten Stimme im Telefon.
    »Noch eine? Herrgott noch mal! Ja, vollkommen richtig, will ich. Schießen Sie los …« Dann stieß sie die Tür zu, nahm einen Bleistift und ein Blatt Notizpapier mit dem Briefkopf von Harry Heffernan, setzte sich an den Schreibtisch und fing an, hastig mitzuschreiben.
    Als Mulcahy zurückkam, waren die Büros der Sitte kaum wiederzuerkennen. Die Räume waren voll unbekannter Gesichter und erfüllt von lauten Gesprächen. Es mussten zwanzig oder dreißig Neuankömmlinge sein, die mit Tee- oder Starbucks-Kaffeebechern herumstanden, so dass es im Einsatzzentrum eng wie in einer Sardinenbüchse war. Auf seine Fragen wurde Mulcahy mitgeteilt, dass Brendan Healy diesen Zustrom an Arbeitskräften veranlasst hatte und höchstpersönlich in den nächsten Minuten zu einer Besprechung erscheinen würde. Mulcahy drängte sich durch die Menge zu Brogans Büro, hatte aber erst die halbe Strecke hinter sich, als Maura McHugh ihn abfing.
    »Hey, Inspector, haben Sie eine Ahnung, was wir als Nächstes tun sollen?«, fragte sie durch das Stimmengewirr. Sie saß auf einem Schreibtisch, zog ein Sandwich aus einer Papiertüte und biss hinein.
    »Bisher nicht«, antwortete er. »Haben Sie Brogan gesehen? Wie läuft’s denn?«
    Sie zuckte die Achseln und schluckte. »Es ist das reinste Chaos«, sagte sie und wiederholte damit den Ausdruck, mit dem Brogan ein paar Stunden zuvor die Situation beschrieben hatte. Dann begann sie zu erzählen, was sich hier abgespielt hatte, nachdem die Meldung vom Überfall auf das Mädchen in Fairview eingegangen war. So richtig losgegangen war es allerdings erst, als Cassidy in Blackrock am Haus der Scullys ankam.
    Die Geschichte, die sich daraus entwickelte, klang wie eine Farce. Scullys Eltern hatten dem Sergeant mit der Begründung, dass er eine Stunde zu früh sei, den Zutritt zum Haus verwehrt. Cassidy hatte sich bereit erklärt zu warten, wollte aber einen Beweis für die Anwesenheit des Sohnes im Haus sehen. Während die Eltern ihm dann wiederholt versicherten, dass Patrick jeden Moment aus dem Bad kommen würde, verstrichen die Minuten. Dann hatte Cassidy die Geduld verloren und gedroht, sie wegen Behinderung der Polizei anzuzeigen. Daraufhin war es zu einem kleineren Tumult gekommen, worauf die Polizei mit Gewalt ins Haus eingedrungen war und festgestellt hatte, dass Patrick Cormac Scully nicht nur nicht im Badezimmer war, sondern sich schon seit Stunden nicht mehr im Haus befand und auch nicht dort geschlafen hatte.
    »Ich hab das Brüllen des Sergeants aus dem Telefon bis hierher gehört, als das losging«, fuhr Maura fort und verdrehte die Augen. »Direkt danach war

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