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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sie auf eine solche Möglichkeit vorbereitet gewesen, doch in Wirklichkeit hatten sie in ihrem Westminster-Revier eine wunderbar ruhige Kugel geschoben. Was seinen Leuten da widerfahren war, war schauderhaft, unvorstellbar. Ich werd’s auch nicht mehr lange machen , dachte er. Aber er verstand nicht: Waren die Männer gekommen, um die beiden Attentäter zu befreien? Wenn ja, warum hatte der gefesselte Mann ihn dann zu warnen versucht? Er starrte unter die Decke. Seine Augen begannen zu flackern. Das Bewusstsein drohte ihm zu schwinden.
    Er hatte seine Pistole noch ziehen können, doch wer um alles in der Welt hätte damit gerechnet, dass Soldaten des Verteidigungsministerium plötzlich das Feuer zu eröffnen? Natürlich gehörten sie nicht zum Ministerium; das hätte man schon an den Uniformen erkennen können. Der gefesselte Mann hatte Recht, was vermuten ließ, dass seine Unschuldsbeteuerungen womöglich ebenfalls der Wahrheit entsprachen. Und außerdem sprach für ihn, dass er sich am Ende widerstandslos hatte festnehmen lassen. Die Eindringlinge mit den Maschinenpistolen waren jedenfalls kaltblütige Killer. Robert Sullivan spürte den Tod nahen und hoffte nur, dass ihm noch vergönnt sein würde, seine Fehler wieder gutzumachen. Benommen tastete er fahrig nach der Pistole.
     
    »Nach Ihnen wird international gefahndet«, sagte der Holländer gelassen. »Aber das wissen Sie bestimmt.«
    Elena weinte und hielt die gefesselten Hände vors Gesicht. »Bitte nicht«, schluchzte sie leise. »Bitte.«
    Bryson fiel auf, dass der zweite Mann, der mit dem runden Gesicht, näher kam, in der einen Hand die Maschinenpistole,
in der anderen einen Gegenstand, der wie eine Injektionsnadel aussah.
    »Dass Sie ein britisches Regierungsmitglied getötet haben, soll uns nicht weiter kümmern. Wir wollen nur ein paar Takte mit Ihnen reden. Vielleicht verraten Sie uns, warum Sie es so sehr darauf angelegt haben, uns in die Quere zu kommen und Ärger zu machen.«
    Bryson bemerkte, dass sich am Boden neben ihm etwas rührte. Er warf einen Blick zur Seite und sah, wie der Polizist namens Sullivan die Hand bewegte und …
    Schnell schaute Bryson zurück auf den älteren Killer, der ihn unverwandt anstarrte. Hoffentlich sieht er nicht, was ich gerade gesehen habe .
    »Ihnen ist wohl bekannt, dass es das Direktorat nicht mehr gibt«, fuhr der Grauhaarige fort. »Sie haben keinen Rückhalt mehr, keine Rückzugsmöglichkeit. Sie stehen ganz allein da und kämpfen gegen Windmühlen, wie man so schön sagt.«
    Lenk ihn ab! Er darf auf gar keinen Fall zur Seite schauen … »Wir sind alles andere als allein«, entgegnete Bryson und durchbohrte ihn mit seinen Blicken. »Der Anschlag auf das Direktorat hat nicht mehr verhindern können, dass Ihre Verschwörung auffliegt. Was Sie da geplant haben, wird scheitern. «
    Mit den Fingerspitzen tastete der Constable über den Lauf der Pistole, doch er bekam sie nicht zu fassen; es fehlten nur Zentimeter.
    Der Mann mit dem grauen Bürstenschnitt redete weiter, ungeachtet Brysons Worte, wie es schien: »Es bräuchte eigentlich kein weiteres Blut mehr zu fließen«, meinte er. »Mit einem ehrlichen, offenen Gespräch mit Ihnen wären wir vollauf zufrieden.«
    Bryson wagte nicht, noch einmal hinzusehen, hörte aber das feine, kaum mehr wahrnehmbare Schaben von Metall auf Stein. Lenk ihn ab, damit er nur ja nichts mitbekommt! Bryson hob die Stimme. »Und wozu all die Zerstörung, die Terroranschläge?«, rief er lauthals. »Die Bomben? Womit ließe sich rechtfertigen, dass Sie ein Flugzeug vom Himmel
holen, mit weit über hundert Menschen an Bord, unschuldigen Männern, Frauen und Kindern?«
    »Nun, wir glauben, dass es geradezu geboten ist, einige wenige auf dem Altar der Vielen zu opfern. Das Leben einiger Hundert Menschen zählt relativ wenig, wenn die Sicherheit und der Schutz von Millionen und Abermillionen dagegenstehen, das Wohlergehen künftiger Generationen …« Der Killer stockte und verzog argwöhnisch die Miene. Er neigte den Kopf und schien zu lauschen. »Thomas! «, rief er.
    Es krachte schallend; zwei Detonationen folgten unmittelbar aufeinander. Der Polizist hatte es tatsächlich geschafft! Er hatte die Waffe in die Hand genommen und trotz seiner großen Schwäche alle Kräfte, die ihm noch geblieben waren, aufgeboten und zwei gut gezielte Schüsse abgefeuert. Blut spritzte, als das großkalibrige Geschoss die Stirn des grauhaarigen Killers durchschlug und am Hinterkopf wieder austrat. Er

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